Die US-Notenbank hat beschlossen, ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 4,25 % - 4,50 % zu belassen. Es ist die dritte Sitzung ohne Zinsänderung in Folge. Die Fed hob die makroökonomische Unsicherheit in Verbindung mit der Zollpolitik der US-Regierung noch stärker hervor als im März.
Unsere Einschätzung zum Fed-Zinsentscheid
Die US-Notenbanker haben erwartungsgemäß den wiederholten Forderungen Donald Trumps nach baldigen Zinssenkungen widerstanden. Ein Einknicken gegenüber dem US-Präsidenten – zumal ohne eine glasklare ökonomische Indikation in Richtung geldpolitischer Lockerung – würde die Unabhängigkeit der Fed in der Wahrnehmung vieler Marktakteure beschädigen. Eine solche glasklare Indikation liegt derzeit weder angesichts der jüngsten unerwartet robusten Arbeitsmarktdaten vor. Noch lässt der bald drohende Inflationsschub Spielraum für schnelle Zinssenkungen. Ob sich der Nebel der Unsicherheit in absehbarer Zeit hinreichend lichtet, damit die Währungshüter guten Gewissens auf den Zinssenkungspfad zurückkehren können, halten wir weiterhin für zweifelhaft.