17.05.2017

LBBW: Ergebnis vor Steuern von 122 Millionen Euro im 1. Quartal

Pressemitteilung

  • Anstieg des Ergebnisses vor Steuern um 51 Millionen Euro gegenüber Vorjahr
  • Stabile Ertragslage im Kundengeschäft
  • Zins- und Provisionsergebnis trotz Niedrigzinsen und hartem Wettbewerb nahezu konstant
  • Höhere Zukunftsinvestitionen in die IT
  • Bereits hohe Kapitalausstattung noch einmal verbessert: Harte Kernkapitalquote von 15,4 Prozent und Gesamtkapitalquote von 21,7 Prozent (gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“)

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist aufgrund eines soliden Kundengeschäfts und einer weiterhin niedrigen Risikovorsorge mit einem Gewinnanstieg in das Jahr 2017 gestartet. Das Ergebnis vor Steuern lag im ersten Quartal bei 122 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 51 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 36 Millionen Euro auf 79 Millionen Euro.

Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW: „Wir haben im ersten Quartal ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Unser Kundengeschäft hat sich vor dem Hintergrund niedriger Zinsen und des scharfen Wettbewerbs im Firmenkundengeschäft insgesamt ordentlich entwickelt. Gleichzeitig investieren wir weiterhin stark in die Modernisierung und Leistungsfähigkeit unserer IT, so auch im ersten Quartal.“

Die LBBW weist auch zum 31. März 2017 eine im Branchenvergleich hervorragende Eigenmittelausstattung aus: Die harte Kernkapitalquote betrug 15,6 Prozent nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) und 15,4 Prozent unter der ab 2019 geltenden Vollanwendung der CRR/CRD IV („fully loaded“). Die Gesamtkapitalquote erreichte 21,9 Prozent nach Übergangsregeln und 21,7 Prozent bei Vollanwendung der CRR/CRD IV.

Die Risikoaktiva lagen nahezu unverändert bei 77 Milliarden Euro. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) blieb mit 4,1 Prozent deutlich über der von der Aufsicht vorgesehenen 3-Prozent-Mindestmarke.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis bewegte sich nach drei Monaten mit 408 Millionen Euro nahezu auf Vorjahreshöhe (414 Millionen Euro). Während das Kreditgeschäft ordentlich verlief, belasteten die aufgrund der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank weiterhin historisch niedrigen Zinsen.

Die Risikovorsorge lag zwar mit 16 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 4 Millionen Euro, gemessen am langjährigen Durchschnitt aber auf einem weiter sehr niedrigen Niveau. Darin spiegeln sich die robuste Konjunktur und die gute Verfassung der Unternehmen in den Kernmärkten der LBBW wider.

Das Provisionsergebnis fiel mit 136 Millionen Euro geringfügig höher aus als im Vorjahr (135 Millionen Euro). Dazu trugen im ersten Quartal besonders der Zahlungsverkehr und das Verwahrgeschäft bei.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten legte kräftig zu auf 86 Millionen Euro (Vorjahr: minus 34 Millionen Euro). Dies ist unter anderem auf ein lebhaftes kundengetriebenes Handelsgeschäft und einen gesteigerten Absatz von Retail-Zertifikaten zurückzuführen. Überdies blieben negative Bewertungseffekte bei Zinsderivaten aus, die das Vorjahresergebnis erheblich belastet hatten.

Das Finanzanlageergebnis von 59 Millionen Euro (Vorjahr: 70 Millionen Euro) wurde getragen von Erträgen aus Wertpapierverkäufen und dem kommerziellen Beteiligungsgeschäft.

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen auf 460 Millionen Euro (Vorjahr: 427 Millionen Euro) geht vor allem auf die hohen Investitionen in die Modernisierung der IT zurück. Die LBBW ist vor Kurzem auf OSPlus, das Kernbanksystem der Sparkassen-Finanzgruppe, gewechselt. Dieses bildet die Basis für die weitere Digitalisierung des Konzerns.

Die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg betrug zum 31. März 19 Millionen Euro. Die Bankenabgabe und der Beitrag für die Einlagensicherung schlugen mit 67 Millionen Euro zu Buche. Damit sind die für das Gesamtjahr erwarteten Aufwendungen bereits im ersten Quartal vollständig verarbeitet. Im Restrukturierungsergebnis von minus 20 Millionen Euro weist die Bank Aufwendungen für laufende interne Veränderungsprojekte aus, etwa den Umbau der Marktfolge.

Daraus ergibt sich zum Quartalsende ein Konzernergebnis vor Steuern von 122 Millionen Euro nach 70 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Konzernergebnis nach Steuern hat sich mit 79 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (43 Millionen Euro) nahezu verdoppelt.

Die operativen Segmente im Überblick

Das Segment Corporates startete das Jahr 2017 mit einem Quartalsergebnis von 158 Millionen Euro (Vorjahr 184 Millionen Euro). Ursächlich für den Rückgang war unter anderem ein Anstieg der Verwaltungsaufwendungen aufgrund hoher IT-Investitionen im Zusammenhang mit dem Wechsel des Kernbanksystems sowie Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen. Positiv entwickelte sich hingegen das Finanzierungsgeschäft mit Großunternehmen und gewerblichen Immobilienkunden.

Das Segment Retail/Sparkassen konnte trotz des schwierigen Umfelds sowohl das Zins- als auch das Provisionsergebnis verbessern. Zuwächse verzeichneten insbesondere das Wealth Management und die Vermögensverwaltung. Allerdings gab es auch in diesem Segment deutliche Belastungen durch die Umstellung des Kernbanksystems. Dies führte zu einem Vorsteuerergebnis von minus 15 Millionen Euro (Vorjahr: 1 Millionen Euro).

Das Segment Kapitalmarktgeschäft entwickelte sich insgesamt erfreulich und erwirtschaftete ein Vorsteuerergebnis von 111 Millionen Euro. Dabei sind unter anderem das Zertifikategeschäft und das Geschäft mit Zinsderivaten gut ins neue Jahr gestartet. Mit der Teilnahme an wichtigen Transaktionen konnte die LBBW erneut ihre Beratungs- und Platzierungsstärke bei Kapitalmarktemissionen unter Beweis stellen. Daneben trug auch das seit diesem Jahr im Segment Kapitalmarktgeschäft konzentrierte Treasury wesentlich zur positiven Ergebnisentwicklung bei. Das dementsprechend angepasste Vorjahressegmentergebnis lag bei minus 44 Millionen Euro.

Ausblick

Für das laufende Jahr rechnet die LBBW weiterhin mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.