31.03.2021

Eine nachhaltige Geldanlage, aber sicher muss sie sein.

Pressemitteilung | Studie

Eine neue EU-Vorgabe sorgt seit Kurzen für mehr Transparenz über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten. Aber interessiert das die Verbraucher überhaupt? Eine aktuelle Umfrage der LBBW zeigt: Ja. Bei einer neuen Geldanlage achten inzwischen sieben von zehn Deutschen (70 Prozent) darauf, dass diese auch nachhaltig ist, ergab eine exklusiv von der LBBW in Auftrag gegebene Umfrage. Die Sorge, dabei weniger Rendite als mit einem klassischen Sparprodukt erzielen, spielt inzwischen keine Rolle. In Zeiten von Corona setzen Verbraucher ganz andere Schwerpunkte bei ihrer Geldanlage.

Vor allem für Haushalte mit Kind (78 Prozent) und für die 18- bis 29-Jährigen (79 Prozent) ist Nachhaltigkeit sogar ein entscheidendes Kriterium bei der Geldanlage. Besonders überraschend dabei: Auch Aktionäre, also Personen, die bereits Aktien besitzen, achten verstärkt auf Nachhaltigkeit (77 Prozent). Die Europäische Union setzt ihr Ziel, einer nachhaltigeren Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft mit der Offenlegungsverordnung in die Praxis um, indem sie den Finanzsektor zwingt, die Nachhaltigkeit seiner Produkte sowie die ökologischen und sozialen Kriterien und Standards der guten Unternehmensführung offenzulegen.

Die Entscheidung für ein nachhaltiges Anlageprodukt fällt dabei vor allem aus tiefster Überzeugung: Insgesamt 38 Prozent der Befragten sagten, dass sie dabei ihren persönlichen Werten und Zielen folgen. Besonders in Haushalten mit Kindern ist diese Überzeugung zu finden. Ebenso viele Befragte halten nachhaltige Geldanlagen für besonders zukunftssicher. Gut drei Viertel der Befragten (77 Prozent) wiesen darauf hin, dass mit einem Investment in Unternehmen, die erneuerbare Energien fördern oder effizient mit Rohstoffen umgehen, ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden kann. Auch hier sind mit 83 Prozent besonders Haushalte mit Kindern führend. Auch knapp die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen (45 Prozent) sind von nachhaltigen Geldanlagen als zukunftssicherem Investment überzeugt: 28 Prozent erwarten weniger Kursschwankungen und ein Fünftel rechnet sogar mit einer höheren Rentabilität seiner Anlage.

Insgesamt halten aber nur elf Prozent der Deutschen nachhaltige Geldanlagen für rentabler. Das ist vermutlich auch ein Grund, warum im direkten Vergleich der Kriterien Nachhaltigkeit dann doch eine untergeordnete Rolle spielt. Nur für 18 Prozent zählt sie zu den drei wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für eine Geldanlage. Sicherheit für das Kapital (50 Prozent), Inflationsschutz (39 Prozent) und die kurzfristige Verfügbarkeit (37 Prozent) sind die Top drei beim Geldanlegen. Besonders diejenigen unter 30 und über 60 Jahren möchten auch kleine Beträge anlegen können (37 bzw. 39 Prozent).

„Für viele Bundesbürger ist eine nachhaltige Geldanlage noch vorwiegend ein Akt des sozialen Engagements, um etwa klimafreundliche Unternehmen zu unterstützen und das Gewissen zu beruhigen“, sagt Analyst VORNAME NACHNAME, einer der beiden Autoren der Studie. Analyst VORNAME NACHNAME, Co-Autor der Studie, fügt hinzu: „Dabei muss das nicht so sein. Es gibt Anlagen, die beide Ziele vereinen und nicht nur nachhaltig, sondern auch höchst profitabel sind.“ Den Deutschen fehlt dafür allerdings oft noch das Wissen, wie die Studie belegt: Fehlende Informationen lassen 30 Prozent zurückschrecken. Für 25 Prozent ist es die fehlende Transparenz, welche Kriterien bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit angesetzt werden, 21 Prozent finden zu wenig Angebote. Dies bemängeln besonders die unter 30-Jährigen (31 Prozent).

Im Rahmen der Studie „Reale Assets in der Niedrigzinswelt: Es gibt Nachholbedarf“ wurden vor wenigen Wochen im Auftrag der LBBW gut 1.000 Bundesbürger zu ihrem Anlageverhalten in Coronazeiten repräsentativ befragt. Anschließend stellten die beiden Autoren die subjektiven Einschätzungen der Befragten der tatsächlichen Wertentwicklung von Sachwerten sowie den Risiken der verschiedener Anlageformen gegenüber. Dabei kommen die beiden Analysten Antje Laschewski und Uwe Streich zu dem Ergebnis, dass die Corona-Krise das Vertrauen der Deutschen bei der Geldanlage spürbar erschüttert hat und sie deshalb am ehesten noch Sachwertanlagen wie Immobilien und Gold oder Aktien vertrauen.

So sehr diese Anlagen auch das Sicherheitsbedürfnis der Anleger bedienen, mit ihren Einschätzungen liegen sie in manchen Punkten aber falsch. Beispielsweise schätzten die Deutschen die Sicherheit von Gold und Immobilien gegenüber Aktien oft zu hoch ein. „Dementsprechend wird das Potenzial von Aktien oftmals nicht ausgeschöpft, warnt Uwe Streich. „Das Edelmetall schützt jedoch vor Totalverlust. Mit einer Goldbeimischung können zudem die Risiken in einem Portfolio gut gestreut werden.“ Überrascht hat die Autoren der Studie, dass vor allem jüngere Menschen eine Anlage in Gold präferieren. In der Umfrage nannten die Befragten Immobilien als zweitwichtigste Anlageform. und liegen damit nach Ansicht der Experten goldrichtig. Immobilien sind ein wichtiger Baustein in der Altersvorsorge. Aber auch jenseits der eigenen vier Wände locken trotz des Negativzinsumfelds sogar attraktive Renditen, zum Beispiel bei einer Investition in Logistik-und Wohnimmobilien.

Die Studie der beiden Autoren finden Sie unter Downloads oder unter der Adresse: www.lbbw.de/2021-studie-geldanlage.

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