26.06.2025
Konjunkturelle Lage in Deutschland
BW Quarterly: Der gute Start ins Jahr war sogar noch besser als gedacht. Das ifo-Geschäftsklima legte im Mai von 86,9 auf 87,5 zu.


BW Quarterly Ausgabe Q2/2025
- Gute Nachrichten im Mai
- Schwäche der Unternehmen hält an
- Risiko Zollpolitik
- Inflation stagniert
- Von: Dr. Jens-Oliver Niklasch, Strategy/Macro Research
Der gute Start ins Jahr war sogar noch besser als gedacht. Statt wie zunächst gemeldet um 0,2 % wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal sogar um 0,4 % im Vergleich zum Vorquartal. Neue Daten etwa zu den Exporten führten zu dieser Aufwärtsrevision. Auch wichtige Frühindikatoren haben sich weiter verbessert. Das ifo-Geschäftsklima legte im Mai von 86,9 auf 87,5 zu. Das ist zwar im historischen Vergleich weiterhin niedrig. Aber es war immerhin der fünfte Anstieg in Folge. Vorneweg sind die Erwartungen, die sich von 87,4 auf 88,9 verbesserten.
Abb. 3: ifo-Geschäftsklima, Lage und Erwartungen
2008 bis 2025
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Entwarnung können wir für die Konjunktur aber noch nicht geben. Die Unternehmen gehen weiterhin durch eine Phase der Schwäche. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland lag im Mai bei 1478, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mitteilte: 9 % Prozent weniger als im Vormonat, aber 17 % mehr als vor einem Jahr und 53 % mehr als in einem durchschnittlichen Mai der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie. Im Mai gab es laut IWH-Studie insbesondere in den Branchen Bau, Handel sowie im verarbeitenden Gewerbe viele Insolvenzen. Das ist am Arbeitsmarkt zu spüren; die Zahl der Arbeitslosen kratzt mit 2,9 Millionen weiter an der Marke von drei Millionen.
Das Hauptrisiko für die deutsche Konjunktur dürfte dabei weiterhin die Zollpolitik des US-Präsidenten Trump sein. Zwar gab es inzwischen mehrfach Aufschub für die Strafzölle auf Importe der USA aus dem Euroraum. Dennoch schwebt das Damoklesschwert eines Handelskrieges weiter über der exportorientierten deutschen Wirtschaft.
In Sachen Inflation gibt es wenig Neues. Im Mai lag der Preisauftrieb bei 2,1 % und damit so hoch wie im Vormonat. Während sich Energie im Vergleich zum Vorjahr verbilligte, blieb der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel (2,8 %) und Dienstleistungen (3,4 %) weiter überdurchschnittlich hoch.
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