15.08.2025
US-Erzeugerpreise steigen stärker
Kapitalmärkte Daily | Die Erzeugerpreise in den USA stiegen im Juli um 0,9 % gegenüber dem Vormonat und damit stärker als erwartet.


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- US-Preisauftrieb dämpft Zinshoffnungen
- Juli-Hoch bei Unternehmensinsolvenzen
- Heute weitere US-Makrodaten
US-Erzeugerpreise über Erwartungen
Die Erzeugerpreise in den USA stiegen im Juli um 0,9 % gegenüber dem Vormonat und damit stärker als erwartet (Konsens: +0,2 %). Vielmehr war dies sogar der höchste monatliche Anstieg der vergangenen drei Jahre. Dadurch kletterte die Jahresrate von zuvor +2,3 % auf +3,3 % (Konsens: +2,5 %). Ohne Nahrungsmittel und Energie erhöhten sich die Erzeugerpreise sogar um 3,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Aktienmärkte in den USA eröffneten daraufhin mit leichten Kursverlusten, da der stärkere Preisanstieg die hohen Erwartungen nach Zinssenkungen der US-Notenbank leicht dämpfte. Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen um mehrere Basispunkte.
Unternehmensinsolvenzen am Hoch
Im Mai 2025 gab es bei den Unternehmensinsolvenzen in Deutschland laut Destatis mit +5,3 % yoy zwar den geringsten Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit fast drei Jahren, aber zugleich auch den höchsten Mai-Wert nach 2013. Zudem deutet der vorauslaufende Insolvenzindikator des Statistischen Bundesamtes nach einem Rückgang im Juni (ggü. dem Vormonat Mai) für den Juli einen sprunghaften Anstieg an: Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen kletterte laut Destatis um 19,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat und damit auf den höchsten Stand der vergangenen Jahre.
Der Sprung des Schnellindikators für den Juli erscheint sehr hoch, so dass dies einen Hochpunkt der Insolvenzen für das Gesamtjahr darstellen könnte. An den Kapital märkten löste der Insolvenz-Indikator in dieser Woche jedenfalls keine Unruhe aus. Ebenso die schwächer als erwartet ausgefallene Industrieproduktion im Euroraum, die laut gestern veröffentlichter Daten im Juni um 1,3 % zurückging (Konsens: -1,0 %). Zudem wurde der Vormonat von +1,7 % auf +1,1 % revidiert. Der DAX stieg dennoch auf den höchsten Stand seit Wochenbeginn. Bei Unternehmensanleihen verringerten sich die Risiko-Spreads leicht und notieren am Jahrestiefstand.
Im Juli stiegen die Erzeugerpreise in den USA gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,3 %. Die von Bloomberg befragten Ökonomen hatten mit +2,5 % gerechnet.
Heute US-Makrodaten im Fokus
Zum Wochenschluss stehen noch einige Makrodaten aus Übersee auf der Agenda. Um 14:30 Uhr werden die US-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht, die im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat nochmals leicht zugelegt haben dürften. Ebenfalls für den Juli folgen US-Daten zu Im portpreisen, Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung. Für den aktuellen Monat August erscheint der Empire Manufacturing Index sowie ein vorläufiger Wert für das US-Verbrauchervertrauen. Am Abend findet das an gekündigte Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska statt. Der Ausgang der Gespräche ist offen, die Hoffnung auf eine Waffenruhe in der Ukraine bleibt.
Von: Matthias Schell, CFA, Senior Credit Analyst
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