Schuldscheinmarkt erholt sich im dritten Quartal deutlich
Nach einem schwachen Jahresauftakt hat sich der Schuldscheinmarkt im dritten Quartal wieder deutlich belebt. "Der Schuldscheinmarkt schließt wieder zu den Rekord- Quartalen der Jahre 2016 und 2017 auf", urteilt LBBW-Analyst Hans-Peter Kuhlmann in einer Studie zur aktuellen Entwicklung des Marktes. Von Juli bis September boten 41 Unternehmen Schuldscheine für insgesamt 7,5 Milliarden Euro an. In den ersten neun Monaten liegen die Zahl der Schuldscheinemissionen (88) und das Neuemissionsvolumen (15,1 Milliarden Euro) trotzdem noch um gut ein Viertel unter dem rekordträchtigen Vorjahreswert.
Die LBBW hebt angesichts der Aufholjagd ihre Erwartungen an und rechnet für 2018 mit gut 20 Milliarden Euro Gesamtvolumen. "Unsere deutliche Schätzungskorrektur nach dem ersten Halbjahr auf 17,5 Milliarden Euro für das Neuemissionsvolumen hat sich als zu pessimistisch herausgestellt“, urteilt Kuhlmann. Er sieht hinter der deutlichen Erholung einen aufgestauten Nachholbedarf aus dem ersten Halbjahr. Auch hätten sich die Unternehmen an die neuen Unsicherheiten wie den Brexit, den US-Handelskrieg mit China und die US-Leitzinserhöhungen gewöhnt. "Wie im ersten Halbjahr gab es nur wenige große Emissionen“, beobachtete Kuhlmann. Mittelgroße Emissionen zwischen 200 und 500 Millionen machten zwar mehr als die Hälfte des Volumens aus. Die meisten Emissionen waren aber deutlich kleiner.