Der staatlich erhobene PMI der verarbeitenden Industrie verbesserte sich im Mai auf 49,5 (Vormonat: 49,0).
Der privat erhobene Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe rutschte mit 48,3 unterdessen auf den niedrigsten Wert seit September 2022 (Vormonat: 50,4).
Unsere Einschätzung zum Einkaufsmanagerindizes (PMI) in China
Der Monat Mai war für die chinesische Industrie zweifellos einer der herausforderndsten seit der Covid-19-Pandemie. Zu Beginn des Monats brachen die Bestelleingänge aus den USA massiv ein. Allerdings verbesserte sich die Lage im Verlauf des Monats teilweise aufgrund der 90-tägigen Zollreduktion zwischen den USA und China. Diese Erholung spiegelt sich im staatlich erhobenen PMI in Form verbesserter Produktionszahlen und einer Aufhellung bei den Auftragseingängen wider. Der deutliche Einbruch des Caixin PMI überzeichnet unserer Ansicht nach hingegen das Gesamtbild. Zwar dürften die im Index übergewichteten kleineren Exportunternehmen tatsächlich stärker von den Zollunsicherheiten betroffen sein, technische Faktoren wie der Zeitpunkt der Befragung oder saisonale Einflüsse könnten diesmal aber eine größere Rolle gespielt haben als üblich. In den kommenden Monaten dürfte sich die Lage auch weiter stabilisieren. Eine Wiederbelebung der Exporte in die USA dürfte hier ebenso beitragen wie der anhaltende Impuls fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen. Die volatile Nachrichtenlage hinsichtlich einer Lösung des Handelskonflikts mit Washington könnte die Dynamik aber zwischenzeitlich dämpfen.
Von: Sandro Pannagl, Senior Research Analyst