- Konzernergebnis vor Steuern nach sechs Monaten auf 271 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr: 251 Millionen Euro)
- Konzernergebnis nach Steuern auf 182 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 153 Millionen Euro)
- Positiver Ergebnistrend aller operativen Segmente, stabile Entwicklung des Kundengeschäfts
- Adäquates Risikoprofil und komfortable Kapitalausstattung: harte Kernkapitalquote (CET 1) 14,0 Prozent und Gesamtkapitalquote 19,7 Prozent (gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“)
- Für das Gesamtjahr wird unverändert ein Vorsteuerergebnis moderat über dem Vorjahresniveau erwartet
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat ihren positiven Ergebnistrend in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres trotz schwieriger Rahmenbedingungen fortgesetzt. Das Konzernergebnis zum 30. Juni stieg vor Steuern auf 271 Millionen Euro nach 251 Millionen Euro im Vorjahr. Nach Steuern erhöhte es sich auf 182 Millionen Euro (Vorjahr: 153 Millionen Euro). „Wir haben im ersten Halbjahr ein gutes Ergebnis erzielt und schreiben nun schon seit dreieinhalb Jahren kontinuierlich schwarze Zahlen. Dass sich die Bank trotz historisch niedriger Zinsen, anspruchsvoller regulatorischer Anforderungen und hoher Wettbewerbsintensität so solide entwickelt, unterstreicht die Tragfähigkeit unseres kundenorientierten Geschäftsmodells“, sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter.
Im ersten Halbjahr 2015 hat die LBBW ihre Strategie des risikobewussten Wachstums im Kundengeschäft auf Basis einer komfortablen Kapitalausstattung konsequent fortgesetzt. So hat die LBBW mit der Übernahme des Verwahrstellengeschäfts der Nord/LB ihr Dienstleistungsangebot ausgebaut und mit der Platzierung einer Nachrangemission im Volumen von 500 Millionen Euro ihre Kapitalbasis gestärkt. Zum 30. Juni weist die LBBW im Branchenvergleich gute Eigenmittelkennzahlen aus. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (Basel III bzw. CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) stieg auf 15,1 Prozent. Bei Vollanwendung der Regelungen der CRR/CRD IV, die erst ab 2019 gelten, betrug sie 14,0 Prozent. Die Gesamtkennziffer nach CRR/CRD IV-Übergangsregeln überstieg mit 20,5 Prozent erstmals die 20-Prozent-Grenze. Bei Vollanwendung lag sie bei 19,7 Prozent. Die Risikoaktiva gemäß CRR/CRD IV gingen zum Halbjahr leicht auf 81 Milliarden Euro zurück. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“ lag bei 4,1 Prozent. „Damit weisen wir ein angemessenes Risikoprofil für eine kundenorientierte Bank auf und erfüllen zuverlässig die bestehenden und absehbaren regulatorischen Anforderungen an unsere Kapitalausstattung“, erklärte Hans-Jörg Vetter.
Die Ergebniszahlen im Überblick
Das Zinsergebnis zum Halbjahr 2015 in Höhe von 819 Millionen Euro (Vorjahr: 954 Millionen Euro) spiegelt das anhaltend niedrige Zinsniveau und den intensiven Wettbewerb wider. Darüber hinaus belasteten rechnungslegungsspezifische Effekte nach IFRS diese Position.
Die Risikovorsorge ging von 45 Millionen Euro auf 12 Millionen Euro zurück. Ursächlich für den niedrigeren Vorsorgebedarf waren die hohe Qualität des Kreditportfolios, der gezielte Risikoabbau in der Vergangenheit und die günstige wirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten der Bank.
Das Provisionsergebnis lag mit 255 Millionen Euro geringfügig über dem Niveau des Vorjahres. Erfreulich entwickelten sich beispielsweise das Wertpapier- und Depotgeschäft sowie die Vermögensverwaltung. Getragen von einer Belebung des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts wuchs das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten zum 30. Juni beträchtlich auf 97 Millionen Euro nach 23 Millionen Euro im Vorjahresvergleichszeitraum.
Das Finanzanlage- und at-Equity-Ergebnis verzeichnete einen Anstieg um 46 Millionen Euro auf 78 Millionen Euro. Dies war vor allem auf Erträge aus at-Equity bewerteten Unternehmen zurückzuführen.
Das sonstige betriebliche Ergebnis ging in den ersten sechs Monaten um 12 Millionen Euro auf 58 Millionen Euro zurück. Beispielsweise fielen die Erträge aus erfolgreich abgeschlossenen Projektentwicklungen im Immobiliensektor geringer aus als im Vorjahr.
Der moderate Anstieg der Verwaltungsaufwendungen auf 960 Millionen Euro war maßgeblich darauf zurückzuführen, dass bereits im ersten Halbjahr die neue europäische Bankenabgabe und der höhere Beitrag für die Einlagensicherung der Sparkassen-Finanzgruppe vollständig verarbeitet wurden.
Nach dem Verkauf des Garantieportfolios im August 2014 betrug die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg zum Halbjahr 64 Millionen Euro.
In Summe stieg das Konzernergebnis vor Steuern zum 30. Juni 2015 auf 271 Millionen Euro (Vorjahr: 251 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich auf 182 Millionen Euro (Vorjahr: 153 Millionen Euro).
Die operativen Segmente im Überblick
Alle drei operativen Segmente der Bank konnten im ersten Halbjahr ein Vorsteuerergebnis über dem Niveau des Vorjahres erzielen. Das Segment Corporates , welches das Unternehmenskundengeschäft und die gewerbliche Immobilienfinanzierung umfasst, steigerte sein Ergebnis vor Steuern nach sechs Monaten von 356 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro. Einem Rückgang des Zinsergebnisses bei Einlagen und Finanzierungen vor dem Hintergrund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes standen leicht ausgebaute Provisionserlöse insbesondere aus Cross-Selling und weniger Risikovorsorgebedarf aufgrund der guten Qualität des Kreditbestands gegenüber.
Das Vorsteuerergebnis des Segments Retail/Sparkassen legte zum Halbjahr trotz der anhaltenden Belastungen aus dem Niedrigzinsumfeld auf 47 Millionen Euro zu (Vorjahr: 41 Millionen Euro). Positiv entwickelte sich beispielsweise das Provisionsergebnis durch gestiegene Erlöse aus dem Wertpapiergeschäft und der Vermögensverwaltung.
Das Segment Financial Markets erzielte vor Steuern ein Ergebnis von 139 Millionen Euro und übertraf damit das Halbjahresergebnis des Vorjahres von 90 Millionen Euro deutlich. Getragen wurde dieser Anstieg von einem freundlichen Marktumfeld und einer soliden Kundennachfrage.
Ausblick auf das laufende Jahr bestätigt
Die LBBW rechnet weiterhin trotz des anspruchsvollen Marktumfelds im laufenden Jahr mit einem moderat über dem Vorjahreswert liegenden Vorsteuerergebnis, sofern keine unvorhergesehenen Marktturbulenzen eintreten.