30.10.2025

Übereinkunft zwischen den USA und China

Einschätzung | Vereinbarung und Absichtserklärungen zwischen den USA und China am Rande des APEC-Gipfels in Südkorea.

USA China Flaggen
USA China Flaggen

Bisher bekannte Kernpunkte der Vereinbarung (vorläufig auf ein Jahr befristet):

Unmittelbar bzw. in Kürze wirksam:

  • Die USA senken die zu Jahresbeginn verhängten sogenannten Fentanyl-Zölle von 20 % auf 10 %.
  • Im Gegenzug setzt China die am 9. Oktober beschlossenen Exportkontrollen für Seltene Erden und andere Güter aus.
  • Die im September ausgeweitete US-Sanktionsliste gegen chinesische Unternehmen wird eingeschränkt.
  • Peking verzichtet auf die Erhebung von Hafengebühren für US-amerikanische Handelsschiffe.

Absichtserklärungen:

  • Der bilaterale Handel beider Länder soll ausgebaut werden, wobei US-Agrar- und Energieexporte eine zentrale Rolle spielen.
  • Beide Seiten zielen auf einen zeitnahen Abschluss des TikTok-Deals ab.
  • Eine engere Koordinierung im Russland-Ukraine-Krieg wird angestrebt.

Unsere Einschätzung zur Übereinkunft zwischen den USA und China am Rande des APEC-Gipfels in Südkorea

Das Treffen am Rande des APEC-Gipfels in Südkorea brachte die erhoffte Entspannung. Anders als bei früheren Zusammenkünften wurde der positive Ton diesmal von beiden Seiten auch nach dem Treffen beibehalten. Die Befristung der Übereinkunft auf ein Jahr mag auf den ersten Blick überraschen, stellt jedoch einen Fortschritt im Vergleich zu den bisher üblichen 90-Tage-Fristen dar. Aus wirtschaftlicher Sicht stellt der Abbau wechselseitiger Handelsbarrieren die größte Errungenschaft dar. Die Senkung der US-Zölle bedeutet kurzfristig eine Entlastung für die chinesische Industrie und könnte die Exportdynamik, insbesondere für das anlaufende Weihnachtsgeschäft, unterstützen. Umgekehrt ist die Wiederaufnahme chinesischer Agrarimporte ein wichtiger Schritt für die amerikanische Landwirtschaft.

Hinsichtlich der Vereinbarungen über Seltene Erden bleibt abzuwarten, wie die Details ausgestaltet sind. Es ist denkbar, dass die Genehmigungsprozesse für den Export dieser Metalle in Zukunft beschleunigt werden. Fraglich bleibt jedoch, ob China bereit sein wird, eine uneingeschränkte Ausfuhr mit Blick auf die US-Rüstungsindustrie zuzulassen. Trumps Ankündigung, neue Atomwaffentests durchzuführen, dürfte in Peking hierbei nicht gerade als freundschaftliches Signal gewertet werden. Zudem ist unklar, ob und in welchem Ausmaß Europa von der aktuellen Einigung profitieren könnte. Eine hochrangige Delegation chinesischer Vertreter wird hierzu, und zu anderen Themen, zumindest heute in Brüssel erwartet.

Von: Sandro Pannagl, Senior Strategy Research Analyst

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