05.08.2025

Zinssenkungsfantasie kehrt zurück

Kapitalmärkte Daily | Angetrieben durch erneute Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed legten die Aktienkurse an der Wall Street zu.

Federal Reserve Building in Washington DC USA
Federal Reserve Building in Washington DC USA

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  • US-Industrieaufträge rückläufig
  • US-Börsen mit Gewinnen
  • Turbulenzen am Kupfermarkt

US-Industrieaufträge brechen ein

Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Juni um 4,8 % gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Ökonomen hatten mit einem etwas stärkeren Minus von 4,9 % gerechnet. Für den Mai ergibt sich nach revidierten Angaben des US-Handelsministeriums ein kräftiges Plus von 8,3 % – zunächst war nur ein Anstieg von 8,2 % gemeldet worden. Bei den Bestellungen für langlebige Wirtschaftsgüter verzeichnete das Ministerium für Juni einen Rückgang von 9,4 %, nachdem vorläufig bereits ein Minus von 9,3 % gemeldet worden war. Angetrieben von erneuten Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed legten die Aktienkurse an der Wall Street zu. Laut dem FedWatch-Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September aktuell bei rund 94 %. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 1,3 % bei 44.174 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 1,5 %, die technologielastigen Nasdaq- Indizes legten um bis zu 2,0 % zu.

Die Aktienmärkte in Asien haben ihre Erholung heute früh fortgesetzt und den zweiten Tag in Folge zugelegt. In Tokio verbuchte der Nikkei-Index ein Plus von 0,6 % auf 40.545 Punkte. Auch in China hellte sich die Stimmung auf: Der Shanghai Composite legte um 0,4 % zu, der Index der größten Unternehmen aus Shanghai und Shenzhen stieg um 0,3 %.

Kupfermarkt unter Druck – US-Zölle greifen nur begrenzt

Anfang Juli kündigte US-Präsident Donald Trump einen Zoll von 50 % auf Kupferimporte ab 1. August an. Bereits im Vorfeld sorgte dies für starke Vorzieheffekte: Die USNachfrage nach Kupfer stieg, Lager wurden gefüllt, die Preise kletterten auf Rekordniveau, während sie international nachgaben. Mit der offiziellen Unterzeichnung der Zollverordnung folgte die Ernüchterung: Der 50%-Zoll betrifft lediglich Halbfertigprodukte wie Drähte und Rohre, die weniger als 10 % der US-Kupfernachfrage abdecken. Raffiniertes Kupfer, das etwa 50 % des Verbrauchs ausmacht, sowie Kupferkonzentrate bleiben außen vor. Prompt brachen die US-Kupferpreise an einem Tag um bis zu 22 % ein und sorgte für eine Preisangleichung zwischen der US-Börse Comex und der London Metal Exchange (LME). Kurzfristig bleibt der Druck bestehen, solange Vorratskäufe ausbleiben und Lagerbestände auf den Weltmarkt zurückfließen. Mittel- bis langfristig dürfte jedoch die wachsende globale Nachfrage, insbesondere durch Rechenzentren und Energiewende, dem Kupfermarkt Unterstützung geben. Gestern wurde eine Tonne Kupfer an der LME 87 USD höher bei 9.622 USD gehandelt.

Heute im Fokus

Heute um 9:55 Uhr stehen die finalen Daten für den PMI Dienstleistungen im Juli auf der Agenda. Bereits in der Erstschätzung kletterte das Konjunkturbarometer von 49,7 im Juni auf 50,1 im Juli und markierte damit ein Vier-Monats-Hoch. Mit dem Sprung über die Schwelle von 50 Punkten signalisiert der Index, dass der Dienstleistungssektor die Schrumpfungsphase hinter sich gelassen hat und sich nun auf einen leichten Wachstumskurs begibt. Die Talsohle scheint damit durchschritten. Für den Euroraum wurde die Erstschätzung des entsprechenden Indikators (Veröffentlichung heute um 10:00 Uhr) mit 51,2 angegeben, was einem Anstieg von 0,7 Punkten gegenüber dem Juni-Wert entspricht. Aus den USA erwarten die Märkte um 14:30 Uhr die Veröffentlichung der Handelsbilanzdaten für Juni. Experten rechnen mit einer leichten Verringerung des Defizits auf rund -70 Mrd. USD. Um 16:00 Uhr folgt dann der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Juli. Nach einem Wert von 50,8 im Vormonat wird mit einem Anstieg auf 52 Punkte gerechnet.

Von: Martin Siegert, CMT, Head of Technical Market Research

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