15.09.2022

"Wir wollen bei M&A deutlich an Relevanz dazugewinnen"

Die LBBW hat ihren Mergers&Acquisitions-Beratungsansatz deutlich ausgebaut. Der neue und umfassende M&A-Ansatz kommt vor allem im Mittelstand sehr gut an.

Junge Menschen beraten sich in Konferenz-Raum
Junge Menschen beraten sich in Konferenz-Raum

Seine Augen leuchten, als das Gespräch auf die spannenden Erfahrungen und Herausforderungen bei erlebten M&A-Situationen kommt. „Ja“, antwortet Olaf Schween aus dem Stand. „Wir wollen Unternehmen beraten, wenn es um den Verkauf oder den Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensanteilen geht.“ Da habe die LBBW einen eigenen, nahezu holistischen Ansatz entwickelt. „Wir bringen jedes notwendige Know-how an den Tisch.“

Olaf Schween

Die Zeiten stehen für viele Unternehmen auf Veränderung und Transformation

Dr. Olaf Schween, Leiter Corporate Finance Advisory der LBBW

Olaf Schween, viele Jahre bei der Dresdner und später Commerzbank, leitet seit September vergangenen Jahres die Corporate Finance Advisory Abteilung der LBBW. Das Mergers&Acquisitions-Team bildet einen wichtigen Teil davon. Er ist „mehr als zufrieden“ über das bisher Erreichte. Sein M&A-Team – besteht im engeren Sinne aus acht Experten, „im weiteren Sinne sind wir gut 30“. Das enge Team sind Corporate-Finance-Expertinnen und -Experten, die Unternehmen beim Kauf und Verkauf von Unternehmen oder Geschäftssegmenten beraten. Kommen weitere Agendapunkte wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Fragen zu Lieferketten auf den Tisch, kann Schween jederzeit erfahrene LBBW-Advisory-Kolleginnen und -Kollegen, zum Beispiel die Sektorexpertinnen und -experten, die Nachhaltigkeitsberaterinnen und -berater oder die Kolleginnen und Kollegen aus Equity Capital Markets – alle bei Corporate Finance Advisory – hinzuziehen. Oder erfahrene externe Berater, wenn es um Steuer-, Kartell- oder rechtliche Fragen geht. „Wir beraten umfassend und mit einem offenen Ende“, sagt Schween. Erst wenn das optimale Ergebnis für den Kunden erreicht ist, „haben wir unseren Job gemacht“.

Unternehmen richten Geschäftsmodelle auf morgen aus

„Die Zeiten“, sagt Schween, „stehen für viele Unternehmen auf Veränderung und Transformation“. In den meisten Unternehmen wird derzeit vieles auf den Prüfstand gestellt. Ganze Geschäftsmodelle müssen auf die Welt von morgen ausgerichtet werden. Nicht wenige Ökonomen sprechen angesichts der horrenden Herausforderungen, die durch den Klimawandel, die Digitalisierung, den Generationswechsel gerade in mittelständischen Unternehmen und die ESG-Kriterien initiiert wurden und werden, von dem größten Wandel in der Industriegeschichte. „Und nicht jedes Geschäft lässt sich immer einfach so in die neue Welt hinüberretten.“ Auf der anderen Seite sind auch neue Geschäftsfelder, digitale Kompetenz oder moderne Prozess-Strukturen nicht immer so einfach in den Unternehmen selbst aufzubauen. Der Königsweg ist da oft der Verkauf von zukunftsunfähigen oder der Erwerb von zukunftsfähigen Einheiten. Die Expertinnen und Experten der LBBW sind dabei auf beiden Seiten kompetente Berater. „Wir helfen und beraten beim Kauf, aber eben auch beim Verkauf“, sagt Schween.

Mergers & Acquisitions: Jahr für Jahr neue Rekordwerte

Das ohnehin seit Jahren boomende M&A-Geschäft bekommt einen weiteren Wachstumsmotor. In Deutschland wurde nach Berechnungen des Institute of Mergers, Acquisitions and Alliances (IMAA) zuletzt ein Transaktionsvolumen von knapp 100 Milliarden Dollar erzielt. Weltweit zählte die Unternehmensberatung Bain & Company für 2021 die Rekordsumme von 5,9 Billionen Dollar. Die Erwartungen für den M&A-Markt im Jahr 2022 sind allerdings aufgrund des Gesamtumfeldes gedämpft.

100 Mrd. $

betrug 2021 in Deutschland das Transaktionsvolumen bei Mergers & Acquisitions

Boomte 2021 das Geschäft mit einem Plus beim Transaktionsvolumen von fast 25 Prozent, „wird 2022 das Volumen an Unternehmenszusammenschlüssen, -käufen und -verkäufen voraussichtlich auf hohem Niveau bleiben“, schreiben die Wirtschaftsprüfer von PwC in ihrem jüngsten Global M&A-Survey. Nach wie vor sei viel Kapital verfügbar und das Interesse insbesondere an Technologie-Unternehmen sei nach wie vor hoch. Allerdings: „Ob der Rekordwert von 2021 wieder erreicht oder sogar übertroffen werden kann, ist fraglich.“ Mittelfristig aber sehen alle Experten sowohl für Deutschland als auch weltweit aufgrund der drastischen Transformationsanforderungen an Unternehmen und des erwarteten Fokus auf Kernkompetenzen ein attraktives Wachstum. „Und damit massiven Beratungsbedarf“, prognostiziert LBBW-Experte Schween. Vor allem mittelständische Unternehmen wollen mit den klassischen Beratungsboutiquen „nicht immer Kontakt haben“.

Mittelständler haben massiven Beratungsbedarf – mit unserem umfassenden M&A-Ansatz können wir den Bedarf und die Nachfrage decken

Dr. Olaf Schween, Leiter Corporate Finance Advisory der LBBW

Für die Landesbank Baden-Württemberg bietet sich damit eine lukrative Chance. Zur Kernklientel der LBBW zählt Schween vor allem Unternehmen mit einer Umsatzgröße zwischen 50 Millionen und 500 Millionen Euro, klassischerweise aus den ohnehin auf der LBBW-Coverage-Liste stehenden und deshalb mit viel Branchen-Know-how versehenen Branchen Automobil, Maschinenbau, Versorger und TMT (Technologie, Medien, Telekommunikation) sowie Healthcare.

Die Erfahrungen der vergangenen Monate stimmen Olaf Schween zuversichtlich, „dass wir mit unserem umfassenden Beratungsansatz den Bedarf und die Nachfrage decken“. Vier Transaktionen konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden. Und für die kommenden Jahre hat Schween ein klares Ziel: Er will mit seiner Mannschaft in den in der Branche so wichtigen League-Tables oben mitspielen. In die Top Ten der Beratungshäuser im Mid Cap in Deutschland will er aufsteigen. „Das bedeutet 20 bis 25 Transaktionen pro Jahr“, sagt Schween und schiebt hinterher: „Wer nicht nach den Sternen greifen will, wird sie auch nicht erreichen.“

Olaf Schween

Dr. Olaf Schween

Leiter Corporate Finance Advisory der LBBW