Das japanische BIP ist im 2. Quartal um 0,8 % (Q-Q) gewachsen.
Unsere Einschätzung zum BIP-Wachstum in Japan
Japans Wirtschaft wuchs im Zeitraum April-Juni gegenüber dem Vorquartal um 0,8 %. Annualisiert belief sich der Zuwachs auf 3,1 %. Im Vorquartal war die Wirtschaftsleistung noch um 0,6 % (Q-Q) geschrumpft (annualisiert -2,3 %). Nach drei äußert schwachen Quartalen zeigte sich nun vor allem der Konsum mit einem Zuwachs von 1,0 % (Q-Q) deutlich belebt. Aber auch die Investitionen legten recht kräftig zu. Dies lässt hoffen, dass die japanische Wirtschaft nun auf einen dauerhafteren Wachstumspfad findet. Die jüngsten Daten stützen zudem die Entscheidung der BoJ, den Leitzins auf 0,25 % angehoben zu haben und die JGB-Käufe zurückfahren zu wollen.
Allerdings kann von einem „gefestigten“ Aufschwung noch keine Rede sein. Die Industrieproduktion fiel im Juli im Jahresvergleich um 7,9 % und setzte damit den seit nunmehr drei Jahren andauernden Negativtrend fort. Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Schwäche der Weltwirtschaft war denn auch der Beitrag der Netto-Exporte zum BIP-Wachstum negativ (-0,1 %-Punkte). Dass die BoJ auf der Basis nur eines relativ guten Quartals ihre jahrzehntelange extrem expansive Geldpolitik nun quasi „über den Haufen wirft“ und unmittelbar mit weiteren Zinserhöhungen reagiert, halten wir daher für unwahrscheinlich. Mit der nächsten Zinserhöhung rechnen wir erst im kommenden Jahr, wenn sich der Aufschwung in Japan verstetigt haben sollte.
