28.05.2025
GfK Konsumklima bleibt gedämpft
Die Konsumstimmung in Deutschland verbesserte sich im Mai den dritten Monat hintereinander. Die Konjunktur läuft besser als vor ein paar Wochen befürchtet.


Immer aktuell informiert: Kapitalmärkte Weekly
Konjunktur
Die Konsumstimmung in Deutschland verbesserte sich im Mai den dritten Monat hintereinander. Der GfK-Indikator für Juni legt moderat um 0,9 Zähler auf -19,9 Punkte zu. Die Anschaffungsneigung sank allerdings nach zwei Anstiegen in Folge um 1,5 auf -6,4 Punkte. Zudem ging die Sparneigung wieder etwas nach oben. Dagegen stiegen die Erwartungen abermals kräftig und zwar für das Einkommen um 6,1 Zähler und für die Konjunktur um 5,9 Punkte. Das GfK Konsumklima bleibt damit langfristig betrachtet weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im Eurogebiet und in der EU hat sich die Konsumstimmung im Mai nach zwei rückläufigen Monaten ebenfalls aufgehellt. Der Indikator der EU-Kommission befindet sich jedoch seit Ende 2024 im Abwärtstrend und merklich unter seinem langjährigen Durchschnitt. Überraschend wurde hingegen das BIP-Wachstum für das erste Quartal von 0,2 % auf 0,4 % nach oben revidiert. Im zweiten Quartal dürfte es u.E. eine gewisse Korrektur geben. Dennoch gilt: Die Konjunktur läuft besser als vor ein paar Wochen befürchtet.
Zinsumfeld
Gute Nachrichten gab es aus dem Euroraum für die Lohnentwicklung, zumindest durch die Brille der Notenbanker betrachtet. Der Anstieg der Tariflöhne im Euroraum hat sich im ersten Quartal deutlich abgeschwächt. Das Lohnwachstum lag bei 2,4 % nach einem Plus von 4,1 % im vierten Quartal 2024, so die EZB. Die Lohnsteigerungen gelten als Inflationstreiber vor allem im Dienstleistungssektor. Passend zu den Daten, vor allem zu den Lohndaten, äußerte Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras seine Erwartung, dass die EZB im Juni die Leitzinsen weiter senken werde. "Ich denke, wir werden die Zinsen noch einmal senken im Juni und dann erwarte ich eine Pause", wurde Stournaras von einer Zeitung zitiert. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 5. Juni an. Danach entscheiden sie am 24. Juli über die Leitzinsen. Seit längerer Zeit betont die EZB, dass sie über ihre Leitzinsen von Sitzung zu Sitzung und nach Datenlage entscheide.
Aktienmärkte
Seit der Veröffentlichung der vorigen Ausgabe dieser Publikation sind gerade einmal drei Handelstage vergangen. In dieser Zeit vollzog sich wegen Trumps Zollankündigungen eine kleine Tal- und Bergfahrt an den Börsen. Diesmal traf es die EU, mit der Trump offenbar die Geduld verloren hatte. Langfristig orientierte Anleger sollten solche Tagesschwankungen allerdings nur wenig beeindrucken. Wer in ein paar Jahren auf die Charts blickt, wird diese Bewegungen kaum mehr identifizieren können. Doch auch der langfristig denkende Anleger reibt sich vor dem Hintergrund der neuerlichen Allzeithochs beim DAX die Augen und fragt sich, ob mögliche Cash-Bestände gerade jetzt investiert werden sollten. Nach Abwägung aller Einflussfaktoren glauben wir, dass es noch günstigere Einstiegszeitpunkte geben wird. Eine Statistik auf Basis einer längerfristigen DAX-Historie deutet jedoch darauf hin, dass die Chance hierfür geringer ist als das Risiko, mit Neukäufen zu lange abzuwarten.
Rohstoffe
Der Goldpreis hat im April mit 3 500 USD einen neuen Rekord aufgestellt. Zuletzt ist das Edelmetall jedoch auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt. Als Käufer traten in den letzten Monaten vor allem drei Gruppen am Goldmarkt auf: Spekulanten, Notenbanken und Exchange Traded Commodities (ETCs). Alle drei Gruppen sind zuletzt in puncto Goldinvestments jedoch vorsichtiger geworden. Die Spekulanten haben in den letzten vier Monaten Positionen mit einem Volumen von fast 40 Mrd. USD glattgestellt. Aber auch Notenbanken haben ihre Goldkäufe reduziert. Im ersten Quartal 2025 erwarben diese 244 t Gold. Verglichen mit Käufen von 310 t im ersten Quartal 2024 entspricht dies einem Minus von 21 % oder 66 t. Schließlich sind zuletzt auch die ETCs auf die Verkäuferseite gewechselt. Deren Bestände hatten seit Jahresanfang bis Ende April um 215 t zugenommen. In den letzten fünf Wochen wurden davon jedoch wieder gut 60 t verkauft. Wir gehen von einer Fortsetzung der Konsolidierung bei Gold aus. Bis Ende des Jahres dürfte der Preis weiter auf 3 000 USD pro Feinunze fallen.
Von: Martin Siegert, CMT Research für Privat- und Unternehmenskunden
Termine der Woche
Die wichtigsten Termine, Daten & Prognosen finden Sie immer in unserem Wirtschaftskalender.
Zum WirtschaftskalenderDiese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und in Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen. Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24- 28, 60439 Frankfurt. Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar. Die Entgegennahme von Research Dienstleistungen durch ein Wertpapierdienstleistungsunternehmen kann aufsichtsrechtlich als Zuwendung qualifiziert werden. In diesen Fällen geht die LBBW davon aus, dass die Zuwendung dazu bestimmt ist, die Qualität der jeweiligen Dienstleistung für den Kunden des Zuwendungsempfängers zu verbessern.
Unser exklusives Portal: LBBW Markets

Interessiert an exklusivem Know-how des LBBW Research? Dann registrieren Sie sich für unser Portal "LBBW Markets". Es bietet institutionellen Investoren und interessierten Unternehmen tiefe Einblicke in die Kapitalmärkte in Form von Analysen, Studien und mehr.