14.05.2014

LBBW legt Zahlen für das erste Quartal 2014 vor

Pressemitteilung

  • Ergebnis nach Steuern mit 68 Millionen Euro in schwierigem Umfeld stabil (Vorjahr: 69 Millionen Euro)
  • Nettoergebnis nach Risikovorsorge auf Vorjahresniveau, Kosten für regulatorische Anforderungen weiter hoch
  • LBBW sieht sich für Stresstest gut gerüstet
  • Risikoabbau fortgesetzt
  • Harte Kernkapitalquote erneut verbessert auf 12,9 Prozent unter Vollumsetzung Basel III („fully loaded“), Gesamtkennziffer bei 17,7 Prozent

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat in einem für Banken herausfordernden Marktumfeld das erste Quartal 2014 zufriedenstellend abgeschlossen. Der Gewinn nach Steuern lag mit 68 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (69 Millionen Euro). Das Nettoergebnis nach Risikovorsorge blieb mit 576 Millionen Euro (Vorjahr: 574 Millionen Euro) ebenfalls stabil. Vor Steuern ermäßigte sich das Ergebnis auf 74 Millionen Euro (Vorjahr: 88 Millionen Euro). „In Anbetracht einer nach wie vor verhaltenen Kreditnachfrage, anhaltend niedriger Zinsen und deutlich steigender Kosten aus der Umsetzung regulatorischer Anforderungen sind wir mit der Entwicklung unseres operativen Geschäfts zufrieden. Unser kundenorientiertes Geschäftsmodell hat sich bewährt“, erklärte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter.

Mit Blick auf die Prüfungen durch die europäischen Bankenaufseher ist die LBBW gut aufgestellt. „Dank unserer Kapitalausstattung sehen wir uns für den laufenden Asset Quality Review und den bevorstehenden Stresstest gut gerüstet“, sagte Vetter. Die harte Kernkapitalquote nach Basel III unter Berücksichtigung der aktuell gültigen Übergangsregeln liegt bei 14,0 Prozent und die Gesamtkennziffer bei 18,5 Prozent. Gemäß der für 2019 vorgesehenen Vollumsetzung von Basel III („fully loaded“) beträgt die harte Kernkapitalquote schon heute 12,9 Prozent und die Gesamtkennziffer 17,7 Prozent.

Auch nach dem erfolgreichen Abschluss der Restrukturierung baut die LBBW die verbliebenen Restbestände an kundenfernen Aktivitäten weiter konsequent ab. Das Kreditersatzgeschäft konnte gegenüber Ende 2013 von 11 Milliarden Euro auf 9 Milliarden Euro erneut reduziert werden. 2008 waren es noch 95 Milliarden Euro gewesen. Auch die gesamten Risikoaktiva haben sich weiter verringert. Sie lagen am 31. März unter Basel III bei 88 Milliarden Euro. Ende vergangenen Jahres betrugen sie auf vergleichbarer Basis, also unter Zugrundelegung von Basel III, 90 Milliarden Euro.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis gab verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres um 24 Millionen Euro auf 439 Millionen Euro nach. Ursächlich dafür waren unter anderem der konsequente Abbau zinstragender Aktiva und die verhaltene Kreditnachfrage.

Die Zuführungen zur Risikovorsorge lagen mit 28 Millionen Euro (Vorjahr: 50 Millionen Euro) weiterhin auf einem moderaten Niveau und deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Hierin spiegeln sich die freundliche Konjunktur und die Stabilität der Unternehmen in den Kernmärkten wider.

Das Provisionsergebnis verringerte sich um 13 Millionen Euro auf 123 Millionen Euro. Zuwächsen beim Wertpapier- und Depotgeschäft unter anderem aus der Begleitung von Emissionen standen rückläufige Erträge etwa im Treuhand- und Avalgeschäft sowie im Auslandsgeschäft gegenüber.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten verringerte sich aufgrund schwieriger Marktbedingungen auf minus 8 Millionen Euro (Vorjahr: 42 Millionen Euro).

Das Finanzanlageergebnis verbesserte sich auf 19 Millionen Euro nach minus 46 Millionen Euro im Vorjahr. Damals hatten bewusst in Kauf genommene Verluste beim Abbau von ausländischen Wertpapieren des Kreditersatzgeschäfts belastet.

Das sonstige betriebliche Ergebnis bewegte sich mit 31 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Insgesamt ergab sich damit ein Nettoergebnis , das den Erträgen nach Risikovorsorge entspricht, von 576 Millionen Euro (Vorjahr: 574 Millionen Euro).

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 29 Millionen Euro auf 439 Millionen Euro. Während die Personalkosten annähernd konstant blieben, zogen die Sachkosten um 28 Millionen Euro an. Im Anstieg der Verwaltungsaufwendungen spiegeln sich unter anderem die Kosten für die Umsetzung der wachsenden regulatorischen Anforderungen wider. Das operative Ergebnis erreichte 137 Millionen Euro nach 164 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Provisionskosten für den Garantieschirm ermäßigten sich nach den ersten drei Monaten des laufenden Jahres dank des fortschreitenden Risikoabbaus auf 63 Millionen Euro (Vorjahr: 77 Millionen Euro). Dies führte zu einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 74 Millionen Euro nach 88 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Abzüglich der Steueraufwendungen betrug das Konzernergebnis nach Steuern im ersten Quartal 68 Millionen Euro (Vorjahr: 69 Millionen Euro).

Die Bilanzsumme verringerte sich verglichen mit dem Vorjahresquartal deutlich auf 285 Milliarden Euro (31. März 2013: 323 Milliarden Euro). Gegenüber dem Jahresende 2013 war ein leichter Anstieg zu verzeichnen, der in Zusammenhang mit Maßnahmen im Liquiditätsmanagement stand.

Die operativen Segmente im Überblick

Als zuverlässiges Standbein erwies sich erneut das Segment Corporates , das den größten Anteil zum Konzernergebnis beisteuerte. Trotz des harten Wettbewerbs, einer verhaltenen Kreditnachfrage der Unternehmen sowie des gezielten Abbaus einzelner Großengagements erreichte das Ergebnis vor Steuern mit 179 Millionen Euro nahezu den Vorjahreswert von 187 Millionen Euro.

Das Segment Retail/Sparkassen setzte seine erfreuliche Entwicklung fort. Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds konnte insbesondere durch Zuwächse im Einlagenvolumen sowie durch eine Fortsetzung der positiven Entwicklung im Wertpapiergeschäft das Vorsteuerergebnis mit 23 Millionen Euro auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Für das Segment Financial Markets gestaltete sich der Jahresauftakt herausfordernd. Das niedrige Zinsniveau in Verbindung mit geringen Marktvolatilitäten führte zu einer Kundenzurückhaltung in Bezug auf Anlage- und Absicherungsprodukte. Mit einem Quartalsergebnis vor Steuern in Höhe von 74 Millionen Euro (Vorjahr: 106 Millionen Euro) liegt das Segment im Rahmen der Erwartungen.

Ausblick auf das laufende Jahr unverändert

Wie bereits bei der Bilanzpressekonferenz Anfang April bekanntgegeben, erwartet die LBBW trotz des weiterhin anspruchsvollen Branchenumfelds für das laufende Jahr ein deutlich positives Ergebnis. Aus heutiger Sicht ist unverändert ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau denkbar, sofern es nicht zu unvorhergesehenen Marktturbulenzen oder einem unerwartet starken Konjunktur-einbruch kommt. Geschäftszahlen des LBBW-Konzerns zum 31. März 2014 nach IFRS

Differenzen ergeben sich durch Rundung. Bei den Veränderungen in Prozent liegen die genauen Zahlen zugrunde.