Einzelausstellung Rirkrit Tiravanija

„Das Glück ist nicht immer lustig“, so lautet der Titel der Berliner Retrospektive zum innovativen Werk von Rirkrit Tiravanija, welche mit einem abwechslungsreichen Begleitprogramm noch bis zum 21. Januar 2025 in den Gropius Bau einlädt. Der 1961 in Buenos Aires geborene und in Thailand aufgewachsene Künstler steht bereits seit Mitte der 1990er Jahre für einen Werkbegriff von Kunst ein, der von zwischenmenschlichen Beziehungen, geselligen Momenten und temporären Nutzungsveränderung von Räumen geprägt ist. Gemeinsam mit anderen Künstlerinnen und Künstlern hat er somit das Verständnis von Werkästhetik und Werkerleben für die Kunstbetrachtung nachhaltig verändert und geöffnet. Durch gemeinsames Kochen, Essen, Trinken und Spielen bringt Tiravanija mit seinen Werken stets Menschen zusammen. Sein Schaffen ermöglicht es, dass wir zu aktiven Gestalterinnen und Gestaltern seiner Kunst werden – somit handelt es sich um eine partizipative Form der Kunst, welche auch unter dem Begriff der „Relationalen Ästhetik“ bekannt geworden ist.

Damit steht die Teilhabe an der künstlerischen Idee sowie deren Umsetzung im Vordergrund: Kunst entsteht nicht im Auge der Betrachtenden allein, sondern ergibt sich aus der gegebenen Situation, die bei Tiravanija immer eine Einladung bedeutet, ein Miteinander im Gespräch zu suchen und in einen gegenseitigen Austausch zu kommen. Rirkrit Tiravanija baut mit seinen Werken damit auch Brücken für kulturelles Verständnis und für eine vielfältige Gestellschaft.

Die Einzelausstellung zeigt über 80 Werke des Künstlers, unter anderem die Raumintervention „Café Deutschland“ aus dem Jahr 1993, die aus der Sammlung LBBW als Leihgabe in Berlin zu neuen Interaktionen und Gesprächen mit türkischem Kaffee einlädt.