01.08.2023

LBBW legt im ersten Halbjahr deutlich zu

Pressemitteilung

  • Sehr gutes Kundengeschäft und gestiegene Zinsen lassen Erträge um ein Fünftel wachsen
  • Cost-Income-Ratio von 66,0 auf 61,3 Prozent verbessert
  • Risikovorsorge bleibt auf niedrigem Niveau; zusätzliche Adjustments gebildet
  • Für das Gesamtjahr strebt die Bank einen Vorsteuergewinn von über 1 Milliarde Euro an

Die LBBW hat im ersten Halbjahr 2023 an das sehr gute Vorjahr angeknüpft und ihren Gewinn noch einmal deutlich gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 45 Prozent auf 691 Millionen Euro (Vorjahr: 476 Millionen Euro). Das ist das beste Halbjahresergebnis der Bank seit Einführung der IFRS-Rechnungslegung im Jahr 2007. Auch ohne die Berlin Hyp, die erstmals zum 1. Juli 2022 konsolidiert wurde und damit in den Vergleichszahlen des Vorjahres noch nicht enthalten ist, errechnet sich ein starkes Ergebnisplus von 34 Prozent. Ausschlaggebend für die gute Entwicklung sind deutlich gestiegene Erträge und eine weiterhin gute Risikolage. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank jetzt mit einem Vorsteuergewinn von über 1 Milliarde Euro.

„Die Zahlen unterstreichen unsere Leistungsfähigkeit als mittelständische Universalbank“, sagt Vorstandschef Rainer Neske. „In einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld sind wir im Kundengeschäft spürbar gewachsen und haben unsere Risiken weiterhin im Griff. Wir sind sehr zuversichtlich, auch unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen zu können. Allerdings bereitet uns die gesamtwirtschaftliche Lage zunehmend Sorge. Die deutsche Wirtschaft stagniert, die strukturellen Probleme des Standorts werden mehr und mehr sichtbar. Hier ist in erster Linie die Politik gefordert. Als Bank werden wir unseren Kunden in dieser schwierigen Zeit weiterhin zur Seite stehen.“

Erträge gesteigert – Aufwendungen im Griff – für Risiken gut vorgesorgt

Konzernweit stiegen die Erträge in den ersten sechs Monaten um 22 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro. Besonders kräftig war der Zuwachs bei Unternehmen und Privat-kunden – hier wirkte insbesondere der Zinsanstieg nachhaltig positiv. Zudem trägt die Berlin Hyp jetzt spürbar zur Ertragsentwicklung bei. Aber auch ohne die Berlin Hyp sind die Konzernerträge im ersten Halbjahr zweistellig gestiegen.

Die Aufwendungen erhöhten sich um 13 Prozent auf 1.232 Millionen Euro. Der Anstieg geht zu großen Teilen auf die erstmalige Berücksichtigung der Berlin Hyp zurück. Darüber hinaus hat die Bank in Wachstumsfelder wie Corporate Finance investiert und ihre IT-Infrastruktur modernisiert. Zudem wurden die Mitarbeiterkapazitäten in diesen Zukunftsfeldern gestärkt. In den Aufwendungen enthalten sind außerdem die Pflichtbeiträge für Bankenabgabe und Einlagensicherung von 188 Millionen Euro für das gesamte Jahr 2023. Unter dem Strich hat sich die Kosten-Ertrags-Relation (CIR) damit auf 61,3 % (Vorjahr: 66,0 %) verbessert.

Die Risikovorsorge liegt mit 86 Millionen Euro (Halbjahr 2022: 85 Millionen Euro) wieder auf einem niedrigen Niveau. Die darin enthaltene originäre Risikovorsorge für tatsächliche Ausfälle ist nach wie vor äußerst gering. Mit Blick auf aktuelle Marktentwicklungen hat die LBBW eine zusätzliche Vorsorge in Form von „Adjustments“ in Höhe von 83 Millionen Euro gebildet. Einschließlich der bereits in früheren Jahren gebildeten Adjustments beläuft sich ihr Bestand inzwischen auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Damit kann die Bank selbst im Falle größerer Marktverwerfungen auf ein gutes Polster zurückgreifen.

Unter dem Strich zeigt die Bank für das erste Halbjahr ein Konzernergebnis nach Steuern von 488 (315) Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite (RoE) stieg damit auf starke 9,1 Prozent. Die Kapitalausstattung der Bank ist weiterhin sehr solide. Mit 14,2 Prozent liegt die harte Kernkapitalquote bei vollständiger Umsetzung des Regulierungspakets CRR II /CRD V deutlich über den Anforderungen der Bankenaufsicht.

Die operativen Segmente im Überblick

Alle operativen Segmente trugen jeweils mit einem dreistelligen Millionenbetrag zum Halbjahres-Ergebnis bei. Dies zeigt, dass das Geschäftsmodell der Bank sehr gut ausbalanciert ist. Den größten Beitrag zum Gewinn lieferte das Segment Unternehmenskunden. Hier stieg das Ergebnis vor Steuern um 49 Prozent auf 418 Millionen Euro. Erfreulich entwickelten sich das Wachstumsfeld Corporate Finance und die Bereiche Leasing und Factoring sowie das Geschäft mit Absicherungsprodukten gegen Zins-, Währungs- und Rohstoffrisiken (ZWRM). Zudem profitierte das Einlagengeschäft vom Anstieg der Zinsen. In der Risikovorsorge wurden einzelne Zuführungen durch Auflösungen nicht mehr benötigter Vorsorge ausgeglichen.

Das Segment Immobilien / Projektfinanzierungen wird geprägt von der Einbeziehung der Berlin Hyp, deren Integration planmäßig voranschreitet. Der Gewinn des Segments vor Steuern war dennoch mit 119 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 (169 Millionen Euro) rückläufig, was jedoch vornehmlich auf die Bildung der oben erwähnten pauschalen Adjustments von 83 Millionen Euro in der Risikovorsorge zurückgeht; die originäre Risikovorsorge ist weiterhin überschaubar. Das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen ist angesichts der deutlich negativen Marktentwicklung mit 5,4 Milliarden Euro noch vergleichsweise hoch ausgefallen. In der Projektfinanzierung belief sich das Neugeschäft auf 1,5 Milliarden Euro. Strategische Schwerpunkte sind hier die Geschäftsfelder Erneuerbare Energien und Digitale Infrastruktur. In beiden Bereichen hat sich die Bank eine führende Position als Finanzierer einer nachhaltigen Transformation erarbeitet.

Im Kapitalmarktgeschäft blieb die Kundennachfrage nach Absicherungs- und Anlage-produkten vor allem im Zertifikategeschäft unverändert hoch. Die Bank hat sich in den letzten Jahren zunehmend als führendes Kapitalmarkthaus der Sparkassen positioniert. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 156 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (158 Millionen Euro).

Das Segment Private Kunden/Sparkassen erreichte einen Gewinn von 154 Millionen Euro vor Steuern (2022: 42 Millionen Euro). Positiv wirkte sich hier neben der Zinswende der 2022 abgeschlossene Umbau des Filialgeschäfts aus. Die Erträge legten insbesondere im Einlagengeschäft deutlich zu, während sich die Kosten nur moderat erhöhten. Auch das Finanzierungsvolumen konnte ausgeweitet werden. Darüber hinaus konnte die Bank die Anzahl der Mandate in der Vermögensverwaltung weiter ausbauen.

Kenngrößen des LBBW-Konzerns zum 30.06.2023

Gewinn und Verlustrechnung

  1.1. - 30.06.2023 in Mio. € 1.1. - 30.06.2022 in Mio. € Veränderung in Mio. € Veränderung in Prozent
Zinsergebnis 1.417 1.039 378 36
Provisionsergebnis 305 322 -17 -5
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 81 125 -45 -36
Sonstiges betriebliches Ergebnis 120 76 44 58
Nettoergebnis 1.923 1.563 361 23
davon Erträge 2.009 1.647 362 22
davon Risikovorsorge -86 -85 -1 2
Aufwendungen -1.232 -1.087 -145 13
davon Verwaltungsaufwendungen -1.043 -897 -147 16
davon Bankenabgabe und Einlagensicherung -188 -188 0 0
davon Restrukturierungsergebnis 0 -2 2 -
Konzernergebnis vor Steuern 691 476 216 45
Ertragsteuern -203 -160 -43 27
Konzernergebnis 488 315 173 55

Differenzen ergeben sich durch Rundungen. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.

Kennzahlen

  30.06.2023 in Mrd. € 31.12.2022 in Mrd. € Veränderung in Mrd. € Veränderung in %
Bilanzsumme 364 324 40 12
Risikoaktiva 93,8 93,5 0,4 0

Differenzen ergeben sich durch Rundung. Den Prozentangaben liegen die genauen Werte zugrunde.

  30.06.2023 in Prozent 31.12.2022 in Prozent
Harte Kernkapitalquote (CRR II/CRD V "fully loaded") 14,2 14,1
Gesamtkapitalquote (CRR II/CRD V "fully loaded") 19,8 20,0
  1.1. - 30.06.2023 in Prozent 1.1. - 30.06.2022 in Prozent
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 9,1 6,8
Kosten-Ertrags-Relation (CIR) 61,3 66,0
  30.06.2023 31.12.2022 Veränderung absolut Veränderung in Prozent
Mitarbeiter 10.158 10.384 -266 -2

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