Fed-Chef Powell betont, dass die Geldpolitik Risiken von mehreren Seiten ausgesetzt sei. Sowohl eine frühzeitige als auch eine verspätete Lockerung der Geldpolitik berge Gefahren. Die Inflation habe sich abgeschwächt, mehr „gute Daten“ würden die diesbezügliche Zuversicht erhöhen. Der Arbeitsmarkt sei stark, aber nicht überhitzt.
Unsere Einschätzung zum Rechenschaftsbericht
Der oberste US-Währungshüter lässt sich weiterhin nicht genau in die Karten schauen, wie lange die Fed noch am aktuellen Leitzinsniveau festzuhalten gedenkt. Der US-Konjunkturhimmel ist bei Weitem nicht mehr so strahlend wie noch vor einigen Monaten. Am Arbeitsmarkt liefert die sukzessive steigende Arbeitslosenquote ein Warnzeichen. Mit Blick auf die Inflation gab es derweil zuletzt Anlass zur Hoffnung, dass die Rückschläge aus dem ersten Quartal nur eine vorübergehende Unterbrechung des Desinflationstrends darstellten. Dessen ungeachtet kommt der nächste Fed-Zinsentscheid am 31. Juli zu früh für eine Zinswende. Sofern sich die Indizien für eine merkliche Konjunkturabschwächung in den kommenden Wochen erhärten, wäre die Fed-Sitzung im September aus heutiger Sicht der passende Startpunkt für eine Phase der geldpolitischen Lockerung.