Nach der Zinswende vom März hat die Bank of Japan (BoJ) auf ihrer April-Sitzung keine weitere Änderung der Geldpolitik beschlossen. Wie allgemein erwartet wurde das kurzfristige Zinsziel für den Tagesgeldsatz bei 0 % bis 0,1 % belassen.
Unsere Ersteinschätzung zum BoJ-Zinsentscheid
Trotz der Besorgnis über die Schwäche des Yen hat die Bank of Japan ihre Geldpolitik unverändert gelassen. Aus der Erklärung der Notenbank lässt sich auch kein klares Signal für eine baldige weitere Straffung ableiten, was den Yen weiter belastete.
Notenbankpräsident Ueda, sagte, die Auswirkungen des schwachen Yen auf die Inflation seien derzeit "nicht groß", so dass für die Zentralbank keine Notwendigkeit bestehe, Maßnahmen zu ergreifen
Vor der Sitzung hatten einige Medien berichtet, die BoJ ziehe eine Verringerung ihrer Käufe von japanischen Staatsanleihen (JGB) in Betracht. Die BoJ lieferte aber keinen konkreten Hinweis in diese Richtung. Ueda bestätigte zwar, dass eine Reduzierung der JGB-Käufe eine Option sei. Derzeit sei es aber noch zu früh, um zu sagen, wann die Notenbank damit beginnen könnte.
Bank of Japan Inflationsprognose
Die BoJ korrigierte aber ihre vierteljährlich aktualisierte Inflationsprognose nach oben. Sie geht davon aus, dass die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im bis März 2025 laufenden Fiskaljahr um 2,8 % steigen werden, gegenüber einem erwarteten Anstieg von 2,4 % im vorangegangenen Bericht vom Januar. Damit würde sich durchaus Spielraum für eine Zinserhöhung im weiteren Jahresverlauf eröffnen, denn der Zielwert von 2 % würde deutlich überschritten.
Grundsätzlich hält sich die BoJ also alle Optionen offen und lässt sich zu nichts drängen. Den Tagesgeldsatz sehen wir gegen Jahresende 2024 bei ca. 0,20 – 0,25 %“
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