Die Lehrjahre liegen hinter ihnen, jetzt übernehmen Maschinen immer häufiger die Kontrolle in der deutschen Wirtschaft. In den kommenden Jahren wird der Markt für Industrie-4.0-Lösungen jährlich um 10 Prozent wachsen, prognostiziert LBBW Research. 2025 erreicht der Umsatz voraussichtlich 12 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 7,8 Milliarden Euro. Dieser Erfolg hat Gründe.

Maschinen steuern Fabriken
Warum warten, bis etwas defekt ist? Vernetzte Maschinen registrieren bereits vorher Fehler und bestellen selbstständig Ersatzteile. Die Grundlage dafür sind Sensoren. Die erfassen auf fast allen Produktionsstufen den aktuellen Zustand. Doch wie meistert man die neue Datenflut? Klar, hier helfen künstliche Intelligenz (KI) und digitale Zwillinge. Das sind attraktive Aussichten für Unternehmen. Denn mit Industrie-4.0-Lösungen können sie vorausplanen, wo sie bisher nur reagieren konnten. Und sie können individuelle Lösungen bieten, wo bisher nur Serienfertigung möglich war. Das steigert Produktivität und Qualität, senkt Kosten, verkürzt Lieferzeiten und ermöglicht es, Kundenwünsche passgenau zu erfüllen.
Der breite Technologiemix stellt die Industrie 4.0 auf eine solide Basis.
Global vernetzt für jedes Projekt
Und wo bleibt der Mensch? Der arbeitet immer häufiger von zu Hause. Begehrte Fachkräfte können dank digitaler Kooperationsmöglichkeiten und Simulationstools selbst hochkomplexe Entwicklungsprojekte in dezentralen Teams voranbringen – global verteilt in den USA, Australien, Indien, Europa oder Südamerika. Unternehmen, die das ermöglichen, steigern ihre Attraktivität als Arbeitgeber.
Technologiemix ist solide Basis für Wachstum
Die Studie „Industrie 4.0 – digitale Tools lassen den Markt schnell wachsen" von LBBW Research besagt: Treiber des Industrie-4.0-Wachstums sind unter anderem der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und die zunehmende Datenauswertung per Cloud und Edge-Computing. Volker Stoll, Senior Investment Analyst bei LBBW Research und Autor der Studie, sagt: „Wir erwarten, dass der Industrie-4.0-Markt auch in den kommenden Jahren dynamisch wächst. Gründe dafür sind der breite Technologiemix, der die Branche auf eine solide Basis stellt und Innovationen für fast alle Unternehmensebenen bietet. Die Systeme werden schneller und kompatibler, Engstellen verschwinden.“
Cyber-Security
Cyberangriffe sind weltweit ein ernstes Sicherheitsrisiko für Unternehmen. Studien zufolge haben sie 2021 Schaden von geschätzten 6 Billionen Dollar verursacht. Außerdem beschädigen sie die Reputation und stören die Beziehung zu den Kunden. LBBW Research empfiehlt: IT-Sicherheit ist Chefsache und sollte 10 bis 20 Prozent des IT-Budgets ausmachen.