17.03.2021

Flucht in das (Beton)gold

Pressemitteilung | Studie

Die Corona-Krise hat das Vertrauen der Deutschen bei der Geldanlage erschüttert. Laut einer exklusiv von der LBBW in Auftrag gegebenen aktuellen Umfrage sehen drei Viertel der Befragten eine Zunahme der Unsicherheitsfaktoren bei allen Formen der Geldanlage. Sie vertrauen deshalb am ehesten noch den sogenannten Real Assets – also Sachwertanlagen wie Immobilien und Gold, aber auch Aktien. Mit ihren Einschätzungen liegen die Deutschen jedoch in einigen Punkten falsch.

„Für fast die Hälfte der Bundesbürger haben Immobilien und Gold angesichts der Corona-Pandemie an Attraktivität gewonnen. Aus Sicht von einem guten Drittel haben auch Aktien als attraktive Geldanlage gepunktet“, sagen Antje Laschewski und Uwe Streich. Die beiden Analysten sind die Autoren der Studie „Reale Assets in der Niedrigzinswelt: Es gibt Nachholbedarf“ der LBBW, für die 1.000 Bundesbürger repräsentativ befragt wurden.

Klassische Sparprodukte wie das Sparbuch, Tagesgeld- oder Festgeldkonten sind bei Deutschen als Geldanlage weiter besonders beliebt. „Die neusten Entwicklungen haben aber das ohnehin starke Sicherheitsbedürfnis der Bundesbürger nochmals verstärkt“, erklärt Antje Laschewski. „Gerade selbstgenutzte Immobilien sind beliebt, weil die Investoren sie im wahrsten Sinne des Wortes täglich mit Händen greifen können.“

Gerade in Corona-Zeiten gilt, für die Deutschen, dass sie eine „hohe Sicherheit für das Kapital“ wünschen. Jeder Zweite machte davon seine Geldanlage abhängig. Auf Platz zwei landet mit 39 Prozent der „Inflationsschutz“ - und damit ein weiteres Sicherheitskriterium.

Anleger überschätzen das Risiko bei Aktien

Grundsätzlich sei der Ansatz der Verbraucher nicht falsch, urteilten die beiden Analysten. Jedoch habe die Umfrage dabei auch deutliche Fehleinschätzungen zutage gefördert. Beispielsweise schätzten die Deutschen die Sicherheit von Gold und Immobilien gegenüber Aktien oft zu hoch ein. „Dementsprechend wird das Potenzial von Aktien oftmals nicht ausgeschöpft, warnt Uwe Streich. „Das Edelmetall schützt jedoch vor Totalverlust. Mit einer Goldbeimischung können zudem die Risiken in einem Portfolio gut gestreut werden.“ Überrascht hat die Autoren der Studie, dass vor allem jüngere Menschen eine Anlage in Gold präferieren.

In der Umfrage nannten die Befragten Immobilien als zweitwichtigste Anlageform. und liegen damit nach Ansicht der Experten goldrichtig. Immobilien sind ein wichtiger Baustein in der Altersvorsorge. Aber auch jenseits der eigenen vier Wände locken trotz des Negativzinsumfelds sogar attraktive Renditen, zum Beispiel bei einer Investition in Logistik-und Wohnimmobilien.

Die Studie der beiden Autoren finden Sie unter Downloads oder unter der Adresse: www.lbbw.de/2021-studie-geldanlage.