24.02.2016

LBBW steigert 2015 Vorsteuerergebnis im siebten Jahr in Folge

Pressemitteilung

  • Vorläufiges IFRS-Konzernergebnis vor Steuern verbessert sich auf 531 Millionen Euro (Vorjahr: 477 Millionen Euro)
  • Vorläufiges HGB-Jahresergebnis vor Steuern steigt auf 386 Millionen Euro (Vorjahr: 333 Millionen Euro)
  • Stabile Ertragsentwicklung trotz schwieriger Rahmenbedingungen
  • Solide Risikostruktur und hohe Kapitalstärke: Harte Kernkapitalquote 16,4 Prozent und Gesamtkapitalquote 21,9 Prozent (gemäß CRR/CRD IV mit Übergangsregeln)

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat mit ihrem robusten und ausgewogenen Geschäftsmodell auch im Jahr 2015 ihr Konzernergebnis vor Steuern und ihre Kapitalausstattung weiter gestärkt. Auf Basis vorläufiger Zahlen wuchs das IFRS-Vorsteuerergebnis auf 531 Millionen Euro nach 477 Millionen Euro im Jahr 2014. Damit hat die Bank bereits zum siebten Mal in Folge ihr Jahresergebnis gesteigert und schreibt überdies seit 16 Quartalen durchgängig schwarze Zahlen. „Daran sieht man, dass wir mit unserem konsequenten Fokus auf dem kundenorientierten Geschäft grundsolide aufgestellt sind“, sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter.

Das Jahresergebnis gemäß HGB-Rechnungslegung verbesserte sich auf 386 Millionen Euro vor Steuern (Vorjahr: 333 Millionen Euro). Das IFRS-Ergebnis des Konzerns nach Steuern betrug 422 Millionen Euro und lag damit leicht unter dem Vorjahr, in dem aufgrund von Sondereffekten eine außergewöhnlich niedrige Steuerquote zu verzeichnen war. „Dieses ordentliche Ergebnis haben wir hart erarbeitet“, erklärte Vetter mit Blick auf die anhaltende Niedrigzinsphase, hohe regulatorische Anforderungen, den intensiven Wettbewerb und den Wandel der Branche durch die Digitalisierung.

Das Jahr 2015 war für die LBBW einerseits geprägt von einer freundlichen Konjunktur im Kernmarkt. Andererseits blieben speziell für die Bankenbranche die Rahmenbedingungen weiter anspruchsvoll. Das extrem niedrige Zinsniveau und das kompetitive Marktumfeld insbesondere im Unternehmens- und Privatkundengeschäft belasteten die Margen. Überdies stiegen die regulatorischen Anforderungen weiter. Vor diesem Hintergrund stärkte die Bank nochmals ihre Kapitalbasis. Zum Jahresende 2015 betrug die harte Kernkapitalquote (CET 1) 16,4 Prozent (CRR/CRD IV mit Übergangsregelungen) nach 14,6 Prozent im Vorjahr. Bei vollständiger Umsetzung (CRR/CRD IV „fully loaded“) lag die harte Kernkapitalquote bei 15,6 Prozent (Vorjahr 13,6 Prozent). Die Gesamtkennziffer verbesserte sich auf 21,9 Prozent nach CRR/CRD IV mit Übergangsregelungen und 21,4 Prozent „fully loaded“ (31.12.2014: 19,9 Prozent mit Übergangsregelungen und 18,9 Prozent „fully loaded“). Gleichzeitig gingen die risikogewichteten Aktiva gemäß CRR/CRD IV im vergangenen Jahr von 82 Milliarden Euro auf 74 Milliarden Euro zurück. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“ betrug 4,7 Prozent. „Damit gehören wir zu den am besten kapitalisierten Banken in Deutschland und verfügen über eine für die Größe unserer Bank und unser Geschäftsmodell angemessene Risikostruktur“, erklärte Hans-Jörg Vetter.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis betrug 1.654 Millionen Euro nach 1.878 Millionen Euro im Vorjahr. Darin spiegelt sich das niedrige Zinsniveau und der Rückgang zinstragender Aktiva wider. Dazu kommen Belastungen durch rechnungslegungsspezifische Effekte.

Die Risikovorsorge lag mit 55 Millionen Euro deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (104 Millionen Euro). Hier profitierte die Bank erneut von der guten Verfassung der Unternehmen in ihren Kernmärkten und der guten Qualität ihres Forderungsbestands in Folge ihrer konservativen Risikopolitik.

Das Provisionsergebnis verringerte sich im abgelaufenen Jahr moderat auf 498 Millionen Euro (Vorjahr: 518 Millionen Euro). Zwar stiegen die Erträge aus dem Wertpapier- und Kommissionsgeschäft sowie aus Kreditsyndizierungen. Dagegen gingen die Einnahmen aus der Vermittlung von Produkten von Vertriebspartnern sowie aus Kreditprovisionen und Bürgschaften zurück.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten verbesserte sich gegenüber 2014 beträchtlich um 347 Millionen Euro auf 226 Millionen Euro. Ursächlich waren die im Jahr 2015 wieder volatileren Märkte und ein dadurch begünstigtes Neugeschäft mit Absicherungsprodukten gegen Fremdwährungs- und Zinsrisiken. Zudem trugen geringere Bewertungsabschläge für Kontrahentenrisiken (im Wesentlichen Credit Valuation Adjustments) zur positiven Entwicklung bei.

Das Finanzanlage- und at Equity-Ergebnis ging auf 94 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 263 Millionen Euro). Ursächlich waren der Wegfall von Bewertungs- und Realisierungseffekten aus Wertpapieren und geringere Ergebnisbeiträge einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft.

Der Anstieg im sonstigen betrieblichen Ergebnis um 33 Millionen Euro auf 134 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf höhere Erträge aus der Veräußerung von Immobilieninvestments der Tochter LBBW Immobilien zurückzuführen.

Trotz hoher Kosten für den Umbau der IT-Architektur, mit dem die Bank den steigenden regulatorischen Anforderungen begegnet und in ihre Zukunftsfähigkeit investiert, bewegten sich die Verwaltungsaufwendungen mit 1.782 Millionen Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (1.770 Millionen Euro). Belastungen resultierten überdies aus Tarifanpassungen bei Löhnen und Gehältern, während die Beratungs- und Prüfungskosten sanken.

Die erstmals als eigener Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung lagen bei 73 Millionen Euro (Vorjahr: 82 Millionen Euro). Bei der Bankenabgabe handelt es sich um den Beitrag zum Restrukturierungsfonds nach europäischen Vorgaben, bei der Einlagensicherung um den Beitrag der LBBW zum Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg betrug 121 Millionen Euro. Das Restrukturierungsergebnis von minus 44 Millionen Euro enthält im Wesentlichen Rückstellungen für Maßnahmen zum Umbau des Privatkundengeschäfts.

Das Konzernergebnis vor Steuern stieg nach vorläufigen Zahlen im Jahr 2015 auf 531 Millionen Euro (Vorjahr: 477 Millionen Euro). Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 422 Millionen Euro leicht unter dem des Vorjahres, das von einer niedrigen Steuerquote durch Sondereffekte profitiert hatte.

Operative Segmente als verlässliche Ertragsbringer

Alle drei operativen Segmente – Corporates, Retail/Sparkassen und Financial Markets – leisteten einen positiven Beitrag zum Jahresergebnis des Konzerns. Die Segmentzahlen legt die LBBW im Rahmen der Bilanzpressekonferenz im April vor. Im operativen Geschäft bewährte sich erneut die Ausrichtung der Bank auf hohe Beratungskompetenz und nachhaltige Kundenbeziehungen. Dies zeigte sich insbesondere bei zahlreichen großvolumigen Finanzierungen und Kapitalmarkttransaktionen. So belegte die LBBW 2015 erneut die Spitzenposition in den League Tables zum Schuldscheinmarkt und wurde überdies vom Marktdatenanbieter CMDportal zum vierten Mal in Folge zum Schuldscheinhaus des Jahres gekürt. Mit dem Gesamtsieg bei den renommierten „ZertifikateAwards“ stellte die Bank zudem ihre Produktexpertise unter Beweis. Wie bereits berichtet, übernahm die LBBW das Depotbankgeschäft der Nord/LB, eröffnete zwei neue Auslandsrepräsentanzen und erweiterte ihr German Centre in Peking. Darüber hinaus hat die Bank 2015 in vielen Feldern interne Initiativen und Projekte vorangetrieben, die vor allem auf mehr Effizienz und Qualität abzielen und mit denen sie sich auf veränderte Markt- und Kundenanforderungen einstellt. Dazu zählt der für 2017 vorgesehene Wechsel auf ein neues Kernbanksystem, dessen Vorbereitung planmäßig voranschreitet. Zudem hat die Bank kürzlich einen Umbau des Privatkundengeschäfts angekündigt. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung wird die BW-Bank zur leistungsstarken Multikanalbank weiterentwickelt. Im laufenden Jahr wird die LBBW diese Vorhaben weiter vorantreiben und den selektiven und risikobewussten Ausbau ihres Kundengeschäfts fortsetzen.

Ausblick

Trotz eines moderaten Wachstums im operativen Kundengeschäft wird für das Jahr 2016 vor dem Hintergrund erhöhter Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Bank, insbesondere im IT-Bereich, und einer sich normalisierenden Risikovorsorge mit einem Konzernergebnis vor Steuern gerechnet, das leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegt.