Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Produktion oder Verwaltung erscheint vielen Mittelständlern als unlösbare Herkulesaufgabe. Für eine erfolgreiche Einführung muss ihn das Top-Management nach aller Erfahrung zudem schlüssig in die Unternehmensstrategie einbauen. Mit einem „KI-Kochbuch“ unterstützt die LBBW nun kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung.
„Damit bei den ersten Schritten nichts anbrennt“, sagt Digitalisierungsexperte Guido Zimmermann vom LBBW Research, der die Anleitung zusammengestellt hat. „Für kleinere Mittelständler kommt die Einführung von KI mithilfe einer Unternehmensberatung oftmals nicht in Frage. Dabei bringt der Einsatz von Computeralgorithmen auch ihnen Vorteile für Fertigung, Vertrieb und Verwaltung – unabhängig von der Unternehmensgröße."
In der Produktion ist die KI-Analyse von Daten, die von Sensoren ermittelt wurden, Basis für die Industrie 4.0. Aber auch außerhalb der Fertigung sind die Einsatzmöglichkeiten der KI vielfältig. So lassen sich beispielsweise in der Kundenkommunikation Call Center durch Chat Bots ersetzen. In der Verwaltung erlaubt eine intelligente Texterkennung eine automatisierte Rechnungserkennung und deren Erfassung. Setzen Unternehmen schließlich auch KI in ihren Produkten und Dienstleistungen ein, schaffen sich diese intelligenten, selbstlernenden Angebote einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
Zugleich betont Analyst Zimmermann aber auch die Bedingungen, die zuvor erfüllt werden müssen. „Ein Unternehmen kann sich nur im Wettbewerb differenzieren oder gegen Konkurrenten abschotten, wenn es über hochwertige, große Datenvolumina verfügt. Dazu muss es aber bereits digitalisiert sein. Skalierbare KI-Projekte scheitern in mittelständischen Unternehmen gern daran, dass dies bislang nicht in ausreichendem Maße geschah.“ Unternehmen, die hier noch nicht ausreichend „KI-ready“ sind, finden im Schlusskapitel der Publikation deshalb Ansprechpartner und Hilfen aufgelistet.
„KI-Projekte scheitern gern an unzureichender Digitalisierung.“
Gegenwärtig setzen erst 13 Prozent der deutschen Firmen auf KI, hat der Branchenverband Bitkom herausgefunden. Aber bereits jedes dritte Unternehmen denkt über eine Einführung nach oder plant bereits erste Schritte. Jedes zweite Unternehmen hält der Branchenumfrage zufolge KI für eine Schlüsseltechnologie für die eigene Wettbewerbsfähigkeit und mehr als die Hälfte der befragten Firmen erwarten, dass KI-Kenntnisse in zehn Jahren den gleichen Stellenwert haben werden wie heutzutage Office-Kenntnisse.