BW Aktienindex

Aktiengesellschaften aus Baden-Württemberg

Von 160 börsennotierten Unternehmen im DAX, MDAX und SDAX kommen 19 Gesellschaften aus Baden-Württemberg. Stratec musste wegen der fehlenden Testierung des Geschäftsberichtes den SDAX und BWAX zum 9. Mai 2025 vorübergehend verlassen. Nachdem nun die kritischen Bewertungsfragen der Abschlussprüfer geklärt sind und der Geschäftsbericht freigegeben ist, erfolgte am 25. Juni die Wiederaufnahme. Insgesamt entfallen knapp 20 % der Marktkapitalisierung in den drei großen deutschen Indizes auf baden-württembergische Unternehmen.

BWAX im Berichtszeitraum (01.03.2025 bis 31.05.2025)

Die ersten Handelstage im März waren für den BWAX noch leicht positiv. Danach kam es zu einem heftigen Einbruch von 18,5 % in Folge der „Liberation Day“-Ankündigung von US-Präsident Trump. Davon blieb auch der DAX nicht verschont. Die Konsolidierung fiel hier mit 13,3 % geringer aus. Als der US-Präsident kurz darauf die Zollmaßnahmen für 90 Tage aussetze, löste das an den Märkten eine deutliche Erholung aus. Im Berichtszeitraum März bis Mai verbuchte der BWAX ein Minus von 1,8 %. Im Vergleich dazu erholte sich der DAX deutlicher und hat sogar ein neues Allzeithoch erklommen. Ende Mai lag der Index knapp 4,1 % im Plus.

Trotz negativer Quartalsentwicklung konnten Bilfinger (39,2 %), Heidelberger Druckmaschinen (37,8 %) und GFT Technologies (23,2 %) deutliche Gewinne verbuchen. Der Industriedienstleister Bilfinger profitiert vom Nachhaltigkeitstrend und der steigenden Nachfrage nach CO2- Transformationsprozessen. Das Unternehmen hat mit starken Quartalszahlen und staatlichen Großaufträgen, etwa in Großbritannien, überzeugt. Heidelberger Druckmaschinen konnte auf der weltgrößten Druckmesse in China deutlich mehr Produkte und Lösungen verkaufen, als erwartet. GFT partizipiert am KI-Trend und verbessert durch Kooperationen beispielsweise mit Googles KI-Modellen seine Auftragslage. Die Kursgewinne wirkten sich kaum auf den BWAX aus, da der Anteil der drei Unternehmen an der Marktkapitalisierung lediglich 0,8 % beträgt.

Porsche Vz (-24,2 %), Grenke (-17,9 %) und Boss (-13,5 %) markieren im Betrachtungszeitraum die Schlusslichter. Porsche Vz hat unter anderem massive Absatzprobleme in China und dort 28 % weniger Autos verkauft als noch 2023. Hinzu kommt, dass die Zuffenhausener ohne eigene US-Produktion besonders von Trumps Zöllen betroffen sind. Grenke meldete trotz besseren Neugeschäfts einen Gewinneinbruch von einem Fünftel im Jahresvergleich. Hugo Boss bleibt wegen der weltweit schwachen Konsumentwicklung weiterhin hinter den Zielen für 2025 zurück.

BWAX und DAX seit Jahresbeginn

Das Hin und Her der US-Zollpolitik ist in der Abbildung 6 erneut deutlich zu erkennen. Der BWAX verzeichnete Kursgewinne von 9,4 % und underperformt damit den DAX deutlich, der um 16,9 %zulegen konnte. Das ist hauptsächlich auf die negative Entwicklung der BWAX-Schwergewichte (rund 15,4 % der Marktkapitalisierung) Mercedes-Benz (-2,4 %), Porsche Holding (-2,8 %) und Porsche Vz. (-24,2 %) zurückzuführen. Im DAX ist die Gewichtung der drei Titel mit 3,7 % deutlich geringer.

An der Spitze der Gewinner standen, wie auch in den Monaten März bis Mai, Bilfinger (69,3 %) und Heidelberger Druckmaschinen (60,0 %). Platz 3 belegt Heidelberg Materials (44,3 %). Aufgrund des geringen Anteiles der drei Outperformer (rund 7,0 %) waren ihre Kursanstiege aber nur minimal hilfreich für den BWAX.

Porsche Vz (-26,4 %), Grenke (-9,7 %) und Boss (-9,1 %) sind auch seit Jahresbeginn die drei größten Verlierer.