25.09.2025
Wärmewende à la BW
BW Quarterly | Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in Baden-Württemberg fließt in die Bereitstellung von Wärme.


BW Quarterly Ausgabe Q3/2025
- Wärmeplan für alle Gemeinden bis 2028
- Baden-Württembergs Gemeinden liegen vorne
- Von: Sabrina Kremer, Sustainability Research
Mehr als 50 % des Energieverbrauchs in Baden-Württemberg fließt in die Bereitstellung von Wärme. Bereits 2020 entschied die Landesregierung daher, Stadtkreise und große Kreisstädte zu einer Wärmeplanung zu verpflichten. Bereits bis 31. Dezember 2023 mussten die Kommunen den Regierungspräsidien ihre Konzepte vorlegen. Zeitgleich unterstützte das Land aber auch kleinere Gemeinden dabei, freiwillig Daten zu erheben und Maßnahmen umzusetzen. Das zahlt sich nun aus, denn 2024 erweiterte das bundesweite Wärmeplanungsgesetz den Kreis der Betroffenen. Bis Mitte 2028 müssen nun alle deutschen Kommunen einen Wärmeplan einreichen. In einem Zwischenschritt sind bis zum 30. Juni 2026 nach Bundesgesetz zunächst alle Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern verpflichtet, ihren Wärmeplan vorzulegen.
Die großen Kommunen in Baden-Württemberg musste in einem ersten Schritt ihren Wärmebedarf und -verbrauch erheben, sowie die daraus resultierenden Treibhausgasmengen berechnen. Zusätzlich haben die Gemeinden Informationen zum Gebäudetyp und der Baualtersklasse gesammelt sowie die aktuelle Versorgungsstruktur analysiert. In einem zweiten Schritt ermittelten sie das Einsparpotenzial durch höhere Gebäudeeffizienz sowie den Einsatz klimaneutraler Wärmeversorgung. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 (BW hat sich vorgenommen, fünf Jahre schneller zu sein als der Bund) zu erreichen, bedarf es in einem dritten Schritt entsprechender Umsetzungspläne. Vorgesehen sind neben dem Ziel 2040 auch konkrete Zwischenziele für 2030. Für kleinere Gemeinden sieht das Gesetz Vereinfachungen vor. So können beispielsweise benachbarte Gemeinden auch eine gemeinsame Wärmeplanung vorlegen. Das ist insbesondere in ländlicheren Regionen sinnvoll, denn die Projekte werden durch die größere Skalierung auch wirtschaftlicher. Solche Modelle wären auch an anderer Stelle bei der Umsetzung der Energiewende wünschenswert.
Wo steht BW aktuell?
Von den bisher unter dem Landesgesetz verpflichteten 104 Kommunen haben 82 eine abgeschlossene und geprüfte Wärmeplanung (Übersicht über die Kommunen). 20 Gemeinden haben die Unterlagen abgegeben, und in zwei Gemeinden (Pforzheim und Schramberg) läuft die Planung derzeit noch. Besonders beeindruckend ist, dass sich mehr als 550 Gemeinden freiwillig beteiligt haben (siehe Abb. 1).
Abb. 1: Wärmeplanung nach Gemeinden in BW
Selbst jene Gemeinden, die bisher noch keine vollständige Wärmeplanung vorgelegt haben, sind – zumindest teilweise – bereits in die Bestandsaufnahme eingestiegen. So meldete die Landesenergieagentur, dass bis Ende Juli 2025 fast 800 der 1101 Gemeinden in Baden-Württemberg ihre Energieverbräuche gemeldet hätten. Ein erster Schritt auf dem Weg zur eigenen Wärmeplanung.
Im bundesdeutschen Vergleich hat Baden-Württemberg nach einer Auswertung des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende eindeutig die Nase vorne. Fast die Hälfte der deutschen Gemeinden, deren Wärmeplanung abgeschlossen ist, stammt aus dem deutschen Südwesten. Doch auch andere Bundesländer schließen mehr und mehr auf. Schlusslicht unter den Bundesländern mit mehr als 1.000 Kommunen ist Bayern. Lediglich 2 % der dortigen Gemeinden (44) haben ihre Wärmeplanung bereits abgeschlossen und 35 % sind in der Planung. Und man sollte sich nicht täuschen lassen: Von der Planung bis hin zur Umsetzung ist es ein langer Weg.
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