27.03.2024

Trump reloaded – womit wir rechnen müssen

Research Studie

Die US-Wahlen im November 2024 sind zweifelsohne das dominierende Thema des Jahres 2024.

Das LBBW Research hat ein „Trump-O-Meter“ genanntes Modell entwickelt, das die Wahrscheinlichkeit eines Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten beziffert. In die Berechnung des Modells fließen Wettquoten, Umfragen und Einschätzungen unserer Analysten ein. Aktuell sieht das Trump-O-Meter die Wahrscheinlichkeit, dass der republikanische Kandidat Trump der nächste Präsident der USA wird, bei gut 53 Prozent. Sollte es so kommen, wird sich die Welt erheblichen Veränderungen gegenübersehen. Mit ihnen setzen wir uns in diesem Blickpunkt auseinander.

Szenarien nach den US-Wahlen 2024

Anlässlich der bevorstehenden US-Wahlen hat das LBBW Research seine Szenarien um ein Negativszenario „Trump entfesselt“ ergänzt. Für die wahrscheinlichste Variante halten wir bei alledem derzeit eine relativ moderate Legislatur Trumps oder eine zweite Präsidentschaft Joe Bidens. In diesem, von uns mit 60 % Eintrittswahrscheinlichkeit bewerteten Hauptszenario betriebe die US-Regierung eine protektionistische Handelspolitik mit einer mäßigen Erhöhung der Importzölle, während die Staatsverschuldung moderat stiege. Die Weltwirtschaft entwickelte sich gedämpft, mit einer überdurchschnittlichen Entwicklung in den USA – befeuert durch stimulierende Maßnahmen –, während sich Deutschlands Wirtschaft weiterhin schwertäte. Die weltführenden Notenbanken senken ihre Leitzinsen, in den Vereinigten Staaten zögerlicher als in Europa.

Im Negativszenario haben wir uns näher angesehen, welche Folgen zu befürchten wären, wenn Trump drastischer zu Werke ginge. Im Raum stehen Drohungen und Vorschläge aus der Agenda „Project 2025“ der Heritage Foundation, einer konservativen Denkfabrik. Mit 25 % Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten wir, dass Trump gewählt wird und danach „entfesselt“ agieren wird. Die Zölle auf US-Einfuhren steigen auf 10 % für Importe aus China sogar auf bis zu 60 %. Trumps unklare Haltung in einem etwaigen Bündnisfall der NATO und eine Eskalation der Beziehung zu China haben zur Folge, dass sich rund um den Globus die politischen Spannungen verschärfen, so im Nahen Osten, zwischen China und Taiwan sowie zwischen den USA und dem Iran. Auch Europa muss sich auf unruhige Zeiten einstellen. Angesichts einer zu erwartenden Rezession senkt die EZB die Leitzinsen zügig. Im Zusammenspiel mit grassierender Konjunkturangst haussieren die Kurse der Bundesanleihen.

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