11.05.2016

LBBW mit solidem ersten Quartal 2016

Pressemitteilung

  • Trotz Niedrigzins, starker Marktvolatilität und verhaltener Kundennachfrage deutlich positives Ergebnis von 70 Millionen Euro vor Steuern im ersten Quartal
  • Bankenabgabe und Beitrag zur Einlagensicherung in Höhe von 74 Millionen Euro (Vorjahr: 31 Millionen Euro) für das Gesamtjahr bereits vollständig verarbeitet
  • Kapitalausstattung auf hohem Niveau: Harte Kernkapitalquote (CET 1) bei 14,9 Prozent und Gesamtkapitalquote bei 20,5 Prozent (gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“)
  • Für das Gesamtjahr erwartet die Bank unverändert ein Vorsteuerergebnis leicht unter Vorjahresniveau

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat die ersten drei Monate des laufenden Jahres mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 70 Millionen Euro abgeschlossen (Vorjahr: 91 Millionen Euro). „Angesichts des anspruchsvollen Umfelds des ersten Quartals mit extrem niedrigen Zinsen, stark volatilen Kapitalmärkten und einer vor allem im kundenorientierten Kapitalmarktgeschäft verhaltenen Nachfrage sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Es spiegelt die Tragfähigkeit unseres ausgewogenen Geschäftsmodells wider“, sagte LBBW-Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Vetter. Die Stabilität der Bank zeige sich auch darin, dass die LBBW seit nunmehr über vier Jahren in jedem Quartal schwarze Zahlen schreibt. Anders als im Vorjahr wurden in diesem Jahr die Aufwendungen für die Bankenabgabe und die Einlagensicherung für das Gesamtjahr bereits im ersten Quartal vollständig verarbeitet. Ohne diesen Effekt hätte das Ergebnis vor Steuern des ersten Quartals über dem Vorjahreswert gelegen.

Nach dem konsequenten Abbau von Risiken und der Stärkung der Kapitalausstattung in den vergangenen Jahren verfügt die LBBW heute über eine im Branchenvergleich komfortable Kapitalbasis. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (Basel III bzw. CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) belief sich zum 31. März 2016 auf 15,5 Prozent. Bei Vollanwendung der CRR/CRD IV, die erst ab 2019 gilt, waren es 14,9 Prozent (31. Dezember 2015: 15,6 Prozent). Die Gesamtkapitalquote unter den Übergangsregeln betrug 21,0 Prozent, bei Vollanwendung der CRR/CRD IV lag sie bei 20,5 Prozent (31. Dezember 2015: 21,4 Prozent). Im Vergleich zum Jahresende sind die Kapitalquoten durch die Anpassung der regulatorischen Übergangsvorschriften sowie eine leichte Zunahme der Risikoaktiva von 74 Milliarden Euro auf 76 Milliarden Euro leicht gesunken. Der Anstieg der Risikoaktiva ist unter anderem auf den Ausbau des Kundengeschäfts auch mit Unternehmen zurückzuführen. Die Leverage Ratio betrug 4,4 Prozent. „Auf Basis unserer starken Kapitalausstattung und eines soliden Risikoprofils investieren wir nun verstärkt in die Zukunftsfähigkeit unseres Hauses“, sagte Vetter. Dazu gehören die Einführung eines neuen Kernbankensystems im Jahr 2017, die Neuausrichtung der Marktfolge sowie die Anpassung des Privatkundengeschäfts an die in Folge der Digitalisierung veränderten Kundenbedürfnisse.

Die Ergebniszahlen des ersten Quartals im Überblick

Das Zinsergebnis hat sich trotz des anhaltend niedrigen Zinsumfelds im Vergleich zum Vorjahresquartal (379 Millionen Euro) auf 414 Millionen Euro verbessert. Neben soliden Erträgen aus dem operativen Geschäft wirkten IFRS-rechnungslegungsspezifische Effekte positiv auf das Ergebnis.

Die Risikovorsorge lag aufgrund der guten Verfassung der Unternehmen in den Kernmärkten bei 4 Millionen Euro und damit nochmals deutlich unter dem Vorjahreswert von 29 Millionen Euro. Diese sehr niedrige Risikovorsorge im ersten Quartal ist jedoch nicht auf das Gesamtjahr hochzurechnen. Wie bereits angekündigt, geht die Bank von einer Normalisierung der Risikovorsorge aus, so dass diese am Jahresende 2016 voraussichtlich über dem Vorjahreswert liegen wird.

Das Provisionsergebnis blieb nahezu konstant bei 135 Millionen Euro (Vorjahr: 140 Millionen Euro). Moderaten Ertragssteigerungen im Wertpapier- und Depotgeschäft sowie im Zahlungsverkehr standen leichte Rückgänge im Kreditgeschäft und Vermittlungsgeschäft gegenüber.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten belief sich auf minus 34 Millionen Euro nach minus 12 Millionen Euro zum 31. März 2015. Die Veränderungen beruhen in erster Linie auf marktbedingten Schwankungen und Bewertungseffekten bei Zinsderivaten mit Sicherungscharakter im Rahmen der IFRS-Rechnungslegung.

Das Finanzanlageergebnis erhöhte sich von 53 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro. Neben Erträgen aus Wertpapieren wirkte sich hier vor allem der Verkauf einer Beteiligung aus.

Das sonstige betriebliche Ergebnis für die ersten drei Monate betrug 17 Millionen Euro und lag damit unter dem Vorjahreswert von 43 Millionen Euro. Insgesamt hat die Bank damit ihr Nettoergebnis (nach Risikovorsorge) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23 Millionen Euro auf 597 Millionen Euro steigern können.

Die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 427 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau (421 Millionen Euro). Während der Personalaufwand konstant blieb, erhöhten sich die Sachkosten leicht. Darin spiegeln sich Kosten im Zusammenhang mit Zukunftsinitiativen, wie beispielsweise die Einführung eines neuen Kernbankensystems im Jahr 2017 sowie für Projekte zur Umsetzung regulatorischer Anforderungen wider.

Die Aufwendungen für die Bankenabgabe und Einlagensicherung beliefen sich auf 74 Millionen Euro nach lediglich 31 Millionen im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Der deutliche Anstieg geht darauf zurück, dass im laufenden Geschäftsjahr der tatsächliche Beitrag für das Gesamtjahr bereits vollständig im ersten Quartal verarbeitet wurde, während im Vorjahr eine Abschätzung des Beitrags erfolgen musste.

Nach Abzug der Garantieprovision für das Land Baden-Württemberg in Höhe von 26 Millionen Euro ergibt sich für das erste Quartal 2016 ein Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 70 Millionen Euro. Der erhöhte Steueraufwand resultiert maßgeblich daraus, dass der steuerlich nicht abzugsfähige Aufwand für die Bankenabgabe in diesem Jahr wie erwähnt vollständig im ersten Quartal verarbeitet wurde. Zudem war das erste Vorjahresquartal von aperiodischen Steuererträgen positiv beeinflusst. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug 43 Millionen Euro.

Die operativen Segmente im Überblick

Angesichts der volatilen Finanzmärkte, der extrem niedrigen Zinsen und damit auch einer deutlich erkennbaren Kundenzurückhaltung an den Kapitalmärkten lag das Ergebnis der operativen Segmente unter dem Vorjahresniveau. Den größten Beitrag zum Konzernergebnis lieferte mit 184 Millionen (Vorjahr: 205 Millionen) das Segment Corporates, das neben dem Unternehmenskundengeschäft auch die gewerbliche Immobilienfinanzierung umfasst. Trotz eines soliden Kundengeschäfts konnte das Ergebnis des Vorjahres nicht erreicht werden, welches von ungewöhnlich hohen Erträgen im Beteiligungsgeschäft profitierte. Positiv wirkte demgegenüber die niedrige Risikovorsorge.

Das Segment Retail/Sparkassen verzeichnete aufgrund des allgemein niedrigen Zinsniveaus sowie einer schwächeren Kundenaktivität bei Wertpapiergeschäften geringere Erträge aus dem Zins- und Provisionsgeschäft bei gleichzeitig höheren Investitionen in Zukunftsprojekte wie das neue Kernbankensystem. Insgesamt erreichte das Segment ein ausgeglichenes Ergebnis (Vorjahr: 29 Millionen Euro).

Im Segment Financial Markets schlugen sich die branchenweit verhaltene Kundennachfrage sowie die stark volatilen Märkte im Ergebnis nieder. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 32 Millionen Euro im ersten Quartal deutlich unter dem Vorjahreswert von 88 Millionen Euro.

Ausblick auf das laufende Jahr unverändert

Wie bei der Bilanzpressekonferenz im April angekündigt, rechnet die LBBW für das laufende Jahr mit einer stabilen wirtschaftlichen Lage in ihren Kernmärkten sowie einem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Vor dem Hintergrund erhöhter Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Bank, einer erwarteten Normalisierung der Risikovorsorge sowie einem moderaten Wachstum im operativen Kundengeschäft rechnet die LBBW für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Konzernergebnis vor Steuern, das leicht unter dem Vorjahresniveau liegt.