09.06.2025

Außenhandel China im Mai 2025

Einschätzung | Die Exporte in die USA brachen um über 34 % ein – der stärkste Rückgang seit Februar 2020.

Die Exporte legten im Mai mit einem Plus von 4,8% weiter zu, das Wachstum schwächte sich im Vergleich zum Vormonat aber ab (April: +8,1 %). Unterdessen gaben die Einfuhren mit einem Minus von 3,4 % deutlich nach (April: +0.2 %).

Der Handelsbilanzüberschuss im abgelaufenen Monat stieg auf rund USD 103 Mrd. an (April: USD 96 Mrd.).

Unsere Einschätzung zum Außenhandel Chinas

Der Monat Mai lieferte einen Vorgeschmack auf die Verwerfungen, die die prohibitiv hohen Zölle von Anfang April im bilateralen Handel zwischen den USA und China ausgelöst hätten. Die Exporte in die USA brachen um über 34 % ein – der stärkste Rückgang seit Februar 2020. Die Mitte Mai vereinbarte Deeskalation im Zollstreit kam für viele Firmen zu spät und wohl auch zu überraschend, um die negative Entwicklung aus der ersten Monatshälfte noch auszugleichen. Robust zeigten sich hingegen – wie bereits im Vormonat – die Ausfuhren in den Rest der Welt. Die hohe Nachfrage aus den ASEAN-Staaten (+15,2 %) und der EU (+12,1 %) erwiesen sich erneut als wichtige Stützen für das Gesamtwachstum. Bei dein Importen machten sich unterdessen deutlich geringere Einfuhren von Rohstoffen (vor allem Öl und Gas) bemerkbar. Aber auch eine in Summe abkühlende Inlandsnachfrage dürfte zu dem Rückgang beigetragen haben. Zeitgleich veröffentlichte Daten zur Preisentwicklung zeigten, dass der deflationäre Druck in der Wirtschaft auch im Mai weiter anhielt.

Bei den heute anstehenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China dürften die zuletzt in die Schlagzeilen geratenen Exportbeschränkungen für Seltene Erden im Fokus stehen. Nachdem das chinesische Handelsministerium am Wochenende versicherte, den Genehmigungsprozess zu beschleunigen und Verfahren zu vereinfachen, dürfte dies nun auch formell verkündet werden. Bezüglich der wechselseitigen Zollsätze erwarten wir keine großen Änderungen. Die USA werden wohl zunächst ihre Handelsabkommen mit anderen Staaten finalisieren, bevor sie – sofern möglich – eine umfassende Einigung mit Peking anstreben.

Von: Sandro Pannagl, Senior Research Analyst

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