18.03.2024

CO2-Speicherung: Der Weg in die Klimaneutralität

Research Studien

Auf einen Blick:

  • Ohne CCUS (Carbon Capture for Utilization and Storage) wird es nicht möglich sein, energieintensive Industriebereiche zu dekarbonisieren.
  • Die Technologie ist für den Einsatz im großen Maßstab noch nicht weit genug entwickelt.
  • Will Europa bis 2050 klimaneutral sein, reichen die bisher geplanten Kapazitäten für das Abscheiden und Speichern von CO2 längst nicht aus

Der Schatten der Zukunft schafft Investitionsdruck

Um bis 2050 eine klimaneutrale Welt zu schaffen, müssen die CO2-Emissionen massiv sinken. Neben Effizienzsteigerungen, der Elektrifizierung von Verkehr und Wärmeerzeugung und dem Ausbau erneuerbarer Energien werden dafür Carbon-Capture-Technologien unabdingbar sein. Sie scheiden CO2 ab, das in der Atmosphäre enthalten ist oder bei industriellen Prozessen entsteht. Anschließend lässt sich das Kohlendioxid weiterverwenden oder permanent speichern.

Aktuell scheiden weltweit 40 Pilotanlagen jährlich 46 Mio. Tonnen CO2e ab. Bis 2030 soll dieser Wert auf 420 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr steigen. Das Problem: Um auf dem Pfad des Net-Zero-Emissions-Szenarios (NZE) der Internationalen Energieagentur zu bleiben, bräuchte es viel mehr als das. NZE bedeutet Klimaneutralität bis 2050, was einer Neuerfindung der Industrie gleichkommt. Statt 420 Mio. Tonnen müsste die abgeschiedene Menge bis 2030 jährlich 1.200 Mio. Tonnen CO2 betragen. Bis 2050 wären es dann 6.200 Mio. Tonnen CO2 jährlich, oder ein Anstieg um das 150-fache der aktuell bis 2030 geplanten Kapazität.

Doch ist das überhaupt möglich? Wie bereit ist die Technologie?