15.11.2017

LBBW mit gutem Ergebnis in den ersten neun Monaten 2017

Pressemitteilung

  • Konzernergebnis vor Steuern auf 447 Millionen Euro verbessert, Ergebnis nach Steuern auf 320 Millionen Euro gesteigert
  • Solides Kundengeschäft: Kreditnachfrage und Einlagenvolumen wachsen
  • Risikovorsorge trotz Anstieg immer noch auf niedrigem Niveau
  • Weiterhin gute Kapitalbasis mit harter Kernkapitalquote von 15,9 Prozent und einer Gesamtkapitalquote von 22,7 Prozent (gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“)
  • Für das Gesamtjahr 2017 rechnet die LBBW unverändert mit einem Vorsteuerergebnis in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat die ersten neun Monate des laufenden Jahres mit einem verbesserten Konzernergebnis abgeschlossen. Das Vorsteuerergebnis lag mit 447 Millionen Euro um 24,4 Prozent über Vorjahr. Nach Steuern stieg das Ergebnis um 23,1 Prozent auf 320 Millionen Euro.

„Die LBBW hat in den ersten neun Monaten ein gutes Ergebnis erzielt“, so Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW. „Unsere solide Ertragsentwicklung zeigt: Die Kunden vertrauen unserer Stärke und Verlässlichkeit als mittelständische Universalbank.“ Mit Blick auf das im Bankgeschäft traditionell schwächere vierte Quartal sagte Neske: „Für das Gesamtjahr rechnen wir nach wie vor mit einem Ergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich.“

Die LBBW verfügt weiterhin über eine außerordentlich gesunde Kapitalbasis. Zum 30. September betrug die Gesamtkapitalquote nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) 22,8 Prozent und die harte Eigenkapitalquote (CET1) 16,0 Prozent. Unter Vollanwendung der CRR/CRD IV, die 2019 in Kraft tritt, erreichten die Gesamtkapitalquote 22,7 Prozent und die harte Eigenkapitalquote 15,9 Prozent.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis bewegte sich nach neun Monaten trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase und des intensiven Wettbewerbs mit 1 212 Millionen Euro auf Vorjahreshöhe (1 216 Millionen Euro).

Bei der Risikovorsorge zeichnet sich in diesem Jahr ein Trend zu einer leichten Normalisierung ab, wobei der Stand zum 30. September 2017 mit 67 Millionen Euro (Vorjahr: 8 Millionen Euro) gemessen am langjährigen Durchschnitt immer noch sehr moderat ausfällt. Dies reflektiert die gute Qualität des Kreditbuchs und die robuste Konjunktur in den Kernmärkten der LBBW.

Das Provisionsergebnis legte um 11 Millionen Euro auf 398 Millionen Euro zu. Positiv entwickelten sich unter anderem der Zahlungsverkehr und die Gebühren aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten stieg kräftig auf 182 Millionen Euro (Vorjahr: 18 Millionen Euro). Maßgeblich dafür war insbesondere eine geringere Belastung aus Bewertungseffekten insbesondere aus derivativen Finanzinstrumenten, die in ökonomischen Sicherungsbeziehungen stehen, aber nicht in das Hedge Accounting einbezogen werden können. Darüber hinaus konnte das Ergebnis aus dem bilanziellen Hedge Accounting nach Belastungen im Vorjahr mit einem positiven Beitrag stabilisiert werden. Hinzu kommen positive Bewertungseffekte im Zusammenhang mit Kontrahentenrisiken (Credit Valuation Adjustments).

Das Ergebnis aus Finanzanlagen und at Equity bewerteten Unternehmen fiel mit 137 Millionen Euro erfreulich aus, auch wenn es das von hohen Einmalerträgen etwa aus der VISA-Transaktion geprägte Vorjahresergebnis in Höhe von 198 Millionen Euro nicht erreichte.

Das sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich im Wesentlichen durch Verkäufe und Bewertungseffekte von Immobilien auf 106 Millionen Euro (Vorjahr: 68 Millionen Euro).

Die Verwaltungsaufwendungen blieben trotz anhaltend hoher IT-Kosten mit 1 354 Millionen Euro nahezu konstant (Vorjahr: 1 356 Millionen Euro). Einem leicht rückläufigen Personalaufwand standen moderat höhere Sachkosten unter anderem in Folge regulatorischer Projekte gegenüber.

Die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg ging zum 30. September auf 55 Millionen Euro zurück. Die Bankenabgabe und der Beitrag für die Einlagensicherung bewegten sich mit 69 Millionen Euro auf Vorjahreshöhe.

Für Maßnahmen im Zusammenhang mit geplanten Umstrukturierungen hat die Bank im laufenden Jahr Rückstellungen in Höhe von 41 Millionen Euro gebildet, die im Restrukturierungsergebnis ausgewiesen werden.

Dies führte zu einem Konzernergebnis vor Steuern zum 30. September 2017 von 447 Millionen Euro (Vorjahr: 360 Millionen Euro). Nach Steuern erzielte die LBBW ein Konzernergebnis in Höhe von 320 Millionen Euro (Vorjahr: 260 Millionen Euro).

Die operativen Segmente im Überblick

Das Vorsteuerergebnis der drei operativen Segmente übertraf nach neun Monaten mit 638 Millionen Euro das Ergebnis des Vorjahres um 12,3 Prozent.

Im Segment Corporates verzeichnete die Bank eine steigende Nachfrage nach Krediten, Zahlungsverkehrsdienstleistungen und Lösungen zur Absicherung von Zins-, Rohstoff- und Währungsrisiken. Trotz des insgesamt positiven Geschäftsverlaufs ging das Vorsteuerergebnis des Segments zum 30. September 2017 auf 449 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 516 Millionen Euro). Dies lag unter anderem an der sich normalisierenden Risikovorsorge, hohen Kosten für die Modernisierung der IT und dem Anteil des Segments an den Rückstellungen für konzernweite Umstrukturierungsmaßnahmen.

Im Segment Retail/Sparkassen verlief das Kundengeschäft ordentlich. Aufgrund höherer Einlagen wuchs das Zinsergebnis, wobei insbesondere das Wealth Management im Zuge seiner Wachstumsstrategie erfolgreich Neugelder einwarb. Auch die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft, der Vermögensverwaltung und dem Kartengeschäft fielen höher aus als im Vorjahr. Der Umbau zu einer leistungsfähigen Multikanalbank kam schneller voran als geplant. Unter anderem wurde der im Frühjahr gestartete, eng mit dem Onlinebanking verzahnte neue Internetauftritt in den vergangenen Monaten sukzessive ausgebaut. Allerdings belastete der aufwendige Wechsel des Kernbankensystems das Segmentergebnis erheblich. Zudem entfiel ein beträchtlicher Einmalertrag, der im Vorjahr aus der Visa-Transaktion resultiert hatte. Zum 30. September 2017 betrug das Vorsteuerergebnis deshalb minus 20 Millionen Euro (Vorjahr: 8 Millionen Euro).

Das Segment Kapitalmarktgeschäft verbesserte sein Vorsteuerergebnis nach neun Monaten auf 209 Millionen Euro (Vorjahr: 45 Millionen Euro). Ursächlich war unter anderem die lebhafte Nachfrage nach Kapitalmarktlösungen wie Instrumenten zur Absicherung von Zinsrisiken, Anlageprodukten für Privatkunden oder die Begleitung von Wertpapieremissionen. Weiterhin trug das seit diesem Jahr dem Segment Kapitalmarktgeschäft zugeordnete Treasury, beispielsweise mit Erträgen aus dem Liquiditätsmanagement und Wertpapierverkäufen, erheblich zur Ergebnissteigerung bei. Das Ergebnis aus dem bilanziellen Hedge Accounting konnte nach Belastungen im Vorjahr mit einem positiven Beitrag stabilisiert werden. Nicht zuletzt profitierte das Segment von positiven Bewertungseffekten bei Kontrahentenrisiken (Credit Valuation Adjustments).

Ausblick auf das Gesamtjahr unverändert

Für das laufende Jahr rechnet die LBBW weiterhin mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.