Die LBBW am Standort Mitteldeutschland präsentiert zum wiederholten Mal die Top 100 Mitteldeutschlands - eine Rangliste der 100 größten Unternehmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Die Top-100-Liste zeigt erneut die Vielfalt der Wirtschaft in Mitteldeutschland sowie die ausgewogene Verteilung von Wirtschaftsbranchen und Spitzenunternehmen in der Region“, sagt Oliver Fern, Regionalvorstand der LBBW. Maßstab für das aktuelle Ranking ist der Umsatz der Unternehmen im Geschäftsjahr 2018.
Die Untergrenze für den Eingang in die Top 100 hat sich von 160 Millionen Euro in 2016 auf 154 Millionen Euro verringert. Dennoch verzeichnen alle Top-100-Unternehmen zusammen eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Jahr 2016 von rund 15,4 Prozent und beschäftigen ca. 118.800 Personen (minus 6 Prozent).
VNG weiter an der Spitze
Das größte Unternehmen Mitteldeutschlands gemessen am Umsatz ist dabei wie vor zwei Jahren die VNG Verbundnetz Gas AG mit 11 Milliarden Euro. Auf den nächsten Plätzen folgen die total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, die Volkswagen Sachsen GmbH, die envia Mitteldeutsche Energie AGa aus Chemnitz und die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV).
Das Ranking bildet wichtige Trends und wirtschaftliche Verschiebungen in der mitteldeutschen Unternehmenslandschaft ab. Wie in den Vorjahren dominieren die Unternehmen der Energiebranche (inklusive der kommunalen Versorger mit 16 Unternehmen im Ranking) und die Automobilindustrie (mit 14 Unternehmen im Ranking vertreten), dicht gefolgt von der metallverarbeitenden Industrie, dem Maschinenbau, Großhandel und der Nahrungsmittelindustrie. Aber auch die chemische Industrie sowie Hightech-Branchen, wie die optische und die Halbleiter- Industrie, Medizintechnik- und IT-Unternehmen prägen die mitteldeutsche Unternehmenslandschaft.
Bereits 2016 hatte sich das Verhältnis der Verteilung der Unternehmen im Ranking, über die drei Bundesländer hinweg, leicht zugunsten von Sachsen verschoben. Die Zahlen des Geschäftsjahres 2018 zeigen, dass dieser Trend stabil ist. Insgesamt sind 46 Unternehmen mit mindestens einem Standort im Freistaat vertreten, in Sachsen-Anhalt sind es 37 und in Thüringen 33 Unternehmen. Dabei unterhalten weiterhin acht Unternehmen Betriebsstätten in jeweils zwei der Länder sowie vier weitere sogar Standorte in allen drei Bundesländern.
Ergänzt wird die Publikation durch zwei Artikel des LBBW Research: Zum einen gibt LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert einen Überblick über die Entwicklung und Perspektiven der Wirtschaft in Mitteldeutschland. Der zweite Artikel beschäftigt sich mit der Frage, was nach 30 Jahren Einheit ökonomisch erreicht wurde.
Abschwung erfasst auch mitteldeutsche Wirtschaft
Die deutsche Wirtschaft befindet sich derzeit in einem Abschwung, der insbesondere die Industrie trifft und damit auch die mitteldeutsche Wirtschaft erfasst hat – allerdings nicht so stark wie andere Bundesländer und Gesamtdeutschland. Zwar ist die Lage noch gut, die Geschäftserwartungen haben sich aber spürbar verschlechtert.
Die Gründe hierfür liegen in den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA einerseits und China und Deutschland andererseits, der Verlangsamung des Wachstums der chinesischen Volkswirtschaft, der erhöhten Unsicherheit in Sachen Brexit, sowie den Problemen im so wichtigen Automobilsektor. Denn die Rezession, in der sich die deutsche Industrie gerade befindet, ist v. a. eine Rezession der Automobilindustrie.
Die Konjunkturprognosen für Mitteldeutschland zeigen vor diesem Hintergrund, dass die wirtschaftliche Dynamik 2020 weiter verhalten bleiben sollte. Für Gesamtdeutschland erwartet das LBBW Research für 2019 eine durchschnittliche Wachstumsrate von 0,5 Prozent und für 2020 von 0,6 Prozent. Die sächsische Wirtschaft dürfte 2020 mit 0,9 Prozent über dem Deutschlandtrend liegen. Für Thüringen erwarten die Experten der LBBW 2020 ein reales Wachstum von 0,9 Prozent. Mitteldeutsches Sorgenkind ist Sachsen-Anhalt, das 2020 eine vergleichsweise geringe Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent ausweisen dürfte.
Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW, meint: „Unternehmen und Politik sind dazu aufgerufen, insbesondere die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts nicht zu unterschätzen und die Herausforderungen aktiv zu gestalten.“
Strukturwandel mit innovativen Lösungen begleiten
„Als mittelständisch geprägte Bank mit langjährigen, engen Kundenbeziehungen in der Region wollen wir diesen Strukturwandel mit innovativen Produkten und Lösungen begleiten“, sagt LBBW-Regionalvorstand Oliver Fern. „Darüber hinaus betrachten wir uns als Impulsgeber für die Wirtschaft und aktiver Teilnehmer der Transformation der ostdeutschen Wirtschaft in den nächsten Jahren.“
Die LBBW in der Region Ost – mit Standorten in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Halle, Magdeburg und Erfurt – steht für das Unternehmenskundengeschäft mit mittelständischen Kunden in Mitteldeutschland und verfolgt auch ein klares Standortkonzept, das auf Wachstum ausgelegt ist.
Über die Top 100
Seit einigen Jahren lässt die LBBW die Rangliste der 100 größten Unternehmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erstellen. Das aktuelle Ranking basiert auf den Zahlen des Geschäftsjahres 2018. Maßstab ist der Umsatz der Unternehmen. Vergleichszahlen stammen aus dem Jahr 2016. Die Einordnung von Unternehmen ohne Umsatzangabe beruht auf Zahlen, die der LBBW bekannt sind, oder auf validierten Schätzungen. Auch in diesem Jahr haben einige Unternehmen auf eine Nennung verzichtet, andere sind nicht mehr in der Aufstellung enthalten, wenn für diese keine aktuellen Zahlen ermittelt oder valide geschätzt werden konnten.