Gestern ist eine Reform des EU-Emissionshandels im Europaparlament zunächst gescheitert. Eine Mehrheit der Abgeordneten lehnte die geplante Ausweitung des Systems auf Gebäude und Verkehr ab. Dabei würden deutsche Unternehmensentscheider genau diesen Schritt begrüßen, wie eine aktuelle Umfrage der LBBW zeigt.
Nahezu alle (96 Prozent) deutschen Unternehmensentscheider wünschen sich, dass die Sektoren Gebäude und Verkehr in den europäischen Emissionshandel aufgenommen werden. Denn mit Blick auf den Klimaschutz und die CO2-Reduktion beurteilen 91 Prozent von ihnen dessen Wirksamkeit als sehr gut oder gut. Das sind Vorab-Ergebnisse der Umfrage „Emissionshandel“ im Auftrag der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Dafür wurden im Mai 200 Entscheider aus den Branchen Industrie bzw. produzierendes Gewerbe, Handel und Konsumgüter, Dienstleistungen und öffentliche Unternehmen ab 50 Millionen Euro Jahresumsatz befragt. Die komplette Studie wird Ende Juni veröffentlicht.
Seit 2021 gibt es in Deutschland bereits ein nationales Emissionshandelssystem (nEHS) für Wärme und Mobilität. Hierin werden die CO2-Emissionen erfasst, die durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl oder Erdgas entstehen und aktuell nicht über das europäische Emissionshandelssystem (EU ETS) abgedeckt sind. An diesem System muss teilnehmen, wer diese Energieträger erstmalig in Deutschland verkauft, z. B. Gasversorger oder Kraftstoffhändler. Insbesondere hinsichtlich eines fairen Wettbewerbs erhoffen sich deutsche Entscheider eine Vereinheitlichung für ganz Europa.
Hoher Zuspruch auch für europäischen Emissionshandel
Mit dem europäischen Emissionshandel in seiner aktuellen Ausprägung sind deutsche Unternehmensentscheider nichtsdestotrotz zufrieden. 91 Prozent von ihnen beurteilen die Wirksamkeit des Systems mit Blick auf Klimaschutz und CO2-Reduktion mindestens als gut. Besonders vorteilhaft am europäischen Emissionshandel finden 48 Prozent die effektive Steuerung der Emissionsmenge. Dahinter folgt die Auffassung, dass sich durch das System Investitionen in emissionsarme Technologien auch finanziell lohnen (47 Prozent).
LBBW ist Gestalter der Transformation
Das Thema Nachhaltigkeit ist eine der zentralen strategischen Stoßrichtungen der LBBW – und das bereits seit 2017. Ziel ist es, eine lebenswerte Zukunft aktiv mitzugestalten. Die LBBW nimmt ihre Rolle an, Gestalter der Transformation zu sein, Kunden aktiv zu begleiten und Kapitalflüsse in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu steuern. Zur Beratung durch die LBBW gehören auch umfassende Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz, u. a. mit dem Themenportal „Fit for 55“ auf LBBW.de.
Die komplette Studie zum Thema „Emissionshandel“ wird Ende Juni veröffentlicht.
Das Themenportal „Fit for 55“ finden Sie unter www.lbbw.de/fitfor55