Die Bank of Japan (BoJ) hält an ihrer bisherigen Geldpolitik fest. Der Zielwert für den unbesicherten Tagesgeldsatz bleibt bei 0,5 %.
Unsere Einschätzung zum BoJ-Zinsentscheid
Die Bank of Japan hat beschlossen, die Leitzinsen angesichts der zunehmenden Unsicherheiten über die US-Wirtschaftspolitik unter der Trump-Regierung unverändert zu lassen. Und auch die leichte Erholung des Yen gegenüber dem Dollar dürfte ein Grund für diese Entscheidung gewesen sein.
Gleichwohl halten wir eine weitere Zinserhöhung noch in der ersten Jahreshälfte für wahrscheinlich. Denn bei der diesjährigen Tarifrunde der Großunternehmen im März wurden die Löhne der Stammbelegschaft um durchschnittlich 5,46 % erhöht – mehr als im vergangenen Jahr. Die BoJ dürfte daher nun abwarten, ob diese Lohnerhöhungen auch bei kleinen und mittleren Unternehmen übernommen werden. Im Januar stieg der Verbraucherpreisindex ohne frische Nahrungsmittel um 3,2 % und übertraf damit das von der BOJ gesetzte Ziel von 2 % deutlich.
Vor diesem Hintergrund wäre eine Zinserhöhung durchaus berechtigt und würde auch dem Yen etwas mehr Rückendeckung geben. Die von uns erwartete längere Zinspause der US-Fed würde den Yen ansonsten im Jahresverlauf kräftiger unter Druck setzen. Vor dem Hintergrund der erratischen Zollpolitik Trumps dürfte es das in Japan dann aber erst einmal gewesen sein. Weitere Belastungen – z.B. durch noch höhere Zinsen – wird man den japanischen Unternehmen nicht zumuten wollen.