LBBW nach neun Monaten 2018 weiter auf Kurs
- Ergebnis vor Steuern auf 457 Millionen Euro gesteigert
- Ergebnis nach Steuern mit 340 Millionen Euro ebenfalls über Vorjahr
- Ausbau des Kundengeschäfts mit Wachstum auf der Kredit- und Einlagenseite
- Digitalisierung von Produkten und Prozessen vorangetrieben
- Verwaltungsaufwendungen trotz anhaltend hoher IT-Investitionen gesenkt
- Für Gesamtjahr 2018 weiterhin Vorsteuerergebnis in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe erwartet
Die LBBW hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 ihren Vorsteuergewinn auf 457 Millionen Euro verbessert (30.09.2017: 447 Millionen Euro). Nach Steuern erwirtschaftete die Bank 340 Millionen Euro und damit 20 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Kundengeschäft verzeichnete die Bank einen deutlichen Anstieg der Kredite an Unternehmen; auch die Einlagen von Privatkunden legten spürbar zu. „Das solide Ergebnis zeigt, dass die Kunden unsere Verlässlichkeit und unseren hohen Qualitätsanspruch als mittelständische Universalbank schätzen“, sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Rainer Neske.
Solide ist auch die Kapitalausstattung der Bank. Die LBBW liegt mit allen relevanten Kennziffern weiterhin deutlich über den regulatorischen Anforderungen und hat auch im jüngsten Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht ein gutes Ergebnis erzielt. Die harte Kernkapitalquote zum 30.09.2018 betrug 14,7 Prozent unter vollständiger Umsetzung der CRD/CRR IV (31.12.2017: 15,7 Prozent). Ursächlich für die Veränderung sind unter anderem das höhere Kreditvolumen sowie eigenkapitalmindernde Erstanwendungseffekte der neuen Rechnungslegungsvorschrift IFRS 9. Die Gesamtkapitalquote lag bei 21,2 Prozent (31.12.2017: 22,2 Prozent). Die Risikoaktiva stiegen vor allem durch den Ausbau des Kundengeschäfts auf 80 Milliarden Euro.
Auf ihrer strategischen Agenda mit den vier Stoßrichtungen Geschäftsfokus, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Agilität erzielte die LBBW in den ersten neun Monaten gute Fortschritte. Im Corporate Finance-Geschäft baute die LBBW ihre ausgezeichnete Marktposition bei Schuldscheinen und Konsortialkrediten weiter aus und schloss die ersten Transaktionen über ihren neuen digitalen Finanzierungsmarktplatz Debtvision erfolgreich ab. Im Bereich nachhaltige Kapitalanlagen erhielt die Bank für ihre Debütemission eines „Green Bond“ in Form eines Hypothekenpfandbriefs als erster deutscher Emittent die Zertifizierung der Climate Bond Initiative (CBI) in dieser Anlageklasse. Im Zuge der Digitalisierung setzt die Bank auf moderne Zahlungsverkehrslösungen. Mit Google Pay, Fitbit Pay und BW Bankcard Pay führte sie im Sommer gleich drei mobile Bezahlverfahren ein. Außerdem sind seit dem Sommer Online-Überweisungen in Echtzeit (instant payment) möglich.
Die Ergebniszahlen im Überblick
Das Zinsergebnis bewegte sich nach drei Quartalen mit 1.202 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau (1.212 Millionen Euro). Das niedrige Zinsniveau konnte teilweise durch höhere Finanzierungsvolumen kompensiert werden. Das Provisionsergebnis ging leicht auf 385 Millionen Euro zurück (30.09.2017: 398 Millionen Euro). Das Bewertungs- und Veräußerungsergebnis reduzierte sich insbesondere aufgrund gesunkener Erträge aus Wertpapierverkäufen auf 201 Millionen Euro (30.09.2017: 251 Millionen Euro). Die Risikovorsorge aus Krediten und Wertpapieren blieb aufgrund der anhaltend freundlichen Wirtschaftslage und der guten Portfolioqualität der LBBW mit minus 53 Millionen Euro (30.09.2017: minus 67 Millionen Euro) weiterhin auf niedrigem Niveau.
Trotz weiterhin hoher Investitionen in die Modernisierung der IT konnte die Bank die Verwaltungsaufwendungen nach neun Monaten unter anderem aufgrund des niedrigeren Personalaufwands um 22 Millionen Euro auf 1.332 Millionen Euro zurückführen. Die Bankenabgabe und die Einlagensicherung erhöhten sich aufgrund von Anpassungen der Bemessungsgrundlage für die Bankenabgabe um 20 Millionen Euro auf 89 Millionen Euro. Aufgrund des Wegfalls der Risiken aus dem Sealink-Portfolio entfiel die Garantieprovision. Anders als im Vorjahr fielen keine nennenswerten Restrukturierungsaufwendungen an.
Das Konzernergebnis vor Steuern zum 30.09.2018 stieg um 9 Millionen Euro auf 457 Millionen Euro. Nach Abzug des Steueraufwands in Höhe von 116 Millionen Euro betrug das Konzernergebnis nach Steuern nach drei Quartalen 340 Millionen Euro (2017: 320 Millionen Euro).
Die operativen Segmente im Überblick
Alle vier operativen Segmente leisteten einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis. Den größten Anteil hatte das Segment Unternehmenskunden, das nach neun Monaten mit 232 Millionen Euro ein Vorsteuerergebnis auf dem Niveau des Vorjahres (234 Millionen Euro) erzielte. Das Finanzierungsvolumen im Geschäft mit mittelständischen und großen Unternehmen stieg im gleichen Zeitraum um 12 Prozent auf 49 Milliarden Euro. Dadurch gelang es, die Belastungen aus dem anhaltend niedrigen Zinsniveau und dem Margendruck infolge des intensiven Wettbewerbs weitgehend zu kompensieren.
Das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen kommt in seinen Wachstumsinitiativen voran und akquirierte sowohl in der gewerblichen Immobilienfinanzierung als auch bei Infrastruktur- und Projektfinanzierungen mit zusammen rund 5,8 Milliarden Euro 16 Prozent mehr Neugeschäft als in den ersten neun Monaten 2017. Da jedoch im Vorjahr hohe Einmalerträge aus Vorfälligkeitsentschädigungen anfielen, erreichte das Segmentergebnis vor Steuern zum 30. September mit 174 Millionen Euro nicht das Niveau des Vorjahres (218 Millionen Euro).
Im Kapitalmarktgeschäft führten ein verhaltenes Kundengeschäft und die wachsende Verunsicherung an den Finanzmärkten, die sich in höheren Credit Spreads niederschlug, zu einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses zum 30. September auf 61 Millionen Euro nach 236 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Zudem waren im günstigen Marktumfeld des Vorjahres hohe Erträge aus Wertpapierverkäufen angefallen. Erfreulich entwickelte sich die LBBW Asset Management mit einem Wachstum des verwalteten Vermögens seit Jahresbeginn um fünf Prozent auf 73 Milliarden Euro.
Das Segment Private Kunden/Sparkassen bestätigte nach neun Monaten den positiven Ergebnistrend und verbesserte sein Vorsteuerergebnis auf 16 Millionen Euro (2017: minus 19 Millionen Euro). Die Kundeneinlagen stiegen verglichen mit dem Vorjahr um rund 3 Milliarden auf 28 Milliarden Euro. Einen deutlichen Volumenzuwachs von rund 210 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2018 erzielte überdies die nachhaltige Vermögensverwaltung; damit sind nun bereits rund 900 Millionen Euro von insgesamt 5,5 Milliarden Euro in der Finanzportfolioverwaltung nachhaltig angelegt.
Ausblick
Für das Gesamtjahr rechnet die LBBW unverändert mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.
Geschäftszahlen des LBBW-Konzerns zum 30.09.2018
1.1.- 30.09.2018 in Mio. € | 1.1.- 30.09.2017* in Mio. € | Veränderung in Mio. € | Veränderung in Prozent | |
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Zinsergebnis | 1.202 | 1.212 | -10 | -0,8 |
Provisionsergebnis | 385 | 398 | – 13 | – 3,4 |
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis | 201 | 251 | – 50 | – 20,0 |
davon Risikovorsorge für Kredite und Wertpapiere** | -53 | -67 | 15 | – 21,7 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 90 | 106 | – 15 | – 14,4 |
Nettoergebnis (nach Risikovorsorge) | 1.878 | 1.967 | – 89 | – 4,5 |
Verwaltungsaufwendungen | – 1.332 | – 1.354 | 22 | – 1,6 |
Bankenabgabe und Einlagensicherung | – 89 | – 69 | – 20 | 28,5 |
Garantieprovision Land Baden-Württemberg | 0 | – 55 | 55 | – 100,0 |
Restrukturierungsergebnis | 0 | – 41 | 41 | – 99,7 |
Konzernergebnis vor Steuern | 457 | 447 | 9 | 2,0 |
Ertragsteuern | – 116 | – 127 | 11 | – 8,7 |
Konzernergebnis | 340 | 320 | 20 | 6,3 |
Differenzen ergeben sich durch Rundungen. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.
* Die auf IAS 39 basierenden Vorjahreszahlen wurden ohne fachliche Anpassung in die Struktur des IFRS 9 Schemas überführt.
** Bezieht sich auf die Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“.
30.09.2018 in Mrd. € | 30.09.2017 in Mrd. € | Veränderung in Mrd. € | Veränderung in % | |
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Bilanzsumme | 258 | 254 | 4 | 1,5 |
Risikoaktiva | 80 | 75 | 5 | 7,2 |
30.09.2018 in Prozent | 31.12.2017 in Prozent | |
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Harte Kernkapitalquote (CRR/CRD IV „fully loaded“) | 14,7 | 15,7 |
Gesamtkapitalquote (CRR/CRD IV „fully loaded“) | 21,2 | 22,2 |
1.1.- 30.09.2018 | 1.1.-30.09.2017 | |
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Eigenkapitalrentabilität (ROE) | 4,7 | 4,6 |
Cost Income Ratio (CIR) | 73,6 | 74,5 |
* Nach Berücksichtigung von geänderten Berechnungen aufgrund IFRS 9-Anpassungen.
30.09.2018 | 31.12.2017 | Veränderung absolut | Veränderung in Prozent | |
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Mitarbeiter (Konzern) | 10.021 | 10.326 | – 305 | – 3,0 |