09.12.2025

Konjunkturaufhellung mit Fragezeichen

Kapitalmärkte Daily | Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe stieg laut Statistischem Bundesamt im Oktober stärker als erwartet.

Metallverarbeitung und Lagerung in Fabrikraum
Metallverarbeitung und Lagerung in Fabrikraum

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  • Industrieproduktion steigt stärker als erwartet
  • sentix Konjunkturindex für Euroraum negativ, aber etwas angestiegen

Produktionsanstieg im Oktober

Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe stieg laut Statistischem Bundesamt im Oktober stärker, als von Analysten vorab erwartet worden war. Im Monatsvergleich war ein Plus von 1,8 % zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legte sie um 0,8 % zu. Die Zunahme der Produktion ist unter anderem auf den Anstieg im Bausektor um 3,3 % gegenüber dem Vormonat zurückzuführen. Auch im Maschinenbau (+2,8 %) und bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+3,9 %) war ein ordentliches Plus zu verzeichnen. Ob diese Aufhellung des aktuell noch trüben Konjunkturbildes nachhaltig sein wird, muss sich erst noch zeigen. So weist der weniger volatile Dreimonatsvergleich für August bis Oktober 2025 immerhin noch einen Produktionsrückgang um 1,5 % im Vergleich zu den drei Monaten zuvor aus. Ein Sorgenkind bleibt zudem die wichtige Automobilindustrie, die im Oktober einen Produktionsrückgang um 1,3 % im Monatsvergleich verzeichnete.

sentix Index für Euroraum etwas höher

Die von sentix befragten Investoren schätzen im Dezember die Konjunktur im Euroraum etwas weniger pessimistisch als im Vormonat ein. Der Index stieg um 1,2 Punkte auf -6,2 Zähler. Die Bewertung der deutschen Konjunktur bleibt dagegen schlecht. Der Gesamtindex fiel weiter von -20,4 auf -22,7 Punkte. Mit -41,8 Zählern ist die Lagebewertung wieder so schlecht wie zuletzt im Februar 2025.

Im dritten Quartal 2025 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien an der inländischen Stromerzeugung 64,1 %. Dies entspricht einem neuen Höchststand für ein drittes Quartal.

64.1 %

Anteil EE an Stromerzeugung

Zurückhaltung vor Fed-Entscheid

Vor dem morgigen Zinsentscheid der Federal Reserve blieben die Anleger zum Wochenbeginn vorsichtig. Die deutliche Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet ausweislich der Terminnotierungen mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Die Unsicherheit hinsichtlich des künftigen Zinspfades bleibt aber hoch. Der DAX verbuchte zum Ende des gestrigen Handelstages einen minimalen Zuwachs von 0,07 %. Die US-Aktienindizes Nasdaq und S&P 500 schlossen mit einem moderaten Minus. Heute dürften vom Makrokalender keine entscheidenden Impulse ausgehen. Es stehen nur Daten aus der zweiten Reihe auf der Agenda. Unter anderem wird das NFIB Wirtschaftsvertrauen für den Mittelstand aus den USA gemeldet.

Von: Dr. Katja Müller, Senior Economist

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