01.03.2018

LBBW erzielt in 2017 Ergebnis vor Steuern von 515 Millionen Euro

Pressemitteilung

LBBW erzielt in 2017 Ergebnis vor Steuern von 515 Millionen Euro

Die LBBW hat das Jahr 2017 auf Basis vorläufiger Zahlen mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 515 Millionen Euro abgeschlossen. Das Vorjahresergebnis von 142 Millionen Euro wurde damit deutlich übertroffen. Es enthielt allerdings eine Goodwill-Abschreibung von 379 Millionen Euro. Nach Steuern stieg das Ergebnis auf 419 Millionen Euro (Vorjahr: 11 Millionen Euro).

  • Ergebnis deutlich über Vorjahr – 2016 durch Goodwill-Abschreibung geprägt
  • Anhaltende Stärke im Kundengeschäft: Kredit- und Einlagenvolumen gesteigert
  • Hohe Zukunftsinvestitionen, Verwaltungsaufwendungen dennoch konstant
  • Weiterhin solide Kapitalausstattung als verlässliche Basis für Wachstum
  • Für 2018 geht die LBBW von einem Vorsteuerergebnis in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe aus

„Unser gutes Ergebnis von mehr als einer halben Milliarde Euro zeigt, dass wir unsere Kunden als mittelständische Universalbank überzeugen konnten“, sagte Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW. „Wir haben gleichzeitig zahlreiche Zukunftsinitiativen vorangetrieben und stark in unsere technologische Plattform investiert. In 2018 knüpfen wir daran nahtlos an. Unsere sehr gesunde Kapitalausstattung ist außerdem eine verlässliche Basis für künftiges Wachstum mit unseren Kunden.“ Bei vollständiger Umsetzung der CRR/CRD IV lag die harte Kernkapitalquote zum Jahresende 2017 bei 15,7 Prozent und die Gesamtkapitalquote bei 22,2 Prozent. Damit ist die LBBW eine der am besten kapitalisierten deutschen Banken.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Trotz des dauerhaft niedrigen Zinsniveaus und Drucks auf die Margen aufgrund des intensiven Wettbewerbs in der Bankenbranche sank das Zinsergebnis nur moderat um 82 Millionen Euro auf 1 587 Millionen Euro.

Der Anstieg der Risikovorsorge auf 92 Millionen Euro stellt eine zunehmende Normalisierung nach dem außergewöhnlich geringen Vorsorgebedarf der Vorjahre dar. Auch in 2017 lag die Risikovorsorge weiter unter dem langjährigen Durchschnitt. Dies reflektiert die gute Portfolioqualität und die freundliche Konjunktur in den Kernmärkten.

Das Provisionsergebnis stieg auf 534 Millionen Euro nach 527 Millionen Euro in 2016. Ursächlich waren unter anderem höhere Erträge aus dem Zahlungsverkehr, dem Avalgeschäft und dem Depotgeschäft.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewer-teten Finanzinstrumenten erhöhte sich um 73 Millionen Euro auf 219 Millionen Euro. Maßgeblich dafür waren die starke Nachfrage nach Kapitalmarktlösungen insbesondere bei Anlageprodukten für Privatkunden sowie verschiedene Bewertungseffekte.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen und at Equity bewerteten Unternehmen ging um 32 Millionen Euro auf 163 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis aus Wertpapieren blieb ebenso unter dem Vorjahreswert wie das Beteiligungsergebnis, das 2016 erheblich von hohen Einmalerträgen wie dem Verkauf der Cellent AG geprägt war.

Trotz umfangreicher Investitionen in Zukunftsprojekte konnte die Bank die Verwaltungsaufwendungen durch hohe Kostendisziplin mit 1 824 Millionen Euro auf Vorjahresniveau halten. Mit dem Wechsel auf OSPlus, das gemeinsame Kernbankensystem der Sparkassen-Finanzgruppe, hat die LBBW 2017 einen wichtigen Meilenstein bei der Modernisierung ihrer IT erreicht.

Für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg war 2017 zum letzten Mal eine Garantieprovision in Höhe von 61 Millionen Euro zu entrichten. Mit dem nahezu vollständigen Verkauf des Sealink-Portfolios im Schlussquartal 2017 sind sämtliche Risiken für die Träger entfallen und der Risikoschirm hinfällig. Die Bankenabgabe und der Beitrag für die Einlagensicherung lagen mit 69 Millionen Euro geringfügig unter Vorjahr.

Im Zusammenhang mit geplanten Umstrukturierungen hat die Bank 2017 Rückstellungen in Höhe von 41 Millionen Euro gebildet, die im Restrukturierungsergebnis ausgewiesen werden.

Das Konzernergebnis vor Steuern übertraf mit 515 Millionen Euro den von der Wertberichtigung des Goodwill in Höhe von 379 Millionen Euro geprägten Vorjahreswert von 142 Millionen Euro. Der Aufwand für Ertragssteuern ging vor allem aufgrund niedrigerer latenter Steuern von 131 Millionen Euro auf 97 Millionen Euro zurück. Somit erhöhte sich das Konzernergebnis nach Steuern deutlich auf 419 Millionen Euro (Vorjahr: 11 Millionen Euro).

Die operativen Segmente im Überblick

Die drei operativen Segmente Corporates, Kapitalmarktgeschäft und Retail/Sparkassen erzielten in Summe mit 721 Millionen Euro ein deutlich verbessertes Vorsteuerergebnis.

Das Ergebnis des Segments Corporates, das neben dem Unternehmenskundengeschäft auch die gewerbliche Immobilienfinanzierung und die Projektfinanzierung umfasst, betrug 565 Millionen Euro vor Steuern. Der Anstieg um 313 Millionen Euro ist maßgeblich darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr die Wertminderung des Goodwill das Segmentergebnis stark belastet hatte.

Im Kreditgeschäft konnte die Bank ihr Volumen ausweiten, insbesondere bei großen Unternehmenskunden. Gleichzeitig war eine zunehmende Normalisierung der Risikovorsorge nach dem sehr niedrigen Vorjahresniveau zu verzeichnen. Als Wachstumstreiber bewährte sich das Corporate Finance-Geschäft. Beispielsweise baute die LBBW ihre Marktführerschaft bei Schuldscheindarlehen aus und gehörte bei Konsortialkrediten erneut zu den führenden Adressen in Deutschland. Außerdem verbreiterte sie ihre Cross Selling-Aktivitäten, zum Beispiel im Zahlungsverkehr und im Zins- und Währungsmanagement.

Die gewerbliche Immobilienfinanzierung bewährte sich mit einem konstant guten Neugeschäft bei hoher Portfolioqualität als verlässlicher Ertragsbringer. Belastend wirkte ein Anstieg der Verwaltungsaufwendungen beispielsweise aufgrund hoher Investitionen in Wachstumsinitiativen.

Das Segment Kapitalmarktgeschäft verbesserte sein Vorsteuerergebnis im Jahr 2017 auf 194 Millionen Euro nach 110 Millionen Euro im Jahr zuvor. Dazu trugen alle Kundengeschäftsfelder mit höheren operativen Erträgen bei. So unterstützt die LBBW die Sparkassen mit kapitalmarktbasierten Anlagelösungen für Privatkunden. 2017 verzeichnete die Bank einen starken Absatz bei Zertifikaten und gehörte hier erneut zu den drei größten Anbietern in Deutschland. Im Depotgeschäft für institutionelle Kunden überschritt die Bank das Volumen von 100 Milliarden Euro. Internationale Banken und staatliche Emittenten fragten verstärkt individuelle Lösungen im Zinsderivategeschäft nach. Daneben profitierte das Segment im Derivategeschäft von Bewertungseffekten bei Kontrahentenrisiken.

Auch das seit 2017 dem Segment Kapitalmarktgeschäft zugeordnete Treasury leistete seinen Anteil zu dem gesteigerten Ergebnis, beispielsweise mit Erträgen aus dem Liquiditätsmanagement und Wertpapierverkäufen. Auf der Refinanzierungsseite verbreiterte die LBBW die Investorenbasis mit der erstmaligen Begebung von Nachranganleihen in Singapur Dollar und Australischen Dollar und ging mit der erfolgreichen Emission eines Green Bond neue Wege.

Im Segment Retail/Sparkassen betrug das Ergebnis aufgrund der anhaltend hohen Aufwendungen für die Modernisierung der IT minus 38 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Ergebnis noch bei minus 61 Millionen Euro gelegen. Durch ein verbessertes Zins- und Provisionsergebnis machte das Segment sehr gute Fortschritte auf dem Weg zurück in die Gewinnzone. Dies ist umso erfreulicher, als in 2017 keine hohen Sondererträge wie 2016 aus der VISA-Transaktion anfielen. Die Kunden vertrauten der Bank mehr Einlagen an und fragten verstärkt vermögensverwaltende Lösungen nach. Dies ist nicht zuletzt auf die Wachstumsstrategie im privaten Vermögensmanagement und den ganzheitlichen Betreuungsansatz zurückzuführen. Die Weiterentwicklung zu einer modernen Multikanalbank mit der Neuausrichtung des Filialnetzes und dem Ausbau der digitalen Angebote kam gut voran. Dafür wurde mit dem Wechsel auf OSPlus, das Kernbankensystem der Sparkassen-Finanzgruppe, die Grundlage geschaffen. Im Förderkreditgeschäft führte die gute Zusammenarbeit mit den Sparkassen erneut zu einem Rekord im Neugeschäft in Höhe von 4,2 Milliarden Euro, wobei die Innovations- und Digitalisierungsfinanzierung herausragten.

Ausblick

Für das laufende Jahr rechnet die LBBW mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.

Vorläufige Geschäftszahlen des LBBW-Konzerns zum 31. Dezember 2017

  1.1.-31.12.2017 in Mio. € 1.1.-31.12.2016* in Mio. € Veränderung in Mio. € Veränderung in Mio. €
Zinsergebnis 1.587 1.669 -82 -4,9
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -92 -51 -41 81,1
Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten 534 527 7 1,4
Finanzanlage- und At-Equity-Ergebnis 219 146 73 49,7
Sonstiges betriebliches Ergebnis 163 195 -32 -16,6
Nettoergebnis (nach Risikovorsorge) 2.511 2.586 -75 -2,9
Verwaltungsaufwendungen -1.824 -1.814 -11 0,6
Garantieprovision Land Baden-Württemberg -61 -93 32 -34,1
Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung -69 -71 2 -2,1
Restrukturierungsergebnis -41 -87 47 -53,5
Ergebnis v. Goodwill 515 521 -6 -1,1
Wertminderung Goodwill 0 -379 379 -
Konzernergebnis vor Steuern 515 142 373 >100
Ertragsteuern -97 -131 34 -26,3
Konzernergebnis 419 11 408 >100

 

  31.12.2017 in Mrd. € 31.12.2016 in Mrd. € Veränderung in Mrd. € Veränderung in %
Bilanzsumme 238 244 -6 -2,4
Risikoaktiva (gemäß CRR/CRD IV) 76 77 -1 -2,4

Differenzen ergeben sich durch Rundung. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.
*nach Berücksichtigung von Anpassungen gemäß IAS 8.

  31.12.2017 in Prozent 31.12.2016 in Prozent
Harte Kernkapitalquote (CRR/CRD IV „fully loaded“) 15,7 15,2

Gesamtkapitalquote (CRR/CRD IV „fully loaded“)
22,2 21,5
Cost-Income-Ratio (CIR) 74,8 74,3
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 4,1 1,1

 

  31.12.2017 31.12.2016 Veränderung absolut Veränderung in Prozent
Mitarbeiter (Konzern) 10.326 10.839 -513 -4,7

Die oben genannten Zahlen werden auf vorläufiger Basis berichtet. Der Konzernjahresabschluss 2017 mit den endgültigen Zahlen wird mit dem Geschäftsbericht am 16.04.2018 veröffentlicht.