- Textilien in der zeitgenössischen Kunst: Sammlung LBBW zeigt Werke, die sich mit Identität, Kultur, Konsumwelt und Gesellschaft auseinandersetzen
- „Social Fabric“ am Stand U 5 in Halle 1
- Thematischer Ausgangspunkt ist gleichnamiges Werk von Nevin Aladağ „Social Fabric, sun #1“ (2019)
- Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: u.a. Nevin Aladağ, Mona Ardeleanu, Shannon Bool, Anna Grath, Asta Gröting, Thomas Grünfeld, Josephine Meckseper, Mary-Audrey Ramirez, Jörg Sasse, Wiebke Siem, Rosemarie Trockel und Peter Zimmermann
- Veranstaltungshinweis: LBBW Art Talks mit Monopol am 6. Mai 2023 um 14 Uhr sowie um 16 Uhr
Kunst und Textil sind mit einer langen Bildtradition und Rezeptionsgeschichte verwoben. So fand die Abbildung von Stoffen schon in der Porträtmalerei der Renaissance große Bedeutung, da sie den sozialen Status der dargestellten Person verdeutlichte. Für die moderne Malerei indes war die Webkunst ein Impulsgeber auf den Weg in die Abstraktion.
Im Gegensatz zu den textilen Darstellungen in der Malerei fand die Verarbeitung von Textil erst wesentlich später allgemeine Anerkennung, denn Textilkunst wurde immer wieder als einfaches Handwerk eingeordnet und mit weiblicher Häuslichkeit assoziiert.
Die Etablierung der Textilkunst
Wegweisend war zunächst ab 1919 die Gründung der Webereiwerkstatt am Bauhaus. Doch erst künstlerische Positionen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wie zum Beispiel die Strickbilder von Rosemarie Trockel, wirkten diesen Vorbehalten nachhaltig entgegen. Inzwischen hat das Textile in der zeitgenössischen Kunst ein Revival erfahren. So wird es mitunter als Bedeutungsträger, Mittel neuer Ausdrucksformen oder bewusste Hinwendung zum Handwerklichen in einer schnelllebigen Zeit von Massenproduktion und Digitalisierung genutzt.
„Social Fabrics“
Wie facettenreich zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler Textilien entweder in bildlichen Darstellungen oder als vielseitiges Material aufgreifen, zeigt die diesjährige thematische Präsentation der Sammlung LBBW.
Den Ausgangspunkt bildet das Werk von Nevin Aladağ “Social Fabric, sun #1“ (2019). In ihrer Collage aus verschiedenen Teppichstücken unterschiedlicher Herkunft verweist die Künstlerin auf die enge Verknüpfung von Textil und kultureller Identität.
Weitere Arbeiten von Shannon Bool, Thomas Grünfeld, Mary-Audrey Ramirez oder Wiebke Siem beschäftigen sich mit Themen der Konsumwelt, Kultur oder Gesellschaft – als „Social Fabrics“ unserer Zeit.
LBBW Art Talks mit Monopol @ art KARLSRUHE
"Social Fabric 1: Kunst und gesellschaftliche Verantwortung – was Unternehmenssammlungen und privates Kulturengagement leisten können“
Samstag, 6. Mai 2023, 14 Uhr
Moderation: Silke Hohmann (Redakteurin, Monopol)
Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen:
Wolfgang Ullrich (Autor und Kunsthistoriker) und Mathilda Isiuwa Legemah (Künstlerische Leitung, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft)
"Social Fabric 2: Textilien als Medium der zeitgenössischen Kunst“
Samstag, 6. Mai 2023, 16 Uhr
Moderation: Silke Hohmann (Redakteurin, Monopol)
Gesprächspartnerinnen:
Kristina Groß (Kuratorin, Kunstmuseum Ravensburg) und Mona Ardeleanu (Künstlerin)
Die Sammlung LBBW
Die Sammlung LBBW umfasst zahlreiche national und international bekannte künstlerische Positionen der zeitgenössischen Kunst sowie einige hochkarätige Highlights. Sie besteht seit über 50 Jahren und wird stetig erweitert. Heute gehört sie zu den wichtigsten und qualitätsvollsten Unternehmenssammlungen in Deutschland.
Um Exponate der Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nutzt das Unternehmen verschiedene Formate. So pflegt die LBBW langjährige Kooperationspartnerschaften mit dem Kunstmuseum Stuttgart sowie mit der Kunsthalle Mannheim. Umfangreiche Ausstellungen wie im ZKM in Karlsruhe oder zuletzt im Kunstmuseum Stuttgart anlässlich des 50-jährigen Sammlungsjubiläums, geben Einblicke in den Kern der Sammlung von über 3000 Werken. Sowohl ihren Partnern als auch anderen Museen und Kunstvereinen stellt sie Werke ihrer Sammlung als Leihgabe zur Verfügung. Überdies organisiert sie immer wieder Kunstführungen an ihrem Hauptsitz. Mit der art KARLSRUHE verbindet die LBBW als Sponsor eine lange kontinuierliche Partnerschaft. Anhand thematisch konzipierter Messepräsentationen möchte die Bank aktiv in den Dialog mit der Öffentlichkeit treten – und zugleich einen Beitrag zur kulturellen Bildung leisten.
Weitere Informationen zur Sammlung LBBW sind unter www.lbbw.de/sammlung zu finden.
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Tobias Schwerdtfeger