07.10.2025

Frankreichs Instabilität verunsichert Märkte

Kapitalmärkte Daily | In Frankreich hat sich ein politischer Abgrund aufgetan.

Nationalversammlung Paris Frankreich Parlament 2
Nationalversammlung Paris Frankreich Parlament 2

Immer aktuell informiert: Kapitalmärkte Daily

  • Politisches Beben in Paris
  • Sentix Konjunkturerwartungen zeigen sich verbessert
  • Heute Industrieaufträge im Fokus

Frankreichs Instabilität verunsichert Märkte

In Frankreich hat sich ein politischer Abgrund aufgetan. Am Wochenende zeichnete sich die Bildung eines neuen Kabinetts unter Premierminister Sébastien Lecornu ab. Am Montagmorgen trat dieser noch vor Vereidigung seiner Regierungsmannschaft zurück – und bekam am selben Nachmittag von Präsident Emmanuel Macron erneut den Auftrag Regierung zu bilden. Nun steht Macron unter Druck: Von der Opposition werden Neuwahlen und eine Rücktritt Macrons gefordert. Macron selbst hat angedeutet, im Falle eines Scheiterns der erneuten Bemühungen Lecornus „Verantwortung zu übernehmen“. Vor allem die umstrittene Haushaltspolitik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone sorgt für Spannungen. Anleger reagierten prompt: Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen stieg auf 3,58 % und liegt damit erstmals über den Niveaus von Griechenland und Italien. Der Renditeabstand zu Bundesanleihen weitete sich aus. Auch in anderen Euroländern zogen die Renditen an – wenn auch moderater. Der Euro geriet unter Druck und fiel zeitweise auf 1,1652 US-Dollar. Frankreichs politische Unfähigkeit ist damit auch zur Belastung für den Euroraum geworden.

Anlegerstimmung hellt sich auf

Die Konjunkturerwartungen der von Sentix befragten Investoren haben sich im Oktober verbessert. Der Gesamtindex stieg von minus 22,1 auf minus 17,9 Punkte und signalisiert eine leichte Aufhellung der Wirtschaftsstimmung in Deutschland. Auch die Lagebeurteilung zog von minus 39,0 auf minus 36,5 Punkte an. Bemerkenswert ist der Erwartungsindex, der von minus 3,5 auf plus 2,8 Punkte kletterte – der erste positive Wert seit Monaten. Von einer Trendwende kann jedoch keine Rede sein. Entscheidend wird sein, ob die Politik die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rasch verbessert. Auch im Euroraum zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Sentix-Index legte von minus 9,2 auf minus 5,4 Punkte zu. Die Erwartungen stiegen von plus 0,8 auf plus 5,8 Punkte – ein zartes Signal beginnender Stabilisierung.

Der Sentix-Konjunkturindex stieg im Oktober von minus 22,1 auf minus 17,9 Punkte und signalisiert eine leichte Aufhellung der Wirtschaftsstimmung in Deutschland.

-17.9

Sentix Konjunkturindex Oktober

Industrieaufträge – Hoffnung auf Erholung im August

Am heutigen Dienstag richtet sich der Blick der Finanzmärkte auf die neuen Zahlen zur Auftragslage in der deutschen Industrie. Das Statistische Bundesamt wird um 8:00 Uhr die Daten für den Monat August veröffentlichen. Nachdem der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juli um 2,9 % gegenüber dem Vormonat eingebrochen war, hoffen Analysten nun auf eine moderate Gegenbewegung. Der Rückgang im Juli war vor allem auf eine schwache Nachfrage im sonstigen Fahrzeugbau zurückzuführen – ein Bereich, der im Vormonat durch Großaufträge stark überzeichnet war. Auch die Bestellungen für elektrische Ausrüstungen gaben nach und belasteten das Gesamtergebnis. Für August rechnen wir nun mit einem leichten Aufschwung und einem Zuwachs von rund 0,5 %. Ein solcher Anstieg wäre ein erster Hinweis darauf, dass sich die Auftragslage in der Industrie nach dem Sommerdämpfer wieder stabilisiert.

Von: Martin Siegert, CMT Head of Technical Market Research

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