06.03.2024

LBBW mit Vorsteuergewinn von über 1,3 Milliarden Euro

Pressemitteilung

  • Starkes Kundengeschäft und Zinsentwicklung: Operative Erträge legen um mehr als ein Fünftel zu
  • Übernahme der Berlin Hyp zahlt sich aus
  • Risikovorsorge bleibt auf moderatem Niveau – Bestand an Model Adjustments auf über 900 Millionen Euro aufgestockt
  • Robuste Kapitalbasis: Harte Kernkapitalquote bei 14,6 Prozent
  • Dividende von 400 Millionen Euro für Anteilseigner vorgesehen

Die LBBW hat ihre erfolgreiche und kontinuierliche Entwicklung der letzten Jahre auch 2023 fortgesetzt. Dank eines starken Kundengeschäfts und der Zinsentwicklung erreichte die Bank ein Konzernergebnis vor Steuern von 1,374 Milliarden Euro. Damit wurde das vergleichbare, um einen bilanziellen Sondereffekt („Badwill“) aus dem Kauf der Berlin Hyp bereinigte Vorjahresergebnis von 901 Millionen Euro um mehr als die Hälfte übertroffen.

CEO Rainer Neske: „Das erfreuliche Ergebnis zeigt: Wir sind operativ leistungsstark und strategisch auf Kurs. Unsere Kundinnen und Kunden honorieren die langfristige, auf kontinuierliches Wachstum und Relevanz ausgerichtete Strategie der LBBW und vertrauen unserer Stabilität und Verlässlichkeit. Trotz der schwachen Konjunktur wachsen wir im Kundengeschäft, steuern unsere Kosten eng und haben unsere Risiken im Griff. Strategisch sind wir gut aufgestellt, um auch in einem herausfordernden Umfeld neues Wachstum zu erreichen und gleichzeitig die Resilienz der Bank weiter zu stärken.“

Neske weiter: „Leider bleibt der gesamtwirtschaftliche Ausblick für das laufende Jahr äußerst verhalten. Neben konjunkturellen Faktoren belasten vor allem strukturelle Probleme weite Teile der Industrie. Die überbordende Bürokratie, die hohen Energiepreise und der Fachkräftemangel sind eine immense Bürde für die Wirtschaft. Die Unternehmen brauchen mehr Luft zum Atmen! Dann geht es auch mit dem Standort Deutschland wieder aufwärts. In diesen anspruchsvollen Zeiten sehen wir unsere Rolle als LBBW darin, unseren Kundinnen und Kunden verlässlich und kompetent zur Seite zu stehen. Hier haben wir mit unserem gut ausbalancierten, resilienten Geschäftsmodell und unserer starken Bilanz gutes Potential.“

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 1,374 Milliarden Euro. In 2022 waren es 1,873 Milliarden Euro. Davon stammten allerdings 972 Millionen Euro aus dem bilanziellen Sondereffekt aus der Erstkonsolidierung der Berlin Hyp. Bereinigt um diesen Sondereffekt lag das operative Vorsteuerergebnis im Jahr 2022 bei 901 Millionen Euro.

Nach Steuern betrug das Konzernergebnis 2023 996 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite (RoE) konnte auf 9,1 Prozent gesteigert werden. Die Kosten-Ertragsrelation (CIR) hat sich dank des Ertragswachstums deutlich auf 59,6 Prozent verbessert.

Kraftvolles Wachstum der Erträge, Risikolage solide

Das erfreuliche Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres wurde von einem kräftigen Anstieg der operativen Erträge getragen, die um 22 Prozent auf 4,036 Milliarden Euro (2022: 3,316 Milliarden Euro ohne „Badwill“) zulegten. Neben den strategischen Wachstumsfeldern wie etwa Corporate Finance und Wealth Management wirkte sich insbesondere der Zinsanstieg maßgeblich aus. Zudem wurde die zum Juli 2022 konsolidierte Berlin Hyp im vergangenen Jahr erstmals ganzjährig berücksichtigt.

Die Aufwendungen erhöhten sich um 11 Prozent auf 2,407 Milliarden Euro. Dies geht neben dem spürbaren allgemeinen Inflationsdruck unter anderem darauf zurück, dass die Berlin Hyp in 2023 ganzjährig, in 2022 aber nur ab dem 1. Juli konsolidiert wurde. Zudem hat die LBBW in die stetige Weiterentwicklung ihrer IT etwa mit Blick auf Cybersecurity sowie in den Ausbau von Wachstumsfeldern wie Corporate Finance und die Projektfinanzierung zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft investiert.

Die Risikolage ist weiterhin solide. Die Risikovorsorge lag mit 254 Millionen Euro nur leicht über dem Vorjahreswert (239 Millionen Euro). Dabei ist die Vorsorge für konkrete Einzelfälle trotz der schwachen Konjunkturentwicklung nach wie vor moderat. Darüber hinaus hat die Bank ihre Resilienz abermals durch zusätzliche Vorsorge in Form von Model Adjustments in Höhe von 107 Millionen Euro gestärkt. Diese sind in dem Gesamtbetrag von 254 Millionen Euro enthalten und wurden hauptsächlich mit Blick auf den Immobilienmarkt gebildet. Einschließlich der bereits in den Vorjahren gebildeten Adjustments verfügt die LBBW nunmehr über einen Bestand an Adjustments von 929 Millionen Euro – und damit über ein ordentliches Polster für potenzielle Marktverwerfungen. Ein Indikator für die Qualität des Kreditbuchs ist der Anteil leistungs-gestörter Kredite (NPE-Ratio), der mit 0,5 Prozent auf einem im Branchenvergleich niedrigen Niveau liegt.

Kapitalausstattung weiterhin robust

Die harte Kernkapitalquote bei vollständiger Umsetzung des Regulierungspakets CRR II/CRD V liegt mit 14,6 Prozent deutlich über den Anforderungen der Bankenaufsicht. Die Gesamtkapitalquote beträgt 20,1 Prozent. Damit ist die Kapitalausstattung der LBBW weiterhin solide. Vor diesem Hintergrund wird der Hauptversammlung eine Ausschüttung von 400 Millionen Euro für die Anteilseigner der Bank vorgeschlagen. Das entspricht dem HGB-Nachsteuerergebnis und liegt deutlich über dem Vorjahreswert von 240 Millionen Euro.

Alle operativen Segmente mit Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe

Das operative Geschäft hat sich in allen großen Geschäftsfeldern erfreulich entwickelt. Alle vier operativen Segmente konnten ihre Erträge steigern und jeweils einen dreistelligen Millionenbetrag zum Ergebnis beitragen.

Das Segment Unternehmenskunden liefert mit einem Ergebnis vor Steuern von 678 Millionen Euro den größten Beitrag zum Konzernergebnis. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Gewinnanstieg von rund einem Drittel. Ein deutliches Wachstum verzeichnete erneut Corporate Finance. Die LBBW baut das Geschäftsfeld seit Jahren kontinuierlich aus und ist traditionell Marktführer im Schuldscheingeschäft. Auch das Auslandsgeschäft und die Produktfelder Leasing/Factoring entwickelten sich erfreulich. Zudem profitierte das Einlagengeschäft vom Anstieg der Zinsen.

Trotz der schwierigen Lage an den Immobilienmärkten verzeichnete das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen einen Anstieg des Gewinns auf 361 Millionen Euro (2022: 328 Millionen Euro). Hierin spiegelt sich unter anderem der Ausbau des Wachstumsfeldes Projektfinanzierungen wider, mit dem die LBBW die nachhaltige Transformation der Wirtschaft unterstützt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf erneuerbaren Energien und digitaler Infrastruktur. Das Neugeschäft in der Projektfinanzierung betrug rund 3 Milliarden Euro. Den Großteil des Ergebnisses steuerte die Immobilienfinanzierung mit einem vor dem Hintergrund der Marktturbulenzen sehr erfolgreichen Geschäft bei. Hier wirkt sich unter anderem die Übernahme der Berlin Hyp im Sommer 2022 positiv aus, die erstmals ganzjährig im Segmentergebnis enthalten ist. Das Neugeschäft mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen betrug knapp 13 Milliarden Euro, wovon etwas über 6 Milliarden auf die LBBW entfielen. Das Exposure liegt bei rund 63 Milliarden Euro und verteilt sich etwa hälftig auf LBBW und Berlin Hyp. Die Risikovorsorge wurde gegenüber dem Vorjahr leicht auf 180 Millionen Euro (2022: 168 Millionen Euro) aufgestockt. In dieser Summe enthalten sind neben Einzelfällen auch 97 Millionen Euro der bereits oben erwähnten Adjustments mit Blick auf die schwierige Marktlage in der gewerblichen Immobilienfinanzierung.

Im Kapitalmarktgeschäft erhöhte sich der Gewinn im vergangenen Jahr auf 230 Millionen Euro nach 183 Millionen Euro im Jahr 2022. Die Nachfrage nach Zertifikaten als Anlageprodukte ist unverändert hoch. Im Zins-, Währungs-, und Rohstoffmanagement war 2023 ebenfalls ein starkes Jahr. Erfreulich entwickelten sich auch der Auslandszahlungsverkehr und der Bereich Credit Markets. Zudem konnte die in 2022 mit Blick auf Russland vorsorglich gebildete Risikovorsorge zu großen Teilen aufgelöst werden.

Das Segment Private Kunden/Sparkassen erreichte einen Gewinn von 267 Millionen Euro vor Steuern (2022: 104 Millionen Euro). Der Anstieg wurde maßgeblich vom Ertragswachstum im Einlagengeschäft aufgrund der Zinsentwicklung getragen. Das Einlagen- und das Finanzierungsvolumen konnten leicht ausgeweitet werden. Strategische Akzente waren unter anderem der Start der digitalen Vermögens-verwaltung „BW-Bank ON“, die erste taxonomiekonforme Festzinsanleihe sowie der weitere Ausbau des Asset und Wealth Managements.

Ausblick

Für das laufende Jahr geht die Bank von einem anspruchsvollen Umfeld aus mit anhaltenden geopolitischen Spannungen und einer weiterhin schwachen konjunkturellen Entwicklung. Zudem dürften sich die positiven Impulse aus der Zinsentwicklung abschwächen. Dennoch erwartet die LBBW für das Geschäftsjahr 2024 erneut einen Gewinn vor Steuern von über 1 Milliarde Euro.

Kenngrößen des LBBW-Konzerns zum 31.12.2023

Gewinn- und Verlustrechnung

  1.1.-31.12.2023 in Mio. € 1.1.-31.12.2022 in Mio. € Verände­rung in Mio. € Verände­rung in Prozent
Zinsergebnis 2.826 2.305 521 23
Provisionsergebnis 589 628 -39 -6
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 162 55 107 >100
Sonstiges betriebliches Ergebnis 205 1.061 -856 -81
davon in Sondereffekt aus der Erstkonsolidierung
der Berlin Hyp
0 972 -972  
Nettoergebnis 3.781 4.048 -267 -7
davon Erträge 4.036 4.288 -252 -6
davon Risikovorsorge -254 -239 -15 6
Aufwendungen -2.407 -2.175 -232 11
davon Verwaltungsaufwendungen -2.227 -1.985 -241 12
davon Bankenabgabe und Einlagensicherung -184 -188 4 -2
davon Restrukturierungsergebnis 4 -2 6  
Konzernergebnis vor Steuern ohne Sondereffekt aus der Erstkonsolidierung Berlin Hyp 1.374 901 473 52
Konzernergebnis vor Steuern 1.374 1.873 -499 -27
Ertragsteuern -378 -363 -15 4
Konzernergebnis ohne Sondereffekt aus der Erstkonsolidierung Berlin Hyp 996 538 458 85
Konzernergebnis 996 1.510 -514 -34

Differenzen ergeben sich durch Rundung. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.

 

Kennzahlen

  31.12.2023 in Mrd. € 31.12.2022 in Mrd. € Veränderung in Mrd. € Veränderung in %
Bilanzsumme 333,3 324,2 9,1 2,8
Risikoaktiva 92,1 93,5 -1,4 -1,5

Differenzen ergeben sich durch Rundung. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.

 

  31.12.2023 in Prozent 31.12.2022 in Prozent
Harte Kernkapitalquote (CRR II/CRD V „fully loaded“) 14,6 14,1
Gesamtkapitalquote (CRR II/CRD V „fully loaded“) 20,1 20,0

 

  01.01 - 31.12.2023 in Prozent
01.01. – 31.12.2022 in Prozent 01.01 - 31.12.2022 in Prozent Ohne Sondereffekt Berlin Hyp
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 9,1 13,4 6,2
Kosten-Ertrags-Relation (CIR) 59,6 50,7 65,6

 

  31.12.2023 31.12.2022 Veränderung absolut Veränderung in Prozent
Mitarbeiter 10.434 10.384 50 0,5

 

Die Segmente im Überblick

Unternehmenskunden

  1.1.-31.12.2023 in Mio. € 1.1.-31.12.2022 in Mio. €
Zinsergebnis 1.149 1.024
Provisionsergebnis 225 241
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis -17 -84
Sonstiges betriebliches Ergebnis 25 8
Nettoergebnis 1.382 1.189
davon Erträge 1.481 1.249
davon Risikovorsorge -98 -61
Aufwendungen -704 -675
davon Verwaltungsaufwendungen -651 -618
davon Bankenabgabe u. Einlagensicherung -53 -57
davon Restrukturierungsergebnis 0 0
Konzernergebnis vor Steuern 678 513

 

Immobilien/Projekt­finanzierungen

  1.1.-31.12.2023 in Mio. € 1.1.-31.12.2022 in Mio. €
Zinsergebnis 929 667
Provisionsergebnis 8 18
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis -217 -129
Sonstiges betriebliches Ergebnis 99 99
Nettoergebnis 820 655
davon Erträge 1.000 824
davon Risikovorsorge -180 -168
Aufwendungen -459 -328
davon Verwaltungsaufwendungen -418 -300
davon Bankenabgabe u. Einlagensicherung -40 -28
davon Restrukturierungsergebnis -1 0
Konzernergebnis vor Steuern 361 328

 

Kapitalmarktgeschäft

  1.1.-31.12.2023 in Mio. € 1.1.-31.12.2022 in Mio. €
Zinsergebnis 290 371
Provisionsergebnis 111 100
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 413 286
Sonstiges betriebliches Ergebnis 15 5
Nettoergebnis 830 763
davon Erträge 816 793
davon Risikovorsorge 14 -30
Aufwendungen -600 -580
davon Verwaltungsaufwendungen -533 -492
davon Bankenabgabe u. Einlagensicherung -67 -88
davon Restrukturierungsergebnis 0 0
Konzernergebnis vor Steuern 230 183

 

Private Kunden/Spar­kassen

  1.1.-31.12.2023 in Mio. € 1.1.-31.12.2022 in Mio. €
Zinsergebnis 506 347
Provisionsergebnis 267 277
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 14 -17
Sonstiges betriebliches Ergebnis 11 5
Nettoergebnis 798 612
davon Erträge 787 632
davon Risikovorsorge 11 -20
Aufwendungen -530 -508
davon Verwaltungsaufwendungen -523 -505
davon Bankenabgabe u. Einlagensicherung -8 -3
davon Restrukturierungsergebnis 0 0
Konzernergebnis vor Steuern 267 104

 

Corporate Items/Über­lei­tung/Kon­solidierung

  1.1.-31.12.2023 in Mio. € 1.1.-31.12.2022 in Mio. €
Zinsergebnis -50 -104
Provisionsergebnis -23 -8
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis -30 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 55 943
Nettoergebnis -48 830
davon Erträge -47 790
davon Risikovorsorge -1 40
Aufwendungen -113 -84
davon Verwaltungsaufwendungen -101 -71
davon Bankenabgabe u. Einlagensicherung -17 -12
davon Restrukturierungsergebnis 5 -1
Konzernergebnis vor Steuern -161 746

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