28.08.2019

LBBW steigert Gewinn vor Steuern im 1. Halbjahr um 13 Prozent auf 319 Mio. €

Pressemitteilung

  • Gestiegenes Ergebnis aufgrund von Wachstum im Kundengeschäft und sinkenden Kosten
  • Geschäft mit Unternehmen und Immobilien profitabel ausgebaut – Kredit- und Einlagenvolumina im Privatkundengeschäft legen ebenfalls zu
  • Cost-Income-Ratio auf 71,7 Prozent deutlich verbessert
  • Höhere Risikovorsorge, dabei sehr gute Portfolioqualität mit unverändert niedrigem Problemkreditanteil (NPL-Quote 0,6 Prozent)
  • Harte Kernkapitalquote mit 14,6 Prozent deutlich über den regulatorischen Anforderungen
  • Volumen nachhaltiger Geldanlagen auf knapp 23 Milliarden Euro gestiegen
  • Für Gesamtjahr 2019 Vorsteuerergebnis in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe und über Vorjahr erwartet

Die LBBW hat im ersten Halbjahr 2019 ihren profitablen Wachstumskurs fortgesetzt und das Ergebnis vor Steuern um 12,9 Prozent auf 319 Millionen Euro gesteigert. Die Cost-Income-Ratio sank gegenüber dem 30.06.2018 um 3,7 Prozentpunkte auf 71,7 Prozent. Die Eigenkapitalrentabilität verbesserte sich auf 5,0 Prozent.

„Wir haben nicht nur mehr Geschäft mit unseren Kunden gemacht, sondern arbeiten auch profitabler. Mit der Entwicklung der LBBW im ersten Halbjahr können wir sehr zufrieden sein“, sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Rainer Neske. „Unsere Strategie, die wir seit zweieinhalb Jahren umsetzen, zahlt sich für uns auf der Ertragsseite und auf der Kostenseite aus.“

Diese Fortschritte gelangen in einem herausfordernden Umfeld mit dauerhaften Niedrigzinsen, intensivem Wettbewerb, hoher Volatilität am Kapitalmarkt und anhaltendem Regulierungsdruck. Trotz eines Anstiegs der Risikovorsorge vor dem Hintergrund der einsetzenden Konjunkturabschwächung in Deutschland verfügt die Bank zudem weiterhin über eine sehr gute Portfolioqualität. Die Quote der Problemkredite (NPL-Quote) liegt unverändert bei lediglich 0,6 Prozent. Weiterhin solide ist auch die Kapitalausstattung. Obwohl aufgrund des Wachstums im Kundengeschäft die risikogewichteten Aktiva auf 82 Milliarden Euro stiegen, blieb die harte Kernkapitalquote mit 14,6 Prozent deutlich über den aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen nach den Vorschriften der CRR/CRD IV bei vollständiger Umsetzung. Die Gesamtkapitalquote liegt mit 21,9 Prozent weiterhin deutlich über der 20-Prozent-Marke.

Im ersten Halbjahr 2019 entwickelte die LBBW ihr Geschäftsmodell als mittelständische Universalbank entlang ihrer strategischen Agenda mit den Stoßrichtungen Geschäftsfokus, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Agilität konsequent weiter.

Geschäftsfokus treibt Wachstum

Dies zeigt sich unter anderem im Ausbau des Finanzierungsvolumens bei mittelständischen und großen Unternehmenskunden in den vergangenen zwölf Monaten um insgesamt rund 10 Prozent auf 51 Milliarden Euro. Wachstum verzeichnete die LBBW dabei verstärkt in den neuen Fokusbranchen Versorger und Energie, Pharma und Gesundheitswesen sowie Telekommunikation-Medien-Technologie (TMT). Die Immobilien- und Projektfinanzierung vergrößerte ihren Kreditbestand unter anderem mit prestigeträchtigen Projekten wie dem Quartier Heidestraße am Berliner Hauptstadtbahnhof. Auch im Privatkundengeschäft konnten die Einlagen- und Kreditvolumina erneut gesteigert werden. Weiterhin bestätigte die LBBW im Kapitalmarktgeschäft ihre führende Position bei der Begleitung von Covered-Bond-Emissionen unter anspruchsvollen Marktbedingungen.

Pionierarbeit bei grünen Pfandbriefen und Krediten

Außerdem schärfte die LBBW ihr Profil als nachhaltige Bank. Im Mai platzierte sie eine Innovation am grünen Kapitalmarkt: den ersten grünen Hypothekenpfandbrief in US-Dollar mit einem Volumen von 750 Millionen Dollar. Es folgten zwei unbesicherte Green Senior non-preferred Bonds mit einem Volumen von 750 Millionen Euro im Mai beziehungsweise 500 Millionen Euro im Juli. Auf der Finanzierungsseite leistete die LBBW mit dem Positive-Incentive-Kredit an das Technologieunternehmen Voith und der Begleitung eines Positive-Incentive-Schuldscheins für den Anlagenbauer Dürr Pionierarbeit. Erst kürzlich begleitete die LBBW den mit 1 Milliarde Euro bislang größten Green Schuldschein für das Automobilunternehmen Porsche. Das Volumen nachhaltiger Geldanlagen für Kunden stieg im ersten Halbjahr auf knapp 23 Milliarden Euro. Das hohe Engagement der LBBW im Bereich Nachhaltigkeit wird auch von Experten anerkannt: Die Nachhaltigkeits-Ratingagenturen ISS-oekom, Sustainalytics, imug und MSCI ESG Research stellten der Bank in ihren jüngsten Analysen gute Noten aus.

Digitalisierungsinitiativen kommen gut voran

Die Digitalisierungsinitiativen der LBBW erzielten im ersten Halbjahr weitere Fortschritte beispielsweise im Schuldscheingeschäft, bei Verbriefungen und in der Außenhandelsfinanzierung: Die vor einem Jahr gestartete Schuldscheinplattform Debtvision hat inzwischen mehr als 30 Transaktionen digital vermarktet und über 200 Investoren angebunden. Über das Trade-Finance-Netzwerk Marco Polo konnten erstmals Handelsgeschäfte auf Blockchain-Basis abgewickelt werden. Die Distributed Ledger Technologie kam außerdem erstmals beim Kauf und der Rückzahlung eines Asset Backed Commercial Paper über die Verbriefungsplattform Weinberg erfolgreich zum Einsatz.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis lag im ersten Halbjahr mit 811 Millionen Euro um 15 Millionen Euro über Vorjahr. Dies ist vor allem auf ein lebhaftes Geschäft mit mittelständischen und großen Unternehmenskunden und in der Immobilienfinanzierung zurückzuführen. Das Provisionsergebnis verbesserte sich unter anderem aufgrund gestiegener Finanzierungsprovisionen und höherer Erträge aus der Begleitung von Anleihe- und Schuldscheinemissionen um 17 Millionen Euro auf 279 Millionen Euro. Hier zahlte sich die engere Verzahnung des Unternehmenskundengeschäfts mit dem Kapitalmarktgeschäft aus.

Das Bewertungs- und Veräußerungsergebnis übertraf mit 144 Millionen Euro den Vorjahreswert um 9 Millionen Euro. Dies ist unter anderem auf höhere Beiträge aus Wertpapierverkäufen im Rahmen der Steuerung des LCR-Portfolios zurückzuführen. Dagegen stieg die Risikovorsorge vor dem Hintergrund der einsetzenden Konjunkturabschwächung um 30 Millionen Euro auf 63 Millionen Euro.

Die hohen Anstrengungen zur Reduzierung der Kosten zahlen sich Schritt für Schritt aus und führten im ersten Halbjahr zu einem Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um 14 Millionen Euro auf 864 Millionen Euro. Dagegen erhöhten sich die Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung um 13 Millionen Euro auf 102 Millionen Euro. Ausschlaggebend dafür waren Zuführungen zum Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe im Zusammenhang mit der Stützung der NordLB und ein Anstieg der Bankenabgabe infolge eines veränderten Verteilungsschlüssels.

In Summe lag das Konzernergebnis vor Steuern bei 319 Millionen Euro und damit um 36 Millionen Euro höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz eines gestiegenen Ertragssteueraufwands übertraf auch das Konzernergebnis nach Steuern mit 219 Millionen Euro den Vorjahreswert (206 Millionen Euro).

Die operativen Segmente im Überblick

In den ersten sechs Monaten verzeichneten alle vier Kundensegmente einen erfreulichen Geschäftsverlauf und konnten das Ergebnisniveau des Vorjahres ausbauen oder zumindest halten. So legte das Segment Unternehmenskunden sowohl beim Zins- als auch beim Provisionsergebnis zu. Dies spiegelt den Ausbau des Kreditgeschäfts und die gleichzeitige Forcierung des Cross Selling wider. Besonders fragten die Kunden Coporate-Finance-Lösungen sowie Produkte zur Absicherung von Zins-, Rohstoff- und Währungsrisiken nach. Daneben stiegen auch die Finanzierungsprovisionen beispielsweise aus dem Avalgeschäft. Der erfreuliche Trend wurde von einer Umfrage des Fachmagazins Finance bestätigt, nach der die LBBW die stärkste positive Entwicklung unter den Unternehmenskundenbanken aufweist und Rang zwei unter den Mittelstandsbanken belegt. Gegenläufig wirkte der Anstieg der Risikovorsorge, sodass das Segment sein Vorsteuerergebnis mit 160 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (162 Millionen Euro) halten konnte.

Das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen blieb auf Wachstumskurs. In der gewerblichen Immobilienfinanzierung erzielte die LBBW bei hohem Anspruch an die Qualität und Profitabilität des Portfolios ein Neugeschäftsvolumen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro. Im Projektfinanzierungsgeschäft legte sie vor allem in den Bereichen Infrastruktur und Erneuerbare Energien zu. Getrieben durch die höheren Finanzierungserlöse stieg das Vorsteuerergebnis des Segments um 14 Prozent auf 116 Millionen Euro.

Im Kapitalmarktgeschäft konnte die LBBW einmal mehr ihre starke Position bei der Begleitung von Neuemissionen unter Beweis stellen – und zwar neben ihrem traditionellen Ankerprodukt Covered Bonds auch in anderen Assetklassen sowie mit Mandaten neuer Kunden. Daneben behauptete sie ihre führende Rolle im Zertifikategeschäft und erweiterte ihre Kundenbasis und das Produktangebot. Einen wesentlichen Ergebnisbeitrag lieferte außerdem das Treasury unter anderem mit Wertpapierverkäufen im Rahmen der Steuerung des LCR-Portfolios. Unter dem Strich erzielte das Segment trotz eines herausfordernden Marktumfelds nach sechs Monaten mit einem Vorsteuerergebnis von 90 Millionen Euro ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (51 Millionen Euro).

Das Segment Private Kunden/Sparkassen erzielte trotz nochmaliger Verschärfung des Niedrigzinsniveaus ein positives Vorsteuerergebnis in Höhe von 12 Millionen Euro nach 13 Millionen Euro zum Halbjahr 2018. Die Kunden vertrauten der Bank erneut höhere Einlagen an und fragten mehr Kredite nach. Überdies führten Vertriebsinitiativen, etwa in der Immobilienvermittlung oder bei Versicherungen, zu einem verbesserten Provisionsergebnis. Gegenläufig wirkten auch in diesem Segment die Zinsentwicklung sowie eine höhere Risikovorsorge. Erfreulich verlief die Zusammenarbeit mit den Sparkassen, die einmal mehr zu einem Rekord im Förderkreditgeschäft mit einem Neugeschäftsvolumen von fast 3 Milliarden Euro führte.

Ausblick

Die LBBW geht von sich weiter verschärfenden Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr aufgrund des niedrigen Zinsniveaus, der nachlassenden Konjunktur und geopolitischer Spannungen aus. Für das Jahr 2019 rechnet die LBBW dennoch mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags und über Vorjahresniveau.

Geschäftszahlen des LBBW-Konzerns zum 30. Juni 2019

  1.1.- 30.06.2019
in Mio. EUR
1.1. - 30.06.2018
in Mio. EUR
Veränderung
in Mio. EUR
Veränderung in Prozent
Zinsergebnis 811 796 15 1,9
Provisionsergebnis 279 262 17 6,5
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 144 135 9 6,8
davon Risikovorsorge – 63 – 33 -30 89,9
Sonstiges betriebliches Ergebnis 52 58 -6 -9,6
Nettoergebnis 1.286 1.250 36 2,9
Verwaltungsaufwendungen – 864 – 878 14 – 1,6
Bankenabgabe und Einlagensicherung – 102 – 89 – 13 14,8
Konzernergebnis vor Steuern 319 282 36 12,9
Ertragsteuern – 100 – 77 -23 30,3
Konzernergebnis 219 206 13 6,4

Differenzen ergeben sich durch Rundungen. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.

 

  30.06.2019 in Mrd. EUR 30.06.2018 in Mrd. EUR Veränderung in Mrd. EUR Veränderung in Prozent
Bilanzsumme 265 259 7 2,5
Risikoaktiva 82 79 3 3,9

 

  30.06.2019 in Prozent 30.06.2018 in Prozent
Harte Kernkapitalquote (CRR/CRD IV „fully loaded“) 14,6 14,9
Gesamtkapitalquote (CRR/CRD IV „fully loaded“) 21,9 21,5

 

  1.1. - 30.06.2019 in Prozent 1.1. - 30.06.2018 in Prozent
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 5,0 4,4
Cost Income Ratio (CIR) 71,7 75,4

 

  30.06.2019 31.12.2018 Veränderung absolut Veränderung in Prozent
Mitarbeiter 9.908 10.017 – 109 – 1,1

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