20.03.2024

Klimaziel nur noch mit einem Kraftakt erreichbar

Pressemitteilung

Vor wenigen Tagen erklärte die Bundesregierung, das für 2030 gesetzte Klimaziel sei auf Grundlage aktueller Treibhausgas-Prognosen weiterhin erreichbar. Berechnungen des LBBW Research setzen hingegen hinter der Absicht, in den kommenden Jahren die Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent zu senken, ein dickes Fragezeichen.

Das Klimaziel 2030 gerate zwar erstmals in den Blick, urteilt Nachhaltigkeitsanalystin Sabrina Kremer in einer am Mittwoch veröffentlichten zweiteiligen Studie: „Aber mit der Schadstoff-Reduktion um 46,1 Prozent (im Vergleich zu 1990) haben wir bislang nicht einmal die Hälfte des Wegs geschafft. Die angestrebte Klimaneutralität ist nur noch erreichbar, wenn wir uns zu einem Kraftakt durchringen könnten.“

Mit Sorge habe sie gesehen, dass die Emissionen 2023 insbesondere durch Rückgänge in der Produktion rückläufig waren. Mit einer wachsenden Wirtschaft würden die CO2-Emissionen aber wieder steigen, denn teilweise fehle es in der Industrie noch immer an funktionierenden oder bezahlbaren Technologien zur Emissionsreduktion.

Fast noch gravierender seien die Unwägbarkeiten bei den Immobilien, bei denen die neue Gebäudeeffizienzrichtlinie der EU für eine deutliche Emissionsreduktion sorgen soll. Es sei fraglich, inwieweit es dafür ausreichend Fachkräfte und Material für die Sanierungen von Bestandsimmobilien gibt.

Bei der Energiegewinnung müssten bis 2030 schließlich noch mehr als 15.000 km Übertragungsnetze gebaut und mit ebenfalls noch zu errichtenden Kraftwerken verbunden werden, wie sie die Kraftwerksstrategie des Bundes vorsieht. „Nur so kann die Energie, die wir durch Erneuerbare produzieren, auch genutzt werden“, erklärt Kremer.

Ihre größten Zweifel bestehen aber für den Verkehrssektor. Nachdem die Emissionszahlen jahrelang nur geringfügig rückläufig waren, müsste er seinen Schadstoffausstoss bis 2030 um mehr als 60 Millionen Tonnen CO2 reduzieren, um sein Sektorziel doch noch zu erreichen.

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Rüdiger Schoß, Pressereferent der LBBW

Rüdiger Schoß

Pressereferent Research, Immobilien

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