Im Jahr 2013 setzte sich der Abwärtstrend bei den Rohstoffpreisen, gemessen am DJ/UBS Rohstoffindex, fort. Die genauere Betrachtung zeigt jedoch ein heterogenes Bild: Während die Energiepreise zulegten, schlossen alle anderen Rohstoffsektoren im Minus. Bei Basismetallen lagen die Abschläge bei etwa zehn Prozent, Agrarrohstoffe gaben fast 20 Prozent, Edelmetalle sogar um rund 30 Prozent nach. Damit hat sich die 2012 begonnene Abkopplung der Preisentwicklung von Rohstoff- und Aktienmärkten weiter fortgesetzt. Ob dieser Trend Bestand hat, ob Rohstoffpreise – etwa im Zuge verbesserter Konjunkturperspektiven – ihr mögliches Nachholpotenzial ausschöpfen können, damit setzt sich das Rohstoff-Analystenteam der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im eben erschienenen „Commodity Yearbook 2014“ auseinander.
Insgesamt sieht das LBBW-Research aktuell eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Aufwärtstrend bei den Rohstoffpreisen. „Nach 3 Prozent im Vorjahr rechnen wir für 2014 mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,8 Prozent. Die stärkere Konjunkturdynamik wird damit auch die Rohstoffnachfrage wieder kräftiger anziehen lassen“, prognostiziert LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert. Wichtigster Treiber dieser Entwicklungen bleiben die Schwellenländer, aber auch die USA sollten wieder mehr zu ihrer Rolle als Lokomotive der Weltwirtschaft finden.
Bei den Rohstoffpreisen im Energiesektor ist nach Meinung der LBBW mit einem leichten Abwärtstrend zu rechnen. Ein moderater Anstieg der Ölnachfrage dürfte aktuell durch eine gut ausgestattete Angebotsseite ausgeglichen werden. Aufwärtspotenzial – in erster Linie bedingt durch die verbesserten Konjunkturaussichten – wird bei den Basismetallen, etwa Aluminium oder Zink gesehen. Bei den Edelmetallen hat der Goldpreis nach Rekordständen im Vorjahr im Jahr 2013 merklich nachgegeben und aus fundamentaler Sicht spricht hier auch wenig für eine erneute Hausse. Anders laufen könnte dagegen die Entwicklung bei den weißen Edelmetallen. „Vor allem bei Palladium und Platin gibt es auf der Angebotsseite mit den wichtigsten Abbauländern Südafrika und Russland ein strukturelles Problem. Zudem boomt die Nachfrage der Automobilindustrie.“ Steigende Preise scheinen nach Meinung von Dr. Frank Schallenberger, Leiter der LBBW Rohstoffanalyse, damit vorprogrammiert.
Commodity Yearbook 2014
Das Commodity Yearbook bietet eine umfangreiche Übersicht über aktuelle Entwicklungen, Zusammenhänge und Trends, welche die Rohstoffmärkte derzeit bewegen. Die Studie richtet sich sowohl an Anleger und Investoren, wie auch an Unternehmen, für die als Rohstoffverbraucher die Preisentwicklungen und Volatilitäten von hoher Wichtigkeit sind. Das Commodity Yearbook 2014 umfasst eine fundamentale Analyse der einzelnen Rohstoff-Teilmärkte und Rohstoff-Sektoren – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des weltwirtschaftlichen Umfelds – sowie einen daraus abgeleiteten Ausblick auf die kommenden Monate. Zudem werden Investmentmöglichkeiten im Rohstoffbereich von Aktien und Fonds, über Münzen und Barren bis hin zu Zertifikaten aufgezeigt. Abgerundet wird die Publikation durch die Preisprognosen der wichtigsten Commodities von A (wie Aluminium) bis Z (wie Zink).