Exportfinanzierung
Exporteure wissen um die Gefahr von Zahlungsausfällen. Davor schützt geschicktes Risikomanagement durch Akkreditive, Forfaitierung und Bestellerkredite.
Die weltweiten Warenströme geraten ins Stocken, wenn Währungen abstürzen, Märkte abgeschottet oder Strafzölle erhoben werden. Auch politische Tumulte samt in die Höhe schießender Inflation, überraschende devisenrechtliche Vorgaben, zahlungsunfähige oder -unwillige Abnehmer und nicht zuletzt Naturkatastrophen sorgen exportierende Unternehmen. Ob Geschäfte wirklich wie geplant abgewickelt werden können, lässt sich selten mit Sicherheit sagen. Unternehmen brauchen ein geschicktes Risikomanagement, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Dazu können sie Exportfinanzierungen nutzen – was gleichzeitig ihre Liquidität verbessert.
LBBW erneut zu einer der führenden Banken für Exportfinanzierungen gekürt
Sie wurde von mehr als 400 Exporteuren, Importeuren, Banken und Kreditversicherern als „Top Performing Export Finance Bank“ auf Platz 2 der weltweit führenden Banken für Exportfinanzierungen gewählt, so das Ergebnis des TXF Export Finance Research Report 2024. Damit schafft es die LBBW zum sechsten Mal unter die besten exportfinanzierenden Banken weltweit.
Mehr erfahrenAkkreditive
„Das Akkreditiv erlebt in diesen unsicheren Zeiten ein Comeback“, sagt Markus Schmauder, GruppenlLeiter Fachberatung Global Trade & Export Finance bei der LBBW. Die meisten LBBW-Kunden mit Abnehmern in Asien und in den Emerging Markets sichern Auslandsgeschäfte darüber ab. Akkreditive haben drei Vorteile: Sie sind hochgradig standardisiert, überall in der Welt bekannt und bieten ein hohes Maß an Sicherheit – für beide Seiten.
Mehr erfahrenForfaitierung
Exporteure können ihre Forderungen regresslos an die LBBW verkaufen. Die sogenannte Forfaitierung sorgt umgehend für Liquidität und entbindet zugleich vom Schuldnerrisiko. Bei einem Zahlungsausfall stellt die LBBW keine Ansprüche an den Exporteur. Der Ankauf erfolgt „à forfait“, also regresslos. Interessant ist die Forfaitierung vor allem für Unternehmen, die ihren Kunden großzügige Zahlungsfristen gewähren, ohne die eigene Liquidität einschränken zu wollen. Exporteure wissen: Die Länge der Zahlungsfrist entscheidet oft, wer einen Auftrag bekommt – oder ob überhaupt ein Geschäft zustande kommt. Die Vorteile der Forfaitierung:
Die Vorteile der Forfaitierung:
- sofortiger Geldfluss
- kein Währungsrisiko
- Fremdfinanzierung des Exports
- Optimierung der Bilanzstruktur
- feste Kalkulationsbasis
- Reduktion von Verwaltungskosten
Bestellerkredite
Bestellerkredite sind Kredite an Unternehmen im Ausland („Besteller“), um Investitions- und Anlagegüter zu finanzieren. Oft ermöglichen sie überhaupt erst den Vertragsabschluss, denn in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern müssen Exporteure den Bestellern zugleich eine Finanzierung anbieten. Das Modell: Unternehmen verkaufen Waren ins Ausland und vereinbaren mit ihrem Abnehmer im Liefervertrag eine Anzahlung von mindestens 15 Prozent des Rechnungsbetrags. Die LBBW vergibt an den Besteller einen Kredit über den Rest der Forderung. Die Forderungssumme geht meist anteilig an das exportierende Unternehmen. Die Vorteile:
- Das Liefergeschäft wird zum Sichtgeschäft und steigert die Liquidität des Exporteurs
- Der Exporteur kann das wirtschaftliche und politische Risiko nahezu eliminieren
- Durch die steigende Wettbewerbsfähigkeit kann der Exporteur neue Märkte erschließen
Möglich werden Bestellerkredite aufgrund von Exportkreditversicherungen.
Staatliche Absicherungen sind sowohl für Exporteure als auch für Banken extrem wichtig.
Exportkreditversicherungen
Exporteure greifen häufig und gern auf Exportkreditversicherungen (ECA) wie die Hermesbürgschaften Hermesbürgschaften der Bundesregierung zurück. Dabei übernimmt der Bund das Risiko eines Zahlungsausfalls. Bestellerkredite sind meist mit ECAs unterlegt. „Wenn die Bundesregierung über die Hermesbürgschaft 95 Prozent des Risikos übernimmt, wird es für Banken oftmals erst möglich, Finanzierungen zugunsten von Bestellern in Schwellen- und Entwicklungsländern zu übernehmen – für Exporteure eine optimale Chance, den Absatz zu steigern“, sagt Nanette Bubik, Head of Export Finance bei der LBBW.
Staatliche Absicherungen sind sowohl für Exporteure als auch für Banken „extrem wichtig“, sagt Expertin Bubik. „Geschäfte mit Käufern in schwer einzuschätzenden Ländern, die aufgrund ihres Investitionscharakters lange Laufzeiten – meist zehn Jahre, bei erneuerbaren Energien bis zu 20 Jahre – aufweisen, sind für Exporteure und Banken gleichermaßen herausfordernd.“ Exportkreditversicherungen sorgen bei allen Beteiligten für zufriedene Mienen.