Die US-Notenbank hat beschlossen, ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 5,25 % - 5,50 % zu belassen. Es ist der vierte Termin in Folge, der ohne Zinsänderung endet. Die letzte Zinsanhebung datiert auf Juli. Die Fed modifizierte ihre „Zins-Guidance“ dahingehend, dass die Option weiterer Zinserhöhungen nicht mehr explizit erwähnt wurde. Änderung erscheinen nun zu beiden Seiten gleichermaßen möglich. Mit einer Senkung rechne man jedoch nicht, bevor noch mehr Zuversicht über ein Erreichen des 2 %-Inflationsziels hergestellt sei.
Unsere Einschätzung
Die Fed verabschiedet sich nun endgültig von ihrer Neigung zu weiteren Zinserhöhungen. Die Risiken einer unzureichenden geldpolitischen Straffung und einem zu langen Festhalten am hohen Zinsniveau sind nunmehr ausgeglichen. Will heißen: Die US-Notenbanker halten sich den Weg in beide Zinsrichtungen gleichermaßen offen. Es deutet aber angesichts der fallenden Inflation alles darauf hin, dass der nächste Schritt eine Senkung sein wird. Die Spekulation vieler Finanzmarktteilnehmer, dass die Zinswende schon im März kommt, hat die Fed allerdings nicht genährt. Eine solch baldige Zinssenkung ist aus heutiger Sicht wenig wahrscheinlich, sofern sich das US-Makroumfeld in den kommenden Wochen nicht abrupt ändert. Fed-Chef Powell könnte die Aussichten allerdings im Rahmen seines halbjährlichen Rechenschaftsberichts in rund vier Wochen nochmals neu justieren, falls erforderlich. Wir gehen derzeit davon aus, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik im Juni erstmals lockern wird.