12.11.2014

LBBW legt solide Neunmonatszahlen vor

Pressemitteilung

  • Konzernergebnis etwas höher als im Vorjahr bei 329 Millionen Euro vor Steuern und 234 Millionen Euro nach Steuern
  • Kundengeschäft in schwierigem Umfeld auf Kurs
  • Risiken weiter konsequent reduziert
  • Verlässlicher Partner der Wirtschaft dank guter Kapitalausstattung
  • Basel III fully loaded (gemäß CRR/CRD IV nach vollständiger Umsetzung): Harte Kernkapitalquote auf 13,7 Prozent und Gesamtkennziffer auf 19 Prozent nochmals deutlich gegenüber Jahresende 2013 gesteigert

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat ihr Ergebnis in den ersten neun Monaten 2014 leicht verbessert. Vor Steuern betrug das Ergebnis 329 Millionen Euro gegenüber 324 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 234 Millionen Euro ebenfalls über dem Vorjahreswert (226 Millionen Euro). „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist das ein ordentliches Ergebnis. Es zeigt, dass wir mit unserem kundenorientierten Geschäftsmodell auch in einem für Banken anspruchsvollen Marktumfeld mit historisch niedrigen Zinsen und hohen regulatorischen Belastungen auf Kurs sind“, sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter.

Neben der gezielten Weiterentwicklung des Kundengeschäfts stand in den ersten drei Quartalen erneut der Abbau von Risiken im Fokus. Anfang August verkaufte die LBBW die Restbestände des von den Trägern garantierten Verbriefungsportfolios mit einem Volumen von 4,7 Milliarden Euro an internationale Investoren. Auch bei der Rückführung des nicht garantierten Teils ihres Kreditersatzgeschäfts machte die Bank weitere Fortschritte. In Summe konnten die Bestände des Kreditersatzgeschäfts von 11 Milliarden Euro zu Jahresbeginn bis zum 30. September auf nur noch 3 Milliarden Euro verringert werden; Ende 2008 hatte das Volumen noch 95 Milliarden Euro betragen. „Damit haben wir unser Kreditersatzgeschäft nun fast vollständig abgebaut. Das verschafft uns noch mehr bilanziellen Spielraum, um unseren Kunden als verlässlicher und finanzstarker Partner zur Seite zu stehen“, erklärte Vetter.

Mit einer harten Kernkapitalquote von 14,8 Prozent gemäß den zu Jahresbeginn eingeführten Übergangsregeln nach CRR/CRD IV, der EU-Richtlinie und -Verordnung zur Umsetzung von Basel III, verfügt die LBBW über eine gute Kapitalausstattung. Bei vollständiger Anwendung der CRR/CRD IV lag sie bei 13,7 Prozent. Die Gesamtkennziffer nach Übergangsregeln erhöhte sich auf 19,9 Prozent; bei vollständiger Anwendung nach CRR/CRD IV liegt diese bei 19,0 Prozent. Das Volumen an Risikoaktiva gemäß CRR/CRD IV lag bei 83 Milliarden Euro nach 90 Milliarden Euro Ende 2013. Die Bilanzsumme erhöhte sich unter anderem aufgrund von Maßnahmen im Liquiditätsmanagement auf 299 Milliarden Euro.

Aufwands- und Ertragspositionen im Überblick

Das Zinsergebnis lag nach neun Monaten mit 1,433 Milliarden Euro um 116 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Dazu trugen unter anderem die günstigere Refinanzierung sowie höhere Erträge aus Beteiligungen bei. Gegenläufig wirkten der fortgeführte Abbau von Risikoaktiva sowie die weiterhin verhaltene Nachfrage der Kunden nach Kreditfinanzierungen.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft verringerte sich auf 95 Millionen Euro (Vorjahr: 253 Millionen Euro). Dies spiegelt die hohe Qualität des Kreditportfolios der LBBW und die gute Verfassung der Unternehmen in den Kernmärkten der Bank wider. Zudem erholten sich einzelne Kreditnehmer, sodass Wertberichtigungen aufgelöst werden konnten.

Das Provisionsergebnis sank um 41 Millionen Euro auf 370 Millionen Euro. Ursächlich dafür war vor allem die Zurückhaltung der Kunden bei Finanzierungen und im Wertpapiergeschäft.

Die schwierigen Marktbedingungen führten zu einem Rückgang des Ergebnisses aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten auf 8 Millionen Euro (Vorjahr: 287 Millionen Euro). So entwickelte sich das kundenorientierte Kapitalmarktgeschäft verhalten. Darüber hinaus sank der Ergebnisbeitrag aus Spreadeinengungen bei Kreditderivaten aufgrund des Abbaus des Kreditersatzgeschäfts deutlich.

Das Finanzanlageergebnis erhöhte sich auf 54 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte die Bank in dieser Position Belastungen aus dem Abbau des Nicht-Kernbankportfolios verarbeitet. Positiv wirkten erneut Erträge aus Beteiligungsverkäufen.

Der Anstieg beim sonstigen betrieblichen Ergebnis auf 93 Millionen Euro resultiert im Wesentlichen aus einem Rückgang der Rückstellungen sowie dem Wegfall eines Belastungsfaktors aus dem Vorjahr in Zusammenhang mit der Straffung des Beteiligungsportfolios. Einen positiven Beitrag lieferten außerdem erfolgreich abgeschlossene Projektentwicklungen im Immobiliensektor.

Trotz andauernder Maßnahmen zum Kostenmanagement spiegeln sich in der Entwicklung der Verwaltungsaufwendungen insbesondere die Belastungen aus der Umsetzung regulatorischer Anforderungen wie das Balance Sheet Assessment (BSA inklusive Stresstest) oder SEPA wider. Des Weiteren erhöhte sich die Bankenabgabe gegenüber dem Vorjahr um 11 Millionen Euro auf 61 Millionen Euro. In der Summe verzeichnete die Bank in dieser Position einen Zuwachs auf 1,357 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis belief sich zum 30. September 2014 auf 506 Millionen Euro (Vorjahr: 511 Millionen Euro).

Die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg ging aufgrund des Abbaus der garantierten Portfolien von 232 Millionen Euro auf 161 Millionen Euro zurück. Das Konzernergebnis vor Steuern verbesserte sich nach neun Monaten leicht von 324 Millionen Euro auf 329 Millionen Euro. Nach Steuern stieg der Konzernüberschuss auf 234 Millionen Euro nach 226 Millionen Euro im Vorjahr.

Die operativen Segmente im Überblick

Das positive Konzernergebnis wurde von allen operativen Segmenten getragen. Den größten Beitrag leistete wieder das Segment Corporates . Aufgrund des intensiven Wettbewerbs und der gezielten Rückführung einzelner Großengagements ging das Ergebnis nach neun Monaten jedoch auf 483 Millionen Euro vor Steuern zurück (Vorjahr: 560 Millionen Euro). Die Kreditnachfrage bewegte sich insgesamt weiterhin auf einem niedrigen Niveau; eine Belebung war jedoch bei Großkunden und in der gewerblichen Immobilienfinanzierung erkennbar. Positiv wirkte außerdem ein geringerer Risikovorsorgebedarf.

Im Segment Retail/Sparkassen entwickelten sich die Erträge aus dem Kundengeschäft vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus und des intensiven Wettbewerbs zwar rückläufig, aber im Rahmen der Erwartungen. Ergebnisbelastend wirkten zukunftsgerichtete Investitionen in die Konsolidierung von IT-Systemen. Insgesamt betrug das Ergebnis vor Steuern 49 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 93 Millionen Euro).

Das Segment Financial Markets erzielte ein Vorsteuerergebnis von 129 Millionen Euro nach 223 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Ursächlich für den Rückgang waren unter anderem das niedrige Zinsniveau und geringe Marktvolatilitäten, die zu einer Kundenzurückhaltung in Bezug auf Anlage- und Absicherungsprodukte führten.

Ausblick

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Banken werden anspruchsvoll bleiben. So dürften die Zinsen weiterhin auf sehr niedrigem Niveau verharren. Darüber hinaus trübt sich die Konjunktur zunehmend ein. Nicht zuletzt verunsichern geopolitische Entwicklungen wie die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten die Marktteilnehmer. Dennoch erwartet die LBBW für das laufende Jahr unverändert ein deutlich positives Ergebnis. Aus heutiger Sicht ist weiterhin ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau denkbar, sofern es nicht zu unvorhergesehenen Marktturbulenzen kommt.