07.07.2022

Geschäftskonto eröffnen: Mit Cora-X geht es noch schneller

Was früher wochenlang dauerte, wird jetzt in ein paar Tagen erledigt: Wie die LBBW ihre Kunden mit dem Software-Tool Cora-X vor zu viel Bürokratie bewahrt.

Frau sitzt an einem Laptop und schaut aus einem Fenster
Frau sitzt an einem Laptop und schaut aus einem Fenster

Bevor Banken für neue Kunden ein Geschäftskonto anlegen, wollen sie wissen: Wer ist das überhaupt? Ein Grund: Kriminellen soll es so schwer wie möglich gemacht werden, anonym ein Konto zu eröffnen und es für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung oder Ähnliches zu missbrauchen. Die notwendigen Recherchen können für die Bank aufwändig werden und sich durchaus einige Wochen hinziehen. Nicht unbedingt der beste Start für eine Geschäftsbeziehung? Das findet die LBBW auch und zieht das Prozedere jetzt schneller durch. „Was früher vier bis sechs Wochen dauerte, schaffen wir jetzt in ein bis zwei Wochen“, sagt Marius Ritz, Experte für Regulatorik und Kundendaten bei der LBBW. Bei kleineren Unternehmen kommt das Okay jetzt meist spätestens nach zwei Tagen – ohne Einschnitte bei der Sorgfalt.

Früher dauerte es vier bis sechs Wochen bis zur Eröffnung eines Geschäftskontos, jetzt schaffen wir’s in ein bis zwei Wochen.

Marius Ritz, Experte für Regulatorik und Kundendaten bei der LBBW

Möglich wird dieser Zeitgewinn durch Cora-X, das steht für Customer Onboarding and Review Application. Das neue Tool erlaubt der Bank den digitalen Zugriff auf alle Informationen über Unternehmen, die in öffentlichen Registern zugänglich sind. Die Daten liefert der Bundesanzeiger. „Bei der LBBW werden diese Daten direkt übertragen und vollautomatisch bei höchsten Sicherheitsstandards weiterverarbeitet“, sagt Experte Ritz. „Das ist in dieser Form bisher einzigartig und gibt es so nur bei der LBBW.“ So wird beispielsweise vermieden, dass versehentlich aus Frau Schmitt eine Frau Schmidt wird oder aus der Spedition Maier die Spedition Mayer.

Cora-X sorgt für Tempo

Auf einen Klick liefert Cora-X wichtige Unterlagen wie Gesellschafterlisten, Ergebnisse von Compliance-Prüfungen oder ein Organigramm der Unternehmensstruktur. Derlei musste bislang aufwändig recherchiert werden. Jetzt läuft dieser Prozess deutlich schneller ab – umgangen werden kann er nicht. Die LBBW ist wie alle Banken gesetzlich gefordert, die Identität ihrer Unternehmenskunden zu ergründen. „Der Gesetzgeber sagt: Traut niemandem – prüft und hinterfragt alle Informationen“, sagt LBBW-Projektmanager Jürgen Zinnecker. Nicht alles lässt sich aus öffentlichen Quellen recherchieren, deshalb wird oft beim Unternehmen selbst nachgefragt, etwa nach der Gesellschafterstruktur. „Manche Unternehmen sehen darin übertriebenen bürokratischen Aufwand“, sagt Zinnecker. Er selbst sieht das anders: „Wenn wir gründlich sind, machen wir damit Geldwäsche, Korruption und Terrorismus schwieriger.“

Wenn wir alle Informationen hinterfragen, machen wir damit Geldwäsche, Korruption und Terrorismus schwieriger.

Jürgen Zinnecker, Projektmanager bei der LBBW

Die LBBW-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen prüfen zum Beispiel, ob die Personen, die im Umfeld des Unternehmenskunden agieren, etwa auf Embargo-Listen der Europäischen Union, der USA oder anderer Länder und Institutionen stehen. Die Unternehmen haben dabei eine Mitwirkungspflicht, was einen gewissen Aufwand verursacht. Damit soll es dank Cora-X vorbei sein. „Das bringt Tempo und Dynamik in den Prozess“, sagt LBBW-Experte Ritz. Und beschleunigt den Start einer erquicklichen Geschäftsbeziehung.

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Experte für Regulatorik und Kundendaten Marius Ritz

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