Zum 1. April übernimmt Cara Schulze bei der LBBW die konzernweite Verantwortung für das Thema Nachhaltigkeit. Sie folgt auf Thomas Rosenfeld, der diese Aufgabe seit 2017 innehatte.
In ihrer neuen, zusätzlichen Funktion berichtet Cara Schulze direkt an Vorstandschef Rainer Neske. Die Juristin bleibt gleichzeitig Chief Operating Officer (COO) des LBBW-Kapitalmarktgeschäfts und leitet den Stabsbereich dieses Geschäftsfelds. Nachhaltigkeit ist neben Geschäftsfokus, Digitalisierung und Agilität seit 2017 eine der vier strategischen Stoßrichtungen der LBBW.
„Frau Schulze hat das Thema Nachhaltigkeit bereits im Kapitalmarktgeschäft verantwortet. Als neue Leiterin Nachhaltigkeit wird sie nun zusätzlich ihren Fokus darauf richten, wie sich Nachhaltigkeit auf alle Geschäftsfelder sowie auf das Risikomanagement der Bank auswirkt. Dafür bringt sie mit ihrer langjährigen Erfahrung im Management komplexer Themen die besten Voraussetzungen mit“, sagt LBBW-Vorstandschef Rainer Neske.
Cara Schulze folgt auf Thomas Rosenfeld, der diese Funktion neben seiner Aufgabe als Vorstandsmitglied der BW-Bank und Geschäftsführer der LBBW Asset und Wealth Management innehatte. „Ich danke Thomas Rosenfeld für seine erfolgreiche Arbeit in unserer Stoßrichtung Nachhaltigkeit“, sagt Rainer Neske. „Er hat dieses strategisch wichtige Thema gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen im Haus erfolgreich vorangetrieben.“
Cara Schulze kam im Jahr 2019 zur LBBW. Zuvor war sie unter anderem 13 Jahre lang als Managing Director für die Barclays Investment Bank tätig. Ihre Laufbahn hatte sie nach dem zweiten Staatsexamen im Jahr 1997 bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in Großbritannien gestartet. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, Bankgeschäft und Nachhaltigkeit für den Erfolg der LBBW zu verbinden“, betont Cara Schulze. „Wir haben bei Nachhaltigkeit eine hervorragende Position im Bankenmarkt. Wir müssen aber weiter hart an diesem Thema arbeiten, um unsere heutige Spitzenposition zu halten. Insbesondere gilt es, im gesamten Konzern über alle Ebenen und Bereiche hinweg interdisziplinär zusammenarbeiten.“
LBBW auf vielen Feldern Vorreiter
Nachhaltigkeit hat bei der LBBW eine lange Tradition. Als eine der ersten Banken legte sie 1992 einen Umweltbericht vor. Seit 2017 gehört Nachhaltigkeit zu den vier strategischen Stoßrichtungen der Bank. Die Bedeutung des Themas reicht damit weit über die Optimierung des eigenen Geschäftsbetriebs hinaus. Weil die Nachfrage der Kunden nach nachhaltigen Lösungen und Beratung sowohl auf der Finanzierungs- wie auch auf der Anlageseite seit Jahren rapide steigt, ist Nachhaltigkeit ins Zentrum des Bankgeschäfts gerückt.
Die LBBW sieht sich auf vielen Feldern als Vorreiter. Beispielweise ist sie der führende ESG-Emittent unter den Geschäftsbanken in Europa mit einem ausstehenden Volumen an eigenen Green und Social Bonds von mehr als 6,5 Milliarden Euro (ESG = Environmental, Social & Governance-Kriterien). Zudem gehört die LBBW zu den Top-Adressen bei der Begleitung von ESG-Anleihen für Finanzinstitutionen, überstaatliche Einrichtungen (Supranationals) und Agencies. So agierte sie jüngst als Konsortialführer bei zwei von der Europäischen Union im Rahmen des SURE-Programms begebenen Social Bonds mit einem Gesamtvolumen von 22,5 Milliarden Euro. Im März 2021 war die LBBW zudem Konsortialführer bei der ersten Green Bond-Emission des Landes Baden-Württemberg.
Klarer Schwerpunkt in den nächsten Jahren
Die LBBW ist aber nicht nur am „grünen Kapitalmarkt“ erfolgreich, sondern auch im Unternehmenskundengeschäft. Im Jahr 2020 war die LBBW an einer Vielzahl von nachhaltigen Unternehmensfinanzierungen in Deutschland beteiligt, etwa an großvolumigen Transaktionen mit Nachhaltigkeitskomponente von namhaften Kunden wie Dürr und Voith. Ebenfalls im vergangenen Jahr gründete die LBBW ein Sustainability Advisory Team, das Unternehmen bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle und der Wahl passender Finanzierungsinstrumente ganzheitlich berät. Auch auf der Anlageseite baut die LBBW ihre Beratung und ihr Produktangebot für nachhaltige Geldanlagen aus. Derzeit verwaltet sie Kundengelder in Höhe von 23 Milliarden Euro unter nachhaltigen Kriterien. Bis 2025 soll dieses Volumen mindestens verdoppelt werden.
„Nachhaltigkeit wird damit auch in den nächsten Jahren ein klarer Schwerpunkt unserer Arbeit quer durch die Bank sein“, sagt Cara Schulze. Dazu gehört beispielsweise, Nachhaltigkeit noch stärker ins Kreditrisikomanagement zu implementieren. Die LBBW klassifiziert heute bereits wesentliche Teile ihres Kreditportfolios. Dies wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und bildet die Basis für eine nachhaltige Transformation des Portfolios entlang der ESG-Kriterien. Auch mit Blick auf ihre eigene Umweltbilanz setzt sich die Bank weiter ehrgeizige Ziele. Zwar arbeitet die LBBW bereits seit Jahresbeginn klimaneutral, indem sie über einen Fonds in Aufforstungsprojekte investiert. Vermeiden ist aber besser als kompensieren. Deshalb ist geplant, die CO2-Emissionen in diesem Jahr um weitere 10 Prozent zu reduzieren.