16.11.2016

LBBW zeigt stabilen Ergebnistrend in den ersten neun Monaten 2016

Pressemitteilung

  • Konzernergebnis vor Steuern mit 360 Millionen Euro geringfügig über Vorjahr (350 Millionen Euro) – Ergebnis nach Steuern bei 260 Millionen Euro (Vorjahr: 237 Millionen Euro)
  • Rahmenbedingungen bleiben äußerst anspruchsvoll: Anhaltende Niedrigzinsphase und hohe Regulatorikanforderungen belasten
  • Kapitalquoten weiterhin deutlich über den Mindestanforderungen: Harte Kernkapitalquote 14,5 Prozent und Gesamtkapitalquote 20,5 Prozent (gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“)

In den ersten neun Monaten 2016 hat die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) trotz weiterhin anspruchsvoller Marktbedingungen ihr Ergebnis leicht gesteigert. Das Vorsteuerergebnis stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10 Millionen Euro auf 360 Millionen Euro. Nach Steuern betrug das Ergebnis 260 Millionen Euro (Vorjahr: 237 Millionen Euro). Dies bestätigt die Tragfähigkeit des kundenorientierten Geschäftsmodells der LBBW. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank weiterhin mit einem Vorsteuerergebnis unter Vorjahr. In den ersten drei Quartalen hat die LBBW ihr Geschäft in einem herausfordernden Marktumfeld weiter entwickelt. Unter anderem weitete die Bank, die seit nunmehr 19 Quartalen in Folge schwarze Zahlen schreibt, die Kreditvergabe an große Unternehmenskunden und in der gewerblichen Immobilienfinanzierung moderat aus. Die Risikoaktiva wuchsen zum 30. September auf 78 Milliarden Euro nach 74 Milliarden Euro zum Jahresbeginn. Dabei hielt die Bank ihre Kapitalausstattung weiter auf einem sehr komfortablen Niveau. So betrug die harte Kernkapitalquote (CET 1) nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) 15,2 Prozent. Unter der erst ab 2019 geltenden Vollanwendung der CRR/CRD IV („fully loaded“) lag sie bei 14,5 Prozent. Die Gesamtkennziffer belief sich auf 21,0 Prozent nach CRR/CRD IV mit Übergangsregeln und 20,5 Prozent bei Vollanwendung. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“ überschritt mit 4,3 Prozent die von der Aufsicht anvisierte Mindestmarke von 3 Prozent erheblich. Damit verfügt die LBBW über eine solide Kapitalausstattung und ein angemessenes Risikoprofil, was es ihr ermöglicht, ihren Kunden dauerhaft als verlässlicher Kreditgeber zur Seite zu stehen.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis belief sich zum 30. September 2016 auf 1 172 Millionen Euro nach 1 231 Millionen Euro im Vorjahresvergleichszeitraum. Der Rückgang spiegelt das weiter gesunkene Zinsniveau und die hohe Wettbewerbsintensität im Markt wider.

Bei der Risikovorsorge profitierte die Bank unverändert von der robusten Konjunktur und der guten Verfassung der Unternehmen in den Kernmärkten sowie ihrer umsichtigen Risikopolitik. Nach drei Quartalen betrug der Aufwand lediglich minus 8 Millionen Euro und lag damit unter dem Vorjahreswert von minus 27 Millionen Euro.

Das Provisionsergebnis legte im Vergleich zum Vorjahr um 16 Millionen Euro auf 376 Millionen Euro zu. Zu der Verbesserung trugen vor allem das Wertpapier- und Depotgeschäft sowie das Vermittlungsgeschäft bei.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten ging von 120 Millionen Euro auf 73 Millionen Euro zurück. Dies war vorwiegend auf Belastungen aus der Bewertung von Derivaten des Bankbuchs zurückzuführen, die zwar in ökonomischen Sicherungsbeziehungen stehen, aber unter IFRS nicht in das Hedge Accounting einbezogen werden können. Das kundengetriebene Handelsgeschäft verlief dagegen erfreulich.

Das Finanzanlage- und at Equity-Ergebnis der ersten neun Monate legte von 89 Millionen Euro auf 198 Millionen Euro zu. Hauptausschlaggebend waren hierfür, wie bereits zum Halbjahr berichtet, Beteiligungserträge aus dem Verkauf der Tochtergesellschaft cellent AG sowie der Anteile an der VISA Europe Limited. Positiv trugen außerdem Veräußerungsgewinne aus Wertpapierverkäufen bei. Das sonstige betriebliche Ergebnis lag mit 68 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert (82 Millionen Euro).

Die Verwaltungsaufwendungen bewegten sich mit 1 356 Millionen Euro über Vorjahresniveau (1 305 Millionen Euro). Ursächlich für den Anstieg trotz hoher Kostendisziplin waren Investitionen insbesondere in die Modernisierung der IT sowie Tarifsteigerungen.

Die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg betrug zum 30. September 73 Millionen Euro. Die Bankenabgabe und der Beitrag für die Einlagensicherung schlugen mit 71 Millionen Euro zu Buche. Im Restrukturierungsergebnis von minus 20 Millionen Euro weist die Bank Rückstellungen für Veränderungsprojekte aus, etwa die Neuausrichtung des Kapitalmarktgeschäfts.

Insgesamt führte dies zu einem Konzernergebnis vor Steuern nach dem dritten Quartal von insgesamt 360 Millionen Euro. Dieses übertraf den Vorjahreswert um 10 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 260 Millionen Euro ebenfalls über Vorjahresniveau (237 Millionen Euro). Die Bilanzsumme wuchs in Folge des unterjährigen Liquiditätsmanagements zum 30. September auf 259 Milliarden Euro nach 234 Milliarden Euro zum Jahresbeginn.

Die operativen Segmente im Überblick

In den Ergebnissen der operativen Segmente schlagen sich die anspruchsvolle Situation an den Märkten sowie die Belastungen aus Zukunftsinitiativen nieder. Ihr Beitrag zum Konzernergebnis fiel deshalb niedriger aus als im Vorjahr, blieb aber durchweg weiter positiv.

Das Segment Corporates verzeichnete nach neun Monaten ein Vorsteuerergebnis von 521 Millionen Euro (Vorjahr: 579 Millionen Euro). Ursächlich dafür war unter anderem ein rückläufiges Zinsergebnis aufgrund der zinsbedingt niedrigen Margen im Einlagengeschäft. Außerdem fielen im Zuge von Zukunftsprojekten wie dem Wechsel des Kernbankensystems höhere Verwaltungsaufwendungen an. Das Finanzanlageergebnis sank wegen des Wegfalls von Einmaleffekten aus Beteiligungsverkäufen im Vorjahr deutlich. Gegenläufig wirkten Auflösungen bei der Risikovorsorge aufgrund des gesunden Forderungsbestands. Besonders gut lief in den ersten drei Quartalen das Geschäft mit Großkunden und die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Hier konnte die Bank mehr Kredite ausreichen und höhere Erträge erzielen als im Vorjahr.

Im traditionell einlagenstarken Segment Retail/Sparkassen machte sich das historisch niedrige Zinsniveau besonders deutlich bemerkbar. Das gesunkene Zinsergebnis sowie hohe Investitionen in die Modernisierung der IT führten neben weiteren Effekten zu einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf 9 Millionen Euro nach 44 Millionen Euro im Vorjahr. Für einen positiven Ergebnisbeitrag sorgten Erlöse aus der Visa-Transaktion sowie die Risikovorsorge.

Das Segment Financial Markets erwirtschaftete ein Vorsteuerergebnis von 93 Millionen Euro. Das Vorjahresergebnis von 184 Millionen Euro war von einem außergewöhnlich günstigen Marktumfeld geprägt. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lasteten insbesondere Bewertungsabschläge auf Kontrahentenrisiken (Credit Value Adjustments) und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts auf dem Segmentergebnis. Das Kundengeschäft verlief hingegen insgesamt stabil. Ausbauen konnte die Bank ihre Position in der Begleitung und Vermarktung von Wertpapier-transaktionen internationaler Emittenten am Primärmarkt.

Ausblick

Die LBBW geht davon aus, dass das anspruchsvolle Marktumfeld mit einem sehr niedrigen Zinsniveau, einer hohen Wettbewerbsintensität und zunehmender Regulatorik noch anhalten wird. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet die Bank nach wie vor ein Konzernergebnis vor Steuern unter Vorjahr.