12.08.2024

LBBW Credit Kompass - Biodiversität

Research Studien

Die Welt wächst mit großen Schritten weiter

Seit den 1950er Jahren ist die Bevölkerung stark weitergewachsen und wird zudem immer älter. Doch nicht nur die Zahl der Menschen legt weiter zu. Der Internationale Währungsfonds erwartet für China, Indien und Indonesien in 2024 ein Wirtschaftswachstum von 5 % oder mehr. Insbesondere in den Entwicklungsländern wird der Konsum in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erwartungsgemäß deutlich zunehmen.

Mit unserem Konsum stoßen wir auf die neun planetaren Grenzen

Als planetare Grenzen werden neun biophysikalische Systeme und Prozesse bezeichnet, die sowohl Stabilität als auch Widerstandsfähigkeit des Erdsystems bestimmen. Es sind sozusagen die lebenserhaltenden Systeme der Erde. Erstmals wurden sie 2009 wissenschaftlich untersucht. Seither hat sich der Zustand dieser Systeme dramatisch verschlechtert.

Biodiversität geht schleichend verloren

Die Hauptursachen des Biodiversitätsverlustes sind selten in den Medien:

  1. Veränderung der Erdoberfläche
    Weltweit wurde zwischen 1960 und 2019 etwa 1/3 der Landfläche verändert. Pro Jahr entspricht das in etwa einer Fläche, die 2x so groß ist wie Deutschland. Auch hier sind Unterschiede zwischen dem globalen Süden und dem globalen Norden erkennbar, z.B. Aufforstung im Norden und Abholzung im Süden.
  2. Ausbeutung von Tieren und Pflanzen
    Fleisch, Fisch, Holz, es gibt viele Ressourcen, die wir der Natur entnehmen. Jährlich sind es 60 Mrd. Tonnen das ist doppelt so viel wie noch vor 40 Jahren.
  3. Klimawandel
    Dürren, Hitzetage, Starkregen, Überschwemmungen oder auch der Anstieg des Meeresspiegels sind nur einige Folgen des Klimawandels. Sie fordern Anpassungsfähigkeit von Arten und Ökosysteme oder führen dazu, dass sie vom Aussterben bedroht sind bzw. zerstört werden.
  4. Verschmutzung
    Unsere Wahrnehmung trügt. Es sind große Unglücke, mit denen wir Verschmutzung in Verbindung bringen. Beispielsweise das Unglück des Öltankers Exxon Valdez 1989 vor Alaska oder die Explosion der Bohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko 2010. Die Bilder sind schrecklich, der Schaden hingegen „nur“ einmalig. Die eigentliche Verschmutzung findet schleichend statt. Die Auswirkungen werden nicht erwartet und zunächst kaum bemerkt.
  5. Invasive Arten
    Im Zuge der Globalisierung breiten sich immer mehr Arten außerhalb ihrer Heimat aus. Das kann heimische Arten verdrängen und auch ökonomische Folgekosten nach sich ziehen.

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