15.10.2024
Krypto-Assets werden für Unternehmen immer wichtiger
Pressemitteilung | Studie
- Krypto-Wertpapiere gewinnen bei Unternehmen als Anlage- und Zahlungsmöglichkeit an Bedeutung
- Regulierung der Krypto-Branche steigert Sicherheit
- Krypto-Assets könnten in fünf Jahren eine ganz normale Asset-Klasse sein
Rund 15 Jahre nach der Erfindung der Kryptowährung Bitcoin gewinnen blockchainbasierte Vermögenswerte auch bei Unternehmen als Anlage- und Zahlungsmöglichkeit an Bedeutung und dürften noch in diesem Jahrzehnt allgemein als normale Assetklasse anerkannt sein, prognostiziert das LBBW Research in einer Studie.
Seit dem ersten Handel mit der Kryptowährung Bitcoin 2009 hat die Bedeutung von Kryptowerten weltweit zugenommen. Anfänglich das Refugium von Privatanlegern, steigt das Interesse für blockchainbasierte Vermögenswerte insbesondere bei institutionellen Anlegern und Unternehmen an.
Aus Sicht der Käufer stellen sie nicht nur attraktive Investitionsobjekte dar, sondern finden auch im Zahlungsverkehr immer mehr Verbreitung. „Kryptoaktiva, also Eigentumszertifikate von digitalen Aktiva auf einer Blockchain sind eine Klasse von Anlageobjekten und Zahlungsverkehrsoptionen, die gekommen ist, um zu bleiben“, urteilt Digitalisierungsanalyst Guido Zimmermann in der Studie des LBBW Research. Dafür sprächen gleich mehrere Gründe.
Die Autoren der Studie verweisen dabei als erstes auf einen soziologischen Aspekt, der die Bedeutung der Kryptowährungen befördert: Die jüngere Investorengeneration sei kryptoaffin. Zudem steige mit der zunehmenden Regulierung der Krypto-Branche die Transparenz für die Investoren, nachdem der ungeregelte Handel mit Kryptowerten in den ersten Jahren durch Betrugsskandale und aufsehenerregende Diebstähle belastet wurde. In Europa gilt beispielsweise seit diesem Jahr die Verordnung Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR).
Regulierung und Stablecoin sorgen für Sicherheit
Neben einem Plus an Transparenz sorgen auch neue Produkte für eine steigende Nachfrage, urteilten die Autoren der Studie. „Die bahnbrechenden Bitcoin- und Ether-ETFs in den USA, haben eine große Strahlkraft auf den Krypto-Sektor insgesamt, aber auch auf institutionelle Investoren und die Fondsindustrie“, sagt Digitalisierungsexperte Daniel Ertel. Diese Spot-ETFs mit einem einzigen Krypto-Asset sind in Deutschland zwar nicht zugelassen. Dafür existieren in Europa aber andere Krypto-Investmentinstrumente.
Die neue Anlage-Klasse Kryptowerte verändert sich zudem mit der zunehmenden Marktreife von Kryptowährungen, die mit traditionellen Aktiva unterlegt sind, den sogenannten Stablecoins. Diese kommen besonders im Geschäft von etablierten Zahlungsverkehrsdienstleistern mit Industrieunternehmen und Banken auf Blockchain-Systemen zum Tragen.
Wenn in einigen Jahren der digitale Euro eingeführt wird, wird er nicht als programmierbares Geld fungieren, das mit Blockchain-typischen Smart Contracts verbunden werden kann. „Unternehmen, die mit Blockchain-Systemen arbeiten, könnten daher beispielsweise auf Stablecoins zurückgreifen, wollen sie die Vorteile von programmierbarem Geld nutzen“, sagt Digitalisierungsexperte Nikolas Wurster und verweist besonders auf sogenannte Micropayments oder den schnellen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr ohne Wechselkursrisiken: „Eine vielversprechende Anwendungs¬möglichkeit ist das sogenannte Zug-um-Zug Geschäft.“
Kryptowerte sind vorerst noch eine kleine Nische des Kapitalmarktgeschäfts. Sie dürften aber aufgrund neuer vernetzter digitaler Räume und Methoden Aufwind erlangen und damit weiter das Interesse von Retail- und Unternehmenskunden sowie institutionellen Investoren gewinnen, so die Autoren. Guido Zimmermann ist sich sicher: „Die Asset-Klasse Krypto ist zwar zum aktuellen Zeitpunkt noch volatiler als traditionelle Asset-Klassen. Gut möglich aber, dass Krypto in fünf Jahren eine ganz normale Asset-Klasse sein wird.“
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Alexander Braun