06.08.2025

Kein Deal unter Partnern

LBBW Kapitalmarktkompass August 2025 mit dem Sonderthema: Einschätzung zum Zollabkommen zwischen der EU und den USA

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Chefvolkswirt Dr. Moritz Kraemer

Die Zollhängepartie wird weitergehen.

Dr. Moritz Kraemer, LBBW Chefvolkswirt

Es wird zunehmend zu einem Markenzeichen der US-Politik, dass Ziele, selbst solche unsinnigster Art, nicht erreicht, sondern weitergewälzt werden. Anschauungsmaterial bietet die Zollpolitik. Ursprünglich für Anfang April als drakonische Maßnahme zur Beseitigung von Defiziten der USA im Warenhandel angekündigt, wurden Zollhöhen und Starttermin mehrfach geändert. Für die EU wurde dann Ende Juli mit großem Trara eine Einigung verkündet. So richtig klar ist nicht, wie diese aussieht. In die Wahrnehmung der Märkte hat sich die Zahl von 15 % eingefressen. Sie gilt – aber nicht für alle Waren. Und ab wann? Neuer Termin ist der 7. August. Die Zollsaga geht weiter – dem Welthandel zum Schaden.

US-Zölle nach Ländern

  • Die von den USA erhobenen Einfuhrzölle liegen in einer Bandbreite zwischen 10 und 50 %.
  • Großbritannien hat mit 10 % vermeintlich den besten „Deal“ bekommen. Allerdings war das Land aufgrund seines Handelsbilanzdefizits mit den USA auch nicht in der Schusslinie.
  • Die westlichen Industrieländer liegen mit Ausnahme der Schweiz bei 15 %.
  • Neben China (Gesamtzölle bei rd. 55 % inkl. weiterer produktspezifischer Zölle) trifft es Brasilien, die Schweiz und Kanada besonders hart.
  • Die US-Importzölle für andere wichtige Länder liegen zwischen 19 und 50 %.
  • Die neuen Zölle für US-Importe treten am 7. August in Kraft.

Bei Trump ist nichts eindeutig

Das Zollabkommen EU-USA

  • Basiszoll 15 %; Ausnahmen (0 %): Flugzeuge, bestimmte Chemikalien & Agrarprodukte, kritische Rohstoffe
  • Für Stahl und Aluminium gilt weiterhin ein Zollsatz von 50 %.
  • Es gibt keine Gegenzölle auf US-Importe.
  • Die EU soll in den nächsten drei Jahren US-Energie im Wert von 750 Mrd. USD kaufen (EU-Energieimporte 2024 lt. EU-Kommission: ca. 420 Mrd. USD, davon aus den USA ca. 75 Mrd. USD); zudem Kauf von US-Rüstungsgütern.
  • Zusage von EU-Investitionen in den USA von 600 Mrd. USD bis 2029 (akt. Bestand lt. EU-Kommission: ca. 2.750 Mrd. USD).

Faktenblätter widersprechen sich in zentralen Punkten

  • Die US-Seite behauptet, dass die EU ihre Lebensmittelstandards bei Schweinefleisch und Milchprodukten anpassen werde. Laut EU wurden hier jedoch keine Zugeständnisse gemacht.
  • Gemäß den USA beabsichtige die EU, digitale Handelsschranken zu beseitigen. Laut EU wurde darüber nicht gesprochen.
  • Gemäß der EU soll es Zollkontingente für Stahl- und Aluminium geben. Die USA will hiervon jedoch nichts wissen.

Quelle: EU-Kommission, FAZ, LBBW Research

Die Themen der Webkonferenz

  1. Sonderthema: Einschätzung zum Zollabkommen zwischen der EU und den USA (Matthias Krieger)
  2. Makro: Überraschung im zweiten Quartal (Dr. Jens-Oliver Niklasch)
  3. Zinsen: Weitere EZB-Senkung auf der Kippe (Elmar Völker)
  4. Credits: Weiterhin hohe Nachfrage (Michael Köhler)
  5. Aktien: Selektiv noch Chancen (Dr. Berndt Fernow)
  6. Prognosen und Asset Allokation: Begrenzte Return-Erwartungen (Rolf Schäffer)

Download LBBW Kapitalmarktkompass August 2025

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